Lebensdaten
1869 – 1929
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Leipzig
Beruf/Funktion
Verleger
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137878052 | OGND | VIAF: 86049295
Namensvarianten
  • List, Paul

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Zitierweise

List, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137878052.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Friedrich (1829–82), KR, Bankier in L., 1856 Mitbegr. d. Allg. Dt. Credit-Anstalt u. langj. Direktionsmitgl., S d. Jacob Alfred (1778–1848), Gründer v. „Buchhandlung u. Verlag J. A. List“ in B. 1814, u. d. Johanna Meyer;
    M Christine Simon ( 1899), aus Hamburger Kaufm.- u. Arztfam.;
    Ov Felix (1824–92), Buchhändler, führte d. Buchhandlung in B. weiter;
    - ⚭ Margarete (1873–1944), T d. Gustav Gottfried, Inh. d. Zuckerfabrik „Sachsenröder & Gottfried“ in L., u. d. Melitta Zangenberg; Schwager Oswald Gottfried (* 1869), Landschafts- u. Porträtmaler in München (s. ThB);
    1 S, 1 T u. a. Paul Walter (* 1899), Verleger;
    N Herbert (s. 2).

  • Biographie

    L. wollte zunächst Landwirt werden. Er volontierte auf einem Gut in Hessen und studierte in Göttingen. Da er jedoch den körperlichen Anstrengungen dieses Berufes nicht gewachsen war, begann er in Berlin eine Buchhandelslehre im Verlag Schall und Grund. 1894 gründete er einen eigenen Verlag, in dem er populäre theologische Literatur, Unterhaltungsromane und Sachbücher verlegte. Seine von Anfang an erfolgreichste Autorin war Natalie v. Eschstruth. Dazu kamen später Max Kretzer, seit 1912 Paul Höcker und Paul Benndorf. Die Ausgabe sämtlicher Werke von Julius Wolff (1912 f.) wurde ebenfalls in seinem Verlag betreut. – Bereits 1896 war der Verlag nach Leipzig übergesiedelt, wo er kontinuierlich expandieren konnte. 1907 gründete L. mit Felix v. Bressensdorf einen pädagogischen Verlag, dessen geographische Abteilung er durch den|Erwerb der entsprechenden Teile des Braunschweiger Verlags Helmut Wollermann etablierte. Damit begann eine bedeutende Produktion im Bereich der Unterrichtsbücher, die bis heute fortdauert und den Verlag in die Reihe der namhaften Schulbuchverlage stellt. Der Hauptautor war Heinrich Harms, unter dessen Federführung Wandkarten, Atlanten, geographische Lehr- und Lernbücher entstanden; 1919 trat der Sohn Paul Walter in den Verlag ein, im selben Jahr konnte der Jugendschriftenverlag Abel und Müller angegliedert werden, von dem sich L. 1925 wieder trennte. Seit dem Eintritt des Sohnes wurde das Bemühen verstärkt, anspruchsvolle Literatur zu pflegen. Der Durchbruch zur breiten Anerkennung gelang schließlich mit der Biographienreihe bedeutender Persönlichkeiten, politischen Memoiren und der Reihe „Epikon“ mit klassischen Romanen der Weltliteratur. Besonders erfolgreich waren Henry Fords Memoiren „Mein Leben und Werk“ sowie die erste dokumentarisch illustrierte Ausgabe von Gustav Freytags „Bilder aus der deutschen Vergangenheit“. Nach dem Tod L.s geriet das Unternehmen 1929 in eine finanziell schwierige Situation, die jedoch vor allem durch den Welterfolg von Axel Munthes „Das Buch von San Michele“ gemeistert werden konnte. Bedeutende Autoren waren in der Zeit zwischen den Kriegen Rudyard Kipling, T. E. Lawrence, Winston Churchill, George Meredith, Thomas Hardy, Robert Ranke Graves („Ich Claudius, Kaiser und Gott“) und Woodrow Wilson. Um 1930 wurde der Hören Verlag übernommen, dessen Autoren, nachdem seit 1933 die Kontakte zum Ausland erschwert waren, den Verlag trugen.

    Nach 1945 gründete Paul Walter List in München den List-Verlag neu, der neben dem Schulbuch (seit 1960 in München, vorher in Hamburg und Frankfurt/M.) die Belletristik pflegt, ebenso Biographien, Tagebücher und Bildbände. Seit 1964 bestand eine Beteiligung durch den Süddeutschen Verlag, in dessen Besitz er 1982 überging. Der Leipziger List-Verlag wurde 1945 in treuhänderische Verwaltung übernommen.

  • Literatur

    List Alm. „Dichtung, Leben, Wissen d. Welt“, 1954;
    65. J. Paul List Verlag Leipzig, Alm. f. 1959, 1959;
    70 J. Paul List Verlag, 1964;
    75 J. Paul List Verlag, 1969;
    Die Welt v. 1.4.1969;
    Paul L. -
    75 J. Verlagsarbeit, in: Frankfurter Allg. Ztg. v. 28.3.1969;
    Paul W. L., Jahresringe, 1982 (P).

  • Porträts

    Ölgem. v. Kienmeyer, 1919 (Fam.besitz, Garmisch-Partenkirchen).

  • Autor/in

    Joachim Burckas
  • Zitierweise

    Burckas, Joachim, "List, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 692-693 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137878052.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA