Lebensdaten
1873 – 1949
Geburtsort
Breslau
Sterbeort
Hannover
Beruf/Funktion
Gerätefabrikant
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 13799611X | OGND | VIAF: 86152550
Namensvarianten
  • Meinecke, Carl
  • Meinecke, Karl

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Zitierweise

Meinecke, Carl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13799611X.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Heinrich (1812–90), aus Freckleben (Anhalt), seit 1843 Schlossermeister in B., dort später Fabrikbes., S e. Landwirts;
    M Marie (1845–98), T d. Carl Nees v. Esenbeck;
    Ur-Gvm Gottfried Christian Nees v. Esenbeck (1777–1858), Prof. d. Botanik in B., Präs. d. Leopoldina;
    Berlin 1901 Margarete (1875–1933), T d. Friedrich Wilhelm Linde (1816–74), Inh. d. Buchhandlung Gsellius in Berlin;
    3 S, u. a. Heinrich (* 1902), Industrieller u. Verleger in H., Walter (* 1903), Industrieller, Vorstandsmitgl. d. Meinecke AG;
    E Wolfgang (* 1932), Industrieller, Leiter d. Meinecke AG seit 1970.

  • Biographie

    Nach einem Studium der Chemie in Breslau und Berlin, der Promotion in Berlin (1896) und einer praktischen Ausbildung bei der AEG sowie einer Pariser Bank trat M. 1901 in die aus einer von seinem Vater 1843 gegründeten Schlosserwerkstatt hervorgegangene Breslauer Fabrik ein, in der zunächst Kunstschlosserarbeiten, Geldschränke, kleine Gaswerksanlagen, Schiebebühnen und eiserne Brücken, Eisenbahnzubehör und zeitweilig auch Phonographen nach Patenten von Edison gefertigt worden waren. Im Zusammenhang mit dem Bau zahlreicher Wasserwerke in Deutschland war 1873 die Herstellung von Wassermessern aufgenommen worden, die mit der Zeit zum wichtigsten Erzeugnis des 1897 in eine AG umgewandelten Unternehmens wurden. 1897/98 wurde ein neues großes Werk in Carlowitz an der Stadtgrenze Breslaus errichtet.

    Nach der Übernahme der Firmenleitung durch M. konzentrierte dieser die Fertigung seit 1906 ausschließlich auf Wassermesser. Zur Förderung des Auslandsabsatzes gründete M. Tochtergesellschaften in Holland, Belgien, Großbritannien und Rußland. Die Balkanländer, China, Japan und Südamerika wurden über eigene Vertreter und Hamburger Exporteure beliefert. Das Werk in Carlowitz beschäftigte vor dem 1. Weltkrieg etwa 500 Personen. Durch den Krieg, an dem M. 1914-17 als Führer von Munitionskolonnen teilnahm und während dessen das Unternehmen zuletzt vor allem Zünder herstellte, ging fast der gesamte Auslandsbesitz verloren, doch in den 20er Jahren konnten die internationalen Geschäftsbeziehungen wiederhergestellt werden. Weitere Tochtergesellschaften entstanden in Italien, Spanien und Polen. 1932-45 leitete M. das nach langen Verhandlungen in der Weltwirtschaftskrise gebildete Syndikat der deutschen Wassermesserfabrikanten. 1937 wurde eine Beteiligung an der Dreyer, Rosenkranz & Droop AG, Hannover, erworben. Im 2. Weltkrieg erfolgte eine neuerliche Umstellung der Fertigung auf Kriegsmaterial. Sein Ende bedeutete den Totalverlust des Breslauer Werkes und aller Tochtergesellschaften. Nach dem Neubeginn in Hannover (1946) unter der Leitung von M.s Sohn Walter und der Errichtung eines modernen Werkes in Rethen/Leine wurde die Fertigung weiter spezialisiert. M. war bis zu seinem Tod 1949 Aufsichtsratsvorsitzender der Meinecke AG, die unter der Leitung seines Enkels Wolfgang wieder zu einem führenden Hersteller von Großwasserzählern, Meß- und Regelgeräten sowie Armaturen wurde. Das Familienunternehmen wurde 1972/73 von den VDO-Tachometerwerken, Frankfurt, und dann von der franz. St. Gobain-Gruppe übernommen. – M. war 1910-33 Vorsitzender des Verbandes Schles. Metallindustrieller, zudem Vorstandsmitglied des Gesamtverbandes Deutscher Metallindustrieller und der Vereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände, Mitglied des Aufsichtsrats der Mitteldeutschen Kreditbank und Stadtrat in Breslau.

  • Literatur

    Denkschr. d. H. Meinecke AG Breslau-Carlowitz z. 75j. Bestehen d. Werkes 1843-1918, 1918 (P);
    Firmendokumentation d. Inst. d. Dt. Wirtsch., Köln;
    Mitt. d. Fam.

  • Autor/in

    Hans Jaeger
  • Zitierweise

    Jaeger, Hans, "Meinecke, Carl" in: Neue Deutsche Biographie 16 (1990), S. 661 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13799611X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA