Dates of Life
erwähnt vermutlich 1384 , gestorben 1410
Occupation
Bischof von Kammin ; Generalprokurator des Deutschen Ordens an der Kurie
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 138244596 | OGND | VIAF: 88290555
Alternate Names
  • Nikolaus Bock
  • Nikolaus Bock von Schippenbeil
  • Nikolaus Bock
  • more

Relations

Outbound Links from this Person

Life description (NDB)

Inbound Links to this Person

The links to other persons were taken from the printed Index of NDB and ADB and additionally extracted by computational analysis and identification. The articles are linked in full-text version where possible. Otherwise the digital image is linked instead.

Places

Map Icons
Marker Geburtsort Place of birth
Marker Wirkungsort Place of activity
Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

Localized places could be overlay each other depending on the zoo m level. In this case the shadow of the symbol is darker and the individual place symbols will fold up by clicking upon. A click on an individual place symbol opens a popup providing a link to search for other references to this place in the database.

Citation

Nikolaus Bock von Schippenbeil, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd138244596.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    Wohl aus d. preuß. Städtchen Schippenbeil (Schiffenburg, Komturei Balga) gebürtig; der Fam.name Bock (Buch) ist nur in späteren pomm. Qu. überliefert. Ein Domherr N. v. Sch. ist 1391/98 in Ermland u. Dorpat bepfründet. Eltern unbekannt.

  • Biographical Presentation

    N. war Priesterbruder des Deutschen Ordens, als er vermutlich 1384 als Nachfolger von Heinrich Brunner ( n. 1390), dessen Schüler er wohl war, neuer Generalprokurator des Deutschen Ordens an der Kurie in Rom wurde. Dort hatte er die Ordensdiplomatie während der beginnenden poln.-litau. Union zu führen. Im April 1388 nahm er an poln.-preuß. Verhandlungen teil, 1386 wurde er mit der Einziehung des Peterspfennigs in Polen beauftragt. 1388/89 vertrat er innerhalb des Ordens gegenüber dem Erzstift Riga eine gemäßigte Haltung. Als 1390 nach dem Tode des Kulmer Bischofs Reinhard v. Sayn die Ordensleitung und das Domkapitel für den bisherigen Hochmeisterkaplan Martin v. Lünow als Nachfolger eintraten, konnte N. eine Hochmeistervakanz ausnutzen, um sich selbst das Kulmer Bistum zu verschaffen. Obwohl er und andere angesehene Ordensritter Januar/Februar 1391 in Mähren auf dem Weg nach Preußen überfallen wurden, gelang es N., rechtzeitig im März auf der Marienburg zur Hochmeisterwahl (bei der Konrad v. Wallenrode gewählt wurde) einzutreffen.

    In der Folge verließ N. wegen verschiedener Differenzen seine Diözese, um sich vorwiegend in Rom aufzuhalten, wodurch sich seine Beziehungen zur Ordensleitung zunehmend verschlechterten. Die 1391 verlassene Generalprokuratur erhielt er nicht zurück; er begann, gegen seinen Orden zu intrigieren, so daß sich die Ordensleitung beim Papst beschwerte. 1398 konnte der Hochmeister Konrad v. Jungingen nicht verhindern, daß N. mit dem damaligen Bischof v. Kammin, Johann Kropidlo v. Oppeln, das Amt tauschte. N. dürfte den Orden verlassen haben. In Kammin geriet er in den längerwährenden Bistumsstreit zwischen Stift und Hzgt. Pommern, insbesondere mit Hzg. Bogislaw VIII. von Pommern, der immer noch Stiftsschlösser besetzt hielt. N. war ein wichtiger Helfer des röm. Papstes Gregor XII., auf dessen Parteikonzil in Cividale 1409 er aktiv mitwirkte. Das führte dazu, daß die Pisaner Päpste Alexander V. und Johannes XXIII. im März bzw. Mai 1410 Hzg. Magnus von Sachsen-Lauenburg (1390–1452) zum neuen Bischof ernannten. N.s Tod beendete vorläufig dieses Kamminer Schisma.

  • Literature

    G. Frölich, Das Bistum Kulm u. d. Dt. Orden, in: Zs. d. Westpreuß. Gesch.ver. 27, 1889, S. 19-23;
    M. Wehrmann, Zur Chronol. d. Caminer Bischöfe, in: Korr.bl. d. Gesamtver. d. dt. Gesch.- u. Altertumsver. 46, 1898, S. 116 f.;
    H. Schmauch, Die Besetzung d. Bistümer im Dt.ordensstaate (bis z. J. 1410), in: Zs. f. Gesch. u. Altertumskde. Ermlands 20, 1919, S. 664-69;
    K. Forstreuter, Die Gesch. d. Gen.prokuratoren v. d. Anfängen bis 1403, 1961, S. 130-40 u. ö.;
    J. Petersohn, Vatikan. Btrr. z. Chronol. d. Kamminer Bf.reihe in d. späten Schismazeit (1410–1418), in: Balt. Stud. NF 48, 1961, S. 18-21;
    Altpreuß. Biogr. II.

  • Author

    Bernhart Jähnig
  • Citation

    Jähnig, Bernhart, "Nikolaus Bock von Schippenbeil" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 265-266 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd138244596.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA