Lebensdaten
1887 – 1961
Geburtsort
Schweidnitz (Schlesien)
Sterbeort
Brannenburg (Oberbayern)
Beruf/Funktion
Bankier
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13927118X | OGND | VIAF: 100558650
Namensvarianten
  • Rösler, Oswald
  • Rösler, Oswald

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Zitierweise

Rösler, Oswald, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13927118X.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Robert, Handschuhmachermeister in Sch.;
    M Anna Frost;
    6 Geschw;
    - Bertha Hanke;
    2 S.

  • Biographie

    R. begann seine berufliche Laufbahn als Buchhalter eines Breslauer Textilhauses, wechselte jedoch 1907 in das Bankfach, als er eine Anstellung beim „Barmer Bank-Verein Hinsberg, Fischer & Comp.“ fand. 1908 trat er als Korrespondent in die „Direction der Disconto-Gesellschaft“ in Berlin ein, wo er hauptsächlich im Auslandsgeschäft arbeitete und eine besondere Rembours- und Akkreditivabteilung initiierte und aufbaute. Bei der Fusion der „Disconto-Gesellschaft“ mit der „Dt. Bank“ 1929 stellvertretendes Vorstandsmitglied, wurde R. nach der Verdrängung der jüd. Vorstandsmitglieder 1933 als o. Vorstandsmitglied berufen (mit Hans Rummel u. Karl-Ernst Sippell). Seit 1943 bis Kriegsende fungierte R. als Sprecher des Vorstands der Dt. Bank. In seinen Aufgabenbereich fiel auch die „Böhmische Union-Bank“ (BUB), deren Übernahme durch die Dt. Bank 1938/39, gemeinsam mit anderen Engagements, für die Expansion des Unternehmens im Zuge der nationalsozialistischen Eroberungspolitik steht. R. hatte bei der BUB bis 1945 den Aufsichtsratsvorsitz inne. Die konfessionelle Herkunft, die R. mit mehreren Vorstandsmitgliedern (Abs, Bechtolf, Plassmann) teilte, trug der Dt. Bank seitens der NSDAP den Titel „die kath. Bank“ ein, den sie mit der Aufnahme von NSDAP-Mitgliedern in den Vorstand zu kompensieren suchte.

    Durch den befreundeten Leipziger Unternehmer Walter Cramer (1886–1944) war R. 1944 in die Attentatspläne auf Hitler eingeweiht. Im Sept. 1944 für zwei Monate inhaftiert, wurde er in einem Prozeß vor dem Berliner Volksgerichtshof im Nov. 1944 mangels Beweisen freigesprochen und unter der Auflage, nach Kriegsende alle seine Ämter niederzulegen, freigelassen. Nach der Eroberung Berlins konnte R. noch bis Juni 1945 seine Tätigkeit in der Zentrale der Dt. Bank unter Sowjet. Aufsicht fortsetzen, dann wurde er verhaftet und, nach mehreren Zwischenstationen, bis Jan. 1950 im ehemaligen Konzentrationslager Buchenwald interniert. Unmittelbar nach seiner Freilassung trat R. in die Geschäftsleitung der „Rheinisch-Westfälischen Bank“ ein, eines der Nachfolge-Institute der nach dem 2. Weltkrieg vorübergehend zerschlagenen Dt. Bank. Hier engagierte er sich v. a. beim Wiederaufbau des Außenhandelsgeschäfts. Auf seine Initiative hin wurde 1952 die „Ausfuhrkredit AG“ als Spezialinstitut zur mittel- und langfristigen Exportfinanzierung gegründet. Hier wie auch in der 1957 wieder erstandenen Dt. Bank übernahm R. bis 1960 den Aufsichtsratsvorsitz. – Vorstandsmitgl. d. Bundesverbands d. priv. Bankgewerbes (1951); Ehrenvors. d. Aufsichtsrats d. Dt. Bank (1960).

  • Literatur

    E. W. Schmidt, Männer d. Dt. Bank u. Disconto-Ges., 1957, S. 139-44;
    C.-L. Holtfrerich, Die Dt. Bank 1945-1957, in: L. Gall, G. D. Feldman, H. James, C.-L. Holtfrerich, H. E. Büschgen, Die Dt. Bank 1870-1995, 1995, S. 431 f. |

  • Quellen

    Qu Hist. Inst. d. Dt. Bank (Personalslg.).

  • Porträts

    Ölgem. v. W. Illner, 1957 (Kopie in Frankfurt/M., Dt. Bank).

  • Autor/in

    Reinhard Frost
  • Zitierweise

    Frost, Reinhard, "Rösler, Oswald" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 743-744 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13927118X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA