Lebensdaten
1844 – 1928
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Königswinter
Beruf/Funktion
Parfümeriefabrikant
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 137683642 | OGND | VIAF: 244828689
Namensvarianten
  • Mülhens, Ferdinand
  • Mülhens, Ferdinand

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Zitierweise

Mülhens, Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137683642.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Peter Joseph (s. 2);
    Ehrenfeld 1877 Maria (1849–1877), T d. Franz Riedl, Amtsschreiber v. St. Pölten, u. d. Theresia Hammerliedl;
    2 S, u. a. Peter Paul (s. 4), 1 T.

  • Biographie

    M. wurde 1872 von seinem Vater zum Teilhaber und 1873 per Testament zum alleinigen Inhaber der Firma ernannt. Sein jüngerer Bruder Julius war später zeitweilig Teilhaber, die zahlreichen Schwestern sollten abgefunden werden. Da sich die Geschwister nicht einigen konnten, folgten zehnjährige Erbauseinandersetzungen. Die Mutter seiner Kinder heiratete M. erst wenige Tage vor ihrem Tod.

    M.s herausragende Leistungen für die Fortentwicklung des Unternehmens waren die Ausweitung der Produktpalette und die Aufnahme der Werbung. Neben der Goldleistenfabrik errichtete er eine Seifenfabrik, in der auch andere Parfümerieartikel hergestellt wurden. Als erster der Kölnisch Wasser-Fabrikanten erweiterte M. das Angebot seines Unternehmens um Körperpflege und Düfte. Blumenextrakte, Toilettenwässer, Pomaden und Öle wurden in der damals vor den Toren Kölns gelegenen Fabrik hergestellt. Die Kölnisch Wasser-Fabrikation verblieb in der Glockengasse. Erst gegen Ende des 19. Jh. begann man mit dem Ausbau von „4711“ zum Massenprodukt. Das Exportgeschäft erhielt wesentlichen Auftrieb durch die Gründung von Niederlassungen in New York (1875) und Riga (1880). Der Nahe Osten und Ostasien wurden als Absatzmärkte neu gewonnen.

    Einen vom Haus Roger & Galtet in Paris geführten Prozeß gegen die dortige Niederlassung von M., die dieser nach dem gewonnenen Krieg gegen Frankreich neu einrichtete, betreffend die Verwendung des Namens Farina, verlor M. Seit 1878 firmierte die Firma in Frankreich deshalb nur noch unter|No. 4711 Eau de Cologne“. Damit begann der Siegeszug einer Zahl als Markennamen. Auch in Deutschland brachte wenig später ein verlorener Prozeß eine Änderung im Firmennamen. Unter „Eau de Cologne- & Parfümeriefabrik Glockengasse No. 4711 gegenüber der Pferdepost von Ferd. Mülhens“ wurde die Firma nun im Handelsregister eingetragen. 1900 übergab M. die Leitung des Geschäfts an seinen Sohn Peter Paul mit Ausnahme der Filialen in New York, Riga und Wien, die er noch einige Jahre unter seiner Oberaufsicht behielt.

    M. legte seine Gewinne vor allem in Immobilien an. In Köln errichtete er in unmittelbarer Nachbarschaft des Domes das „Savoy-Hotel Großer Kurfürst“, das 1893 eröffnet wurde. Auf dem vom Vater gekauften Wintermühlenhof betrieb er neben Forst- und Landwirtschaft auch Weinbau. 1911 erstand M. einen Teil des Petersberges im Siebengebirge, auf dem er ein Hotel errichten ließ. Als Naturfreund förderte er die Einrichtung von Gärten und Parkanlagen. Der Verkehrsentwicklung diente die Anlage von Straßen und der Erwerb der Zahnradbahnen zum Petersberg und zum Drachenfels. Mit seinen Aktivitäten trug M. maßgeblich zur Entwicklung Königswinters und des Siebengebirges als Fremdenverkehrsgebiet bei. In Königswinter war er einige Zeit Stadtverordneter.|

  • Auszeichnungen

    Ehrenbürger v. Königswinter (1922).

  • Literatur

    s. Einl.;
    W. Treue, F. M. (1844 bis 1928), in: Rhein.-Westfäl. Wirtsch.biogrr. XII, 1986, S. 158-80.

  • Autor/in

    Ulrich S. Soénius
  • Zitierweise

    Soénius, Ulrich S., "Mülhens, Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 301-302 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137683642.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA