Lebensdaten
1742 – 1824
Geburtsort
Nürnberg
Sterbeort
Nürnberg
Beruf/Funktion
Förderer österreichischer Protestantengemeinden ; Kaufmann
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 137738668 | OGND | VIAF: 81883986
Namensvarianten
  • Kießling, Johannes Tobias
  • Cießling, Johannes Tobias

Orte

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Zitierweise

Kießling, Johannes Tobias, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137738668.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Tobias (1707–73), Kaufm. (Gewürze, Drohen), S d. Handelsmanns Johann (1673–1722) in N. u. d. Margaretha N. N.;
    M Magdalena Barbara (1715–76), T d. Kaufm. Michael Lochner in N. u. d. Magdalena Schweyher; ledig.

  • Biographie

    K. handelte als Nürnberger Kaufmann mit Drogen und Gewürzen. Er war nicht nur führender Pietist der Nürnberger Partikulargesellschaft der Deutschen Christentumsgesellschaft in Basel, sondern auch der große Wohltäter für die nach dem Erlaß des Toleranzpatentes Josefs II. 1781 gegründeten evangelisch-pietistischen Gemeinden in Österreich. In diese nahezu mittellosen Bauerngemeinden floß durch K.s Vermittlung ein ununterbrochener Strom von Geld und Büchern, der die Errichtung von Bethäusern und Schulen ermöglichte. K. kann als Vorläufer des Gustav-Adolf-Vereins bezeichnet werden. Er vermittelte, wenn nötig, auch die Pfarrer, besonders aus Württemberg, die durchwegs erweckte Christen waren. Das bevorzugte Kronland war Oberösterreich, die Lieblingsgemeinde Eferding bei Linz mit den Pfarrern Georg Michael Groß und J. F. B. Höchstetter. Nach Gosau im oberösterreichischen Salzkammergut wurde auf K.s Rat Julius Theodor Wehrenfennig aus Regensburg berufen. Auch mit Kärnten stand K. in engen Beziehungen, und er betreute auch die Toleranzgemeinden in der Steiermark (Wald, Schladming und die Ramsau). Sein Wirkungskreis erstreckte sich bis nach Westungarn. Schwierigkeiten gab es mit Pfarrern, die keine Pietisten waren, und mit den Rationalisten im Konsistorium und in der Regierung in Wien. Infolge seiner karitativen Tätigkeit vernachlässigte K. sein Geschäft; 1811 wurde er in den Staatsbankerott Österreichs hineingezogen. Seine eigene Firma ging zugrunde. Ein Neffe nahm sich seiner an.

  • Literatur

    Slg. einiger Nachrr. … d. in d. österr. Staaten … neuaufgehenden Lichts d. Evangeliums, 1783-87;
    G. H. v. Schubert, Altes u. Neues aus d. Gebiet d. inneren Seelenkde. II, ³1849;
    A. Kotschy, J. T. K., ein Vorbild f. d. Diasporapflege, in: Mschr. f. Innere Mission, hrsg. v. Pastor Schäfer in Altona, 1, 1881;
    F. Schenner, Zum inneren Leben d. Toleranzkirche, II: Aus d. Archiv d. Christentumsges. in Basel, in: Jb. d. Ges. f. d. Gesch. d. Protestantismus in Österreich 35, 1914;
    G. Mecenseffy, Der Nürnberger Kaufm. J. T. K. u. d. österr. Toleranzgemeinden, ebd. 74, 1958;
    dies., in: Ll. aus Franken VI, 1960 (L).

  • Autor/in

    Grete Mecenseffy
  • Zitierweise

    Mecenseffy, Grete, "Kießling, Johannes Tobias" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 601 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137738668.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA