Lebensdaten
1850 – 1920
Geburtsort
Jerichow/Elbe
Sterbeort
Berlin
Beruf/Funktion
Fernmeldegerätefabrikant
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 13805794X | OGND | VIAF: 86206546
Namensvarianten
  • Genest, Wilhelm Ludwig Werner
  • Genest, Werner
  • Genest, Wilhelm Ludwig Werner

Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Genest, Werner, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13805794X.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V August (1817–84), Kaufm. u. Gastwirt in J., S d. David, Kantor d. ref. Gemeinde u. Oberlehrer in Stendal, u. d. Caroline Gervais, beide aus Pasewalk;
    M Hulda (1824–1900), T d. Fleischermeisters Daniel Frdr. Woche in Stendal u. d. Caroline Dor. Wilh. Lenz;
    N. N.;
    2 S.

  • Biographie

    G. studierte 1869-73 an der Berliner Gewerbeakademie Maschinenbau und erwarb sich bereits mit 21 Jahren als Ingenieur der Preußischen Eisenbahn eine Vertrauensstelle im Staatsdienst. Er entsagte jedoch der sicheren Laufbahn, die sich ihm als höherem Beamten geboten hätte, und gründete am 1.10.1879 zusammen mit dem Kaufmann Wilhelm Mix in Berlin die offene Handelsgesellschaft Mix & Genest Telegraphenbau-Anstalt und Telegraphendraht-Fabrik. Der erfolgreiche Versuch, den Reichspostminister Stephan in Berlin mit zwei Bell-Telephonen durchgeführt hatte, versprach eine große Entwicklung auf dem Gebiet der Telephonie, was G. dazu veranlaßte, sich von Anfang an auf eine wirtschaftliche Mengenfertigung einzustellen. Neben Telephonen und Haustelegraphiegeräten aller Art produzierte er auch Blitzableiteranlagen (seit 1884 „Telegraphenbauanstalt Telephon- und Blitzableiterfabrik Mix & Genest“). Das erste Patent stammt von 1883 und betrifft eine wertvolle Verbesserung an den Polschuhen der Telephone. Schon bald entwickelte die Firma ein eigenes Telephon für Entfernungen bis gegen 200 Meter sowie eine Zentralstation für Fernsprechanlagen in Städten oder großen Etablissements zur Vermittlung einzelner Stationen. Außerdem brachte sie die bedeutende Neuerung des Doppeltelephons sowie|eine wesentliche Verbesserung des Mikrophons, so daß dieses lageunempfindlich wurde. Viele Erzeugnisse der Firma übernahm auch die Post. Mit zunehmender Geschäftsausweitung wurde auch der Geldbedarf immer größer, so daß G., der inzwischen Alleinbesitzer des Unternehmens geworden war, am 16.4.1889 eine Aktiengesellschaft gründete. Zu dieser Zeit errichtete die Firma zum Bau ihrer Anlagen eine eigene Installationsableitung. 1890 entstanden Filialen in Hamburg und London, im folgenden Jahr ein Zweigwerk in Berlin, etwas später eine dritte Fabrik, 1895 ein 4stöckiges Fabrikgebäude für 1000 Beschäftigte, 1905 in Berlin-Schöneberg ein großes Gebäude, in dem Verwaltung, Entwicklung und Fertigung konzentriert werden konnten. Weitere Filialen entstanden 1897 in Köln und Amsterdam, 1903 in Gelsenkirchen und 1907 in Dresden. 1900 wurde mit dem Bau von Rohrpost- und Förderanlagen ein neuer Zweig in die Fertigung aufgenommen. Seit 1907 war G. nur noch im Aufsichtsrat tätig. Ihm sind zahlreiche Erfindungen und Verbesserungen auf dem Gebiet der Telephonie zu verdanken. Seinem Einfluß ist es zuzuschreiben, daß die Reichspostverwaltung 1900 die Einrichtung verkehrserleichternder Nebenstellenanlagen durch die Privatindustrie gestattete|.

  • Auszeichnungen

    Baurat.

  • Literatur

    VDI-Zs. 64, 1920, S. 335;
    H. B. Willers, Fünfzig J. Mix u. Genest, in: Mix u. Genest Nachrr. 6, 1929, H. 2, S. 1-14 (P);
    75 J. Mix u. Genest 1879-1954, [1954] (P);
    G. F., Die Tradition v. Mix & Genest, in: Draht u. Welle 4, 1954, H. 1 (P);
    DBJ II (Tl. 1920, L).

  • Autor/in

    Ernst Klee
  • Zitierweise

    Klee, Ernst, "Genest, Werner" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 186-187 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13805794X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA