Lebensdaten
1900 – 1983
Geburtsort
Weimar
Sterbeort
Jena
Beruf/Funktion
Botaniker
Konfession
-
Normdaten
GND: 137840128 | OGND | VIAF: 86015958
Namensvarianten
  • Schwarz, Otto Karl Anton
  • Schwarz, Otto
  • Schwarz, Otto Karl Anton
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Zitierweise

Schwarz, Otto, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137840128.html [02.05.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1858–1943), Tischlermeister, Antiquitätenhändler in W., aus zuerst in Nürnberg u. Ingolstadt nachweisbarer Handwerkerfam., d. Ende d. 17. Jh. nach Thüringen auswanderte;
    M Lina Bernhard (1863–1947), T e. Beamten, aus Kunsthandwerker- u. Gel.fam. in Eisenach; 9 ältere Geschw;
    Weimar 1926 Emi (Emmy) Haase (1900–83), Gymnastiklehrerin;
    1 S Thomas (* 1929), Arzt in Stadtroda.

  • Biographie

    S. besuchte das Realgymnasium in Weimar und wurde nach dem Abitur 1918 noch zum Kriegsdienst einberufen. 1919 begann er in Jena mit dem Studium der Chemie und Botanik, mußte aber bereits 1920 aus finanziellen Gründen die Universität wieder verlassen und im väterlichen Betrieb als Leiter der Antiquitätenabteilung mitarbeiten. Daneben betrieb er, beeinflußt von Joseph Bornmüller (1862–1948), private Studien am „Herbarium Haussknecht“ in Weimar, wo er um 1922 Werner Rothmaler (1908–62) kennenlernte, und hörte als Gast Vorlesungen in Hamburg und Berlin. 1926 setzte S. das Studium der Botanik an der Univ. Berlin fort und wurde 1928 bei Ludwig Diels (1874–1945) mit einer Dissertation über die austral. Flora zum Dr. phil. promoviert. Im Folgejahr wurde er Assistent von Friedrich Merkenschlager (1892–1968) an der „Biologischen Reichsanstalt“ (BRA) für Land- und Forstwirtschaft in Berlin-Dahlem und 1931 Leiter der Abteilung für Pflanzenkrankheiten des Landwirtschaftlichen Instituts in Burnova bei Smyrna (heute Izmir, Türkei). 1926 der KPD beigetreten, blieb ihm 1934 der Wiedereintritt in die BRA verwehrt. S. arbeitete fortan als freier Mitarbeiter am Botanischen Museum in Dahlem, bis er 1939 erneut einberufen wurde. 1944 übertrug ihm Hans Stubbe (1902–89) die Leitung der Systematischen Abteilung des neugegründeten „KWI für Kulturpflanzenforschung“ in Wien, das 1945 nach Gatersleben bei Quedlinburg verlagert wurde.

    1946 zum Konservator des „Herbariums Haussknecht“ und Leiter des „Labors für angewandte Mykologie“ in Weimar bestellt, wurde S. kurz darauf ao. Professor für Botanik und 1948 Professor mit Lehrstuhl für Spezielle Botanik sowie Direktor des Botanischen Gartens der Univ. Jena (Rektor 1948–51, 1958–62). 1949 gründete er hier ein „Institut für Spezielle Botanik“, das er bis zu seiner Emeritierung 1965 leitete. 1957–64 war er Vorsitzender des „Wissenschaftlichen Beirats für Biologie“ beim Staatssekretariat für Hoch- und Fachschulwesen. Als Verfechter einer autonomen Organisation der ostdt. Biologen initiierte er die Gründung der „Biologischen Gesellschaft in der DDR“, deren erster Präsident er 1959–63 war. S. wurde durch taxonomische und floristische Bearbeitungen, insbes. der europ. und mediterranen Eichen, bekannt. Seine „Phytochorologie“ (Arealkunde) war der Versuch einer modernen, genetischen Pflanzengeographie. Der Flora Thüringens, des Mittelmeerraums und Kleinasiens galt sein besonderes Interesse. Neben klassischen geobotanischen Themen ging S. auch phytopathologischen Fragen nach. Unter seiner Ägide wurde Jena zu einem Zentrum der Systematischen Botanik.

  • Auszeichnungen

    Vors. d. Thür. Botan. Ges. (1927/28, 1947–67;
    Ehrenvors. 1967);
    Dr. rer. nat. h. c. (Jena 1970).

  • Werke

    Monogr. d. Eichen Europas u. d. Mittelmeergebietes, 3 Bde., 1936–39;
    Phytochorologie als Wiss., am Bsp. d. vorderasiat. Flora, 1938;
    Thüringen, Kreuzweg d. Blumen, Eine kl. Pflanzengeographie, 1952, ²1954;
    Hg.:
    Repert. Europaeum et Mediterraneum, Bde. 4–6, 1934–42.

  • Literatur

    G. Klotz, in: Wiss. Zs. d. Univ. Jena, Math.-Nat. R. 32, 1983, S. 839–42 (P);
    H. Manitz u. H. Dietrich, ebd., S. 843–48 (W-Verz.);
    F. K. Meyer, in: Haussknechtia 2, 1985, S. 3–6;
    G. Klotz, in: Btrr. z. Phytotaxonomie 13, 1988, S. 34–47 (P);
    ders., ebd. 15, 1992, S. 11–21;
    S. J. Casper (Hg.), Herbarium Haussknecht, 1896–1996, 1996, S. 24 f. (P);
    Kürschner, Gel.-Kal. 1950 u. 1954;
    Personenlex. Drittes Reich;
    Biogr. Hdb. SBZ/DDR;
    Wer war wer DDR;
    Qu
    Archiv d. Humboldt-Univ. Berlin: Archiv d. Univ. Jena.

  • Autor/in

    Ekkehard Höxtermann
  • Zitierweise

    Höxtermann, Ekkehard, "Schwarz, Otto" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 8-9 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137840128.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA