Lebensdaten
1903 – 1983
Geburtsort
Karlsruhe
Sterbeort
Karlsruhe
Beruf/Funktion
Leichtathletin
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 139088237 | OGND | VIAF: 100397946
Namensvarianten
  • Batschauer, Karoline (geborene)
  • Radke, Lina
  • Batschauer, Karoline (geborene)
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Zitierweise

Radke, Lina, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd139088237.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Felix Batschauer (1865–1929), Schlosser, Maschinenpark-Obermeister;
    M Magdalena Fitter (* 1868), Hausfrau;
    5 Geschw u. a. Emil, Leichtathlet;
    Baden-Baden 1927 Georg Radke (1900–93), Schneidermeister in Breslau, Trainer von R.;
    1 S Norbert (* 1937), Musiker.

  • Biographie

    Durch ihren Bruder Emil, der bad. Zehnkampfmeister war, lernte R. 1925 ihren späteren Mann kennen, der in seiner Freizeit als Leichtathletiktrainer tätig war. Bereits ein Jahr später errang R. die Dt. Meisterschaft im 1000-m-Lauf. 1927 sicherte sie sich den 800-m-Titel in Weltrekordzeit (2:23,8 min.). Nach der Heirat nach Breslau übergesiedelt, bereitete sich R. unter Anleitung ihres Mannes intensiv auf die Olympischen Spiele vor. In Brieg lief sie am 1.7.1928 ein weiteres Mal Weltrekordzeit über 800 m (2:19,6 min.). Mit der Titelverteidigung bei den Dt. Meisterschaften in Düsseldorf qualifizierte sich R. für die Olympischen Spiele in Amsterdam 1928. Mit erneutem Rekord (2:16,8 min.) errang sie hier beim Sieg über die Japanerin Kinue Hitomi Deutschlands erste Goldmedaille in der Leichtathletik überhaupt. Abgesehen von den Dt. Vizemeisterschaften 1930 und 1931 blieben weitere Erfolge aus, da der 800-m-Lauf der Frauen 1932 aus dem nationalen und olympischen Leichtathletikprogramm gestrichen wurde. Lediglich bei den Frauen-Weltspielen in London 1934 konnte R., die 1928-34 fünfmal in der Nationalmannschaft eingesetzt wurde, den dritten Rang erkämpfen.

    Nach ihrer aktiven Laufbahn wirkte R. als Übungsleiterin beim VfB Breslau. Zu den Nationalsozialisten hielt sie Distanz und trat bei der Olympiawerbung für 1936 kaum in Erscheinung. Nach der Flucht aus Schlesien 1945 ließ sich R. in Kühnhausen (Thür.) nieder. Gemeinsam mit ihrem Mann folgte sie ihrem Sohn kurz vor dem Mauerbau 1961 in den Westen. Nach 18monatigem Aufenthalt im Flüchtlingslager Gottesaue gelangte sie nach Karlsruhe. – Goldene Ehrennadel d. Sportvereinigung Baden-Baden (1928); Ehrenmitgl. d. Karlsruher Fußballver. (1929); Ehrenmedaille d. Stadt Karlsruhe (1973).

  • Literatur

    Die Olymp. Spiele in Amsterdam, 1928 (P);
    F. Steinmetz, 75 J. Dt. Leichtathletik-Meisterschaften, 1973;
    ders. (Hg.), Dt. Rekorde, 1992;
    FAZ v. 27.10.1983;
    H. Bernett, Leichtathletik im geschichtl. Wandel, 1987 (P);
    Dt. Ges. f. Leichtathletik-Dok. (Hg.), Bull. Nr. 7, 1993;
    D. Huhn, Die Dt. Olympiasieger, 1999 (P);
    K. Amrhein (Hg.), Biogr. Hdb. z. Gesch. d. Dt. Leichtathletik, 1999.

  • Autor/in

    Otto Verhoeven
  • Zitierweise

    Verhoeven, Otto, "Radke, Lina" in: Neue Deutsche Biographie 21 (2003), S. 96 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd139088237.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA