Lebensdaten
1842 – 1919
Geburtsort
Kanig bei Guben
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Berechner optischer Instrumente
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 127519203 | OGND | VIAF: 3498214
Namensvarianten
  • Kerber, Arthur
  • Kerber, A.
  • Cerber, Arthur
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Kerber, Arthur, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127519203.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Dr. Carl Friedrich Wilhelm (Arzt ?);
    M Marie Natalie Magnus.

  • Biographie

    Nach dem Besuch des Gubener Gymnasiums studierte K. 1861-65 in Berlin und Greifswald klassische Philologie und wurde 1864 mit einer altphilologischen Arbeit in Halle promoviert. 1868 wurde er Lehrer am Rathenower Gymnasium, konnte jedoch wegen eines schweren, zu völliger Taubheit führenden Ohrenleidens seinen Beruf nur bis 1879 (Ruhestand) ausüben. Nach einigen Jahren Aufenthalt in Chemnitz und in seiner Heimatgemeinde wohnte er etwa seit 1885 in Leipzig, seit 1918 in Dresden.

    Im Ruhestand wandte sich K. den Naturwissenschaften zu. Ohne auf diesem Gebiet Fachmann zu sein, veröffentlichte er zahlreiche Arbeiten, die ihn in der Entwicklung der geometrischen Optik einen hervorragenden Platz einnehmen lassen, ohne daß er je einer der großen optischen Werkstätten angehört hätte. Mit großem Geschick legte der Nichtmathematiker K. seine mathematischen Untersuchungen an. Nach 2 Aufsätzen zur messenden Optik (1881) und mehreren Studien zur astronomischen Refraktion, die überwiegend in den „Annalen der Physik und Chemie“ beziehungsweise den „Astronomischen Nachrichten“ erschienen, widmete er sich seit 1886 völlig der rechnenden Optik. Außer zahlreichen theoretischen Arbeiten in der „Central-Zeitung für Optik und Mechanik“, in „Der Mechaniker“ und in der „Zeitschrift für Instrumentenkunde“ beschrieb K. für optische und mechanische Firmen auch verschiedene apparative Vorrichtungen. Insbesondere entwickelte er im Anschluß an Philosoph Ludwig von Seidels zwischen 1860 und 70 erzielte Ergebnisse wichtige Berechnungsverfahren für die verschiedenen Glieder der sphärischen Aberration. Später beschäftigte er sich mit der mühsamen Vor- und Durchrechnung von photographischen Linsen, wodurch er unter anderem die Untersuchungen Moritz von Rohrs fortführte, mit dem er in persönlichem Kontakt stand. Durch sorgfältige Arbeiten, in denen er namentlich den windschiefen Strahlen Beachtung schenkte, förderte er anfangs die Anlage des Aplanaten und die astigmatisch korrigierten Linsen und bemühte sich um die Verbesserung der Okulare.

  • Werke

    W Verz. in: Die Bilderzeugung in opt. Instrumenten, hrsg. v. M. v. Rohr, 1904, S. 574 f.

  • Literatur

    M. v. Rohr, in: Central-Ztg. f. Optik u. Mechanik 40, 1919, S. 146;
    H. Boegehold, A. K. u. d. rechnende Optik, in: Zs. f. Instrumentenkde. 40, 1920, S. 199-201 (W-Verz.);
    ders., in: Zs. f. ophthalmolog. Optik mit Einschluß d. Instrumentenkde. 30, 1942, S. 65-70;
    H. Freund u. A. Berg, Gesch. d. Mikroskopie III, 1966, S. 71-76;
    Pogg. III-V, VII a.

  • Autor/in

    Eberhard Knobloch
  • Zitierweise

    Knobloch, Eberhard, "Kerber, Arthur" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 510 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127519203.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA