Lebensdaten
erwähnt 787, gestorben 818
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
erster Erzbischof von Köln ; Hofkaplan
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137947186 | OGND | VIAF: 86109242
Namensvarianten
  • Hildebald von Köln
  • Hildebald
  • Hildebald von Köln
  • mehr

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Von der Person ausgehende Verknüpfungen

Personen in der ADB

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Hildebald, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137947186.html [19.03.2024].

CC0

  • Biographie

    H., der erste Erzbischof von Köln, tritt durch seine engen Beziehungen zu Karl dem Großen aus der Reihe seiner Vorgänger und unmittelbaren Nachfolger etwas plastischer hervor. Er erhielt die Kölner Würde vor 787 – Berichte, die eine frühere Bindung an Köln behaupten, sind sagenhaft –, wurde 791 als Vorsteher der Hofgeistlichkeit Erzkaplan und gehörte 799 der von Karl eingesetzten Kommission an, die in Rom das Attentat auf Papst Leo III. untersuchte. Er wurde um 803 Abt des österreichischen Klosters Mondsee, führte 813 den Vorsitz auf einer Synode zu Mainz, spendete 814 dem sterbenden Kaiser Karl, in dessen Testament die Kölner Kirche an erster Stelle erscheint, das letzte Abendmahl und gehörte 816 zu den Würdenträgern, die Papst Stephan V. in Reims einholten. Zeugnis der hohen Wertschätzung, der er sich am Hof erfreute, sind mehrere Erwähnungen in Gedichten der Zeitgenossen Alkuin, Angilbert und Theodulf. Über die geistliche Tätigkeit in seinem Amtsbereich liegen vereinzelte Nachrichten vor. Etwa während seiner Regierungszeit begann in Sankt Cassius zu Bonn, dessen Leiter er war, das stiftische Leben. 804 weihte er den Gründer des Klosters Werden an der Ruhr, Liudger, zum ersten Bischof von Münster. Von Papst Leo III. erhielt er ein jetzt verlorenes Privileg für seine Kirche. Wie einige Schreibervermerke lehren, wurde zu seiner Zeit eine Anzahl von Codices der Kölner Dombibliothek geschrieben. Für die Kirche Sankt Gereon in Köln stiftete er den Hochaltar.

  • Literatur

    ADB XII;
    F. W. Oediger, Regg. d. Erzbischöfe v. Köln I, 1963, Nr. 82-139;
    ders., Gesch. d. Erzbistums Köln I, 1954, S. 151 ff.

  • Autor/in

    Erich Wisplinghoff
  • Zitierweise

    Wisplinghoff, Erich, "Hildebald" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 118 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137947186.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Hildebald, Erzbischof von Köln, führte unter Karl dem Großen, der ihn zu dieser Würde erhob, zuerst gleich seinen Vorgängern nur den bischöflichen Titel. Nach dem Tode des Erzbischofs Angilram von Metz im I. 791 folgte er diesem als Erzcaplan, d. h. als Haupt der Hofgeistlichkeit, nach und wurde deshalb unter Zustimmung des Papstes von der Frankfurter Synode im J. 794 ermächtigt, in der kaiserlichen Pfalz statt an seinem Sitze seinen ständigen Aufenthalt zu nehmen. In der Hofschule wurde er mit dem seiner Stellung entsprechenden hohenpriesterlichen Namen Aaron bezeichnet und in der Schilderung des Hofes von Theodulf als der Mann gefeiert, welcher über die Speisen an der Tafel den Segen auszusprechen hatte. Er kann als Begründer der gelehrten Studien für Köln betrachtet werden, indem er die vom Papste an Karl geschickten Manuskripte für seine Kirche abschreiben ließ: von diesen haben sich mehrere noch bis auf den heutigen Tag erhalten. Der Gunst des Königs verdankte er neben seinem Bisthum auch noch die baierische Abtei Mondsee, eine Stiftung des abgesetzten Herzogs Tassilo. Für Köln, woselbst der Beginn des Baues einer neuen Kathedrale zu St. Peter auf ihn zurückgeführt wird, erwarb er sich eine Epoche machende Bedeutung, indem es unter ihm den Rang einer selbständigen Metropole neben Mainz und Trier erwarb. Seit 799 etwa trat diese Erhöhung in das Leben, zu welcher die Begründung der neuen sächsischwestfälischen Bisthümer Münster, Minden, Osnabrück und Bremen den nächsten Anstoß gegeben haben mag, doch erstreckte sich der Metropolitansprengel Kölns auch über die beiden älteren Bisthümer an Niederrhein und Maas, Lüttich und Utrecht. H. unterschrieb 811 das Testament Karls an der Spitze der gesammten Bischöfe des Reiches und reichte dem sterbenden Kaiser das Sacrament. Das Amt des Erzcaplans, welches er unter ihm bekleidet hatte, vererbte sich auf die Regierung Ludwigs des Frommen und so wurde er auch in dieser Eigenschaft mit anderen hohen Würdenträgern dem Papste Stephan V. entgegengesandt, als derselbe im October 816 zum Besuche des Kaisers sich der Stadt Reims näherte. H., der erste Kölner Erzbischof, starb am 3. Septbr. 818 (nach Anderen 819).

    • Literatur

      Rettberg, Kirchengeschichte Deutschlands, I. II, Göttingen 1846, 1848. Simson, Jahrbücher des fränkischen Reiches unter Ludwig dem Frommen, I. II, Leipzig 1874, 1876. Chroniken der niederrheinischen Städte: Köln, I, Leipzig 1875. Jaffé und Wattenbach, Ecclesiae Coloniens. codd. mss., Berol. 1874.

  • Autor/in

    Dümmler.
  • Zitierweise

    Dümmler, Ernst, "Hildebald" in: Allgemeine Deutsche Biographie 12 (1880), S. 397-398 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137947186.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA