Lebensdaten
1420 – 1478
Sterbeort
Zabern im Elsaß (Saverne)
Beruf/Funktion
Bischof von Straßburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137976151 | OGND | VIAF: 86134725
Namensvarianten
  • Ruprecht von Straßburg
  • Ruprecht von Pfalz-Zweibrücken
  • Ruprecht von Bayern
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Zitierweise

Ruprecht von Bayern, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137976151.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus d. Geschl. d. Wittelsbacher;
    V Stephan I., Pfalzgf. v. Simmern-Zweibrücken (1385–1459), S d. Ruprecht (III.) v. d. Pfalz, röm.-dt. Kg. (1352–1410,|s. NDB 22) u. d. Elisabeth v. Hohenzollern (1358–1411);
    M Anna ( 1439), Erb-T d. Friedrich III., Gf. v. Veldenz ( 1444) u. d. Margarete v. Nassau ( 1427);
    B Friedrich I., Hzg. v. Simmern-Sponheim (1417–80), Stephan (1421–81), Domthesaurar in Köln, Domkämmerer in St., Ludwig (I.), Hzg. v. Pfalz-Zweibrücken (1424–89, s. NDB 15), Johann, Bf. v. Münster, dann Ebf. v. Magdeburg (1429–75, s. ADB 14, Gatz III).

  • Biographie

    In einem Familienvertrag von 1438 stimmte R. seiner geistlichen Laufbahn zu; sein jüngerer Bruder Ludwig, mit dem Erbteil Veldenz-Zweibrücken bedacht, wurde ihm vorgezogen. R. erhielt 1432-36 ein Domkanonikat in Trier, 1436 eines in Mainz, ferner eine Expektanz für eine Domherrenstelle und die Domkantorei in Speyer (1437–40 innegehabt), für eine Domherrenstelle in Straßburg und schließlich für Domherrenstellen in Würzburg und Köln (dort 1437 installiert); 1436-38 war er außerdem Stiftspropst von St. Guido in Speyer. 1438/39 verbrachte er ein Studiensemester in Heidelberg. Nach seiner Rückkehr wurde er 1440 Dompropst zu Straßburg, 1460 Dompropst zu Würzburg. Bei der Wiederbesetzung des 1439 vakant gewordenen Straßburger Bischofsstuhls setzte sich Konrad v. Busnang mit Unterstützung des Basler Konzils gegen Johann v. Ochsenstein zwar durch, nahm jedoch sofort R. zum Koadjutor an und resignierte gegen eine lebenslange Rente von 3000 Gulden. Die beiden Prälaten und Pfalzgf. Stephan erwirkten hierzu in Basel am 18.8.1440 die Zustimmung des Gegenpapstes Felix V., die Papst Eugen IV. später bestätigte. R. konnte jedoch erst 1449 in seine Bischofsstadt einziehen, nachdem er ihr aus Geldmangel 1448 das Öffnungsrecht aller seiner festen Plätze verpfändet und so auch Sicherheit gegen die politischen Ambitionen seines Vaters gegeben hatte. In Abkehr von der Haltung seines Bruders Ludwig suchte er politische Anlehnung bei Kurpfalz und schloß 1456, 1465 und 1472 Beistandsverträge mit Pfalzgf. Friedrich I. ab, zuletzt sogar auf Lebenszeit. Dabei nahm er den König von Frankreich, Kurpfalz dagegen den Herzog von Burgund aus. Bei Ausbruch der Weißenburger Fehde 1470 erklärte er schriftlich seinen Verzicht auf Unterstützung seines Bruders Ludwig. Anfangs beraten durch den konzilserfahrenen Heinrich von Beinheim, berief R. ausgebildete Juristen in die Diözesanverwaltung. Die angestrebten Reformen scheiterten jedoch beim Weltklerus und gelangen bei den Orden nur teilweise, etwa mit Hilfe der Windesheimer Kongregation.

    Wiewohl 1440 zum Priester geweiht, suchte R. stets die Gesellschaft seiner adeligen Standesgenossen bis hin zu Fehdehändeln; seit einer nächtlichen Eskapade humpelte er. Seine Bastarde machte er zu Burgkommandanten und richtete ihnen aufwendige Hochzeitsfeste aus. Das Hochstift suchte er nach Art eines weltlichen Territorialstaats zu modernisieren, brachte sich jedoch durch seine ständigen Steuerforderungen in Verruf.

  • Literatur

    Ch. J. Kremer, Gesch. d. Kf. Friedrichs I. v. d. Pfalz, 1766, S. 623;
    F. Rapp, Réformes et Réformation à Strasbourg, 1974, S. 171-75 u. 321-46;
    Hist. de Strasbourg des origines à nos jours, hg. v. G. Livet u. F. Rapp. Bd. 2, 1981, S. 161;
    G. Fouquet, Das Speyerer Domkap. im späten MA (ca. 1350–1540), II, 1987, S. 708 f.;
    NDBA;
    Gatz III.

  • Autor/in

    Volker Rödel
  • Zitierweise

    Rödel, Volker, "Ruprecht von Bayern" in: Neue Deutsche Biographie 22 (2005), S. 291-292 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137976151.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA