Lebensdaten
1734 – 1807
Sterbeort
Emkendorf bei Plön
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 137634021 | OGND | VIAF: 81800610
Namensvarianten
  • Horn, Carl Gottlob
  • Horn, Karl Gottlob

Orte

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Zitierweise

Horn, Carl Gottlob, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137634021.html [23.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Joh. Gottlob (1698–1745), Schiffhandelsmann, dann Postmeister u. Ratskämmerer in P., S d. Handelsmanns Joh. Gottlob in P. u. d. Schiffhändlers-T Anna Cath. Tschaler;
    M Sophie Maria, T d. kursächs. Oberstlt. Chrstn. Ehrenreich Nerger, auf Karsdorf u. Theisewitz; ledig.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Schulen in Staritz und Meißen lernte H. in Dresden vermutlich nach 1750 das Maurerhandwerk. In seinem Nachlaß fanden sich zahlreiche Zeichnungen von Dresdener Schlössern, Bürgerhäusern und Gärten, die darauf hinweisen, daß er sich eingehend mit Bauten von Johann Christoph Knöffel befaßt hat. In Dresden scheint er mit Heinrich Graf von Schimmelmann, der 1755 die Generalaccise in Sachsen gepachtet hatte und 1756 ein Palais bauen ließ, Kontakt bekommen zu haben. Um 1759/60 wurde H. von Schimmelmann als Hausarchitekt nach Holstein berufen. 1763 reiste er in dessen Auftrag nach Paris, um dort Studien zu treiben. Seine Bautätigkeit begann 1762 in Wandsbek. 1765 entwarf er ein Blumenparterre für das Ahrensburger Schloß und ein Stallgebäude. 1767 folgte ein Plan für den Park in Wandsbek, 1768 der Auftrag zum Umbau des dortigen Schlosses (1778 vollendet). Die Entwürfe der 4 Schauseiten zeigen in der Gliederung und Verwendung von Medaillons und Fruchtkränzen starke Ankläge an Nicolas-Henri Jardins Schloß Bernstorff in Kopenhagen. Unter H.s Aufsicht und zum Teil nach seinen Entwürfen arbeiteten französische und italienische Künstler. In Wandsbek bekam H. durch Zusammenarbeit mit dem Maler Anton Tischbein Kenntnis von der antikisierenden Malerei. 1769 folgte eine zweite Reise nach Paris. Nach Schimmelmanns Tod lieferte H. für dessen Schwiegersohn Graf von Baudissin Entwürfe für einen Umbau des Knooper Schlosses bei Kiel. Gebaut wurden hier aber nach H.s Plänen nur 2 Kavalierhäuser mit rustikaler Wandgliederung in Anlehnung an die heimische Bauweise. 1782-91 arbeitete er in Verbindung mit Giovanni Antonio Antolini an Entwürfen für die Schimmelmannsche Grabkapelle in Wandsbek, die nach vielen Planänderungen eines der hervorragendsten Beispiele des frühen Klassizismus im Norden wurde. 1791 begann sein bedeutendstes Werk mit dem Umbau von Schloß Emkendorf, dem Wohnsitz von Fritz Graf von Reventlow. Neben der Neufassung der Fassaden eines Baues der Zeit um 1745 hatte H. wesentlichen Einfluß auf die Raumgestaltung in Verbindung mit dem Maler Anselmo Pellicia und dem Stukkateur Francesco Antonio Tadey. Der straffen, fast klassizistischen Gliederung der Fassaden entspricht die schlichte Einteilung der Wandflächen in den Zimmern, die dann mit pompejan. und mythologischen Motiven ausgemalt wurden (Hauptbauzeit um 1802). Neben der Architektur zeigte H. besonderes Interesse für große Gartenanlagen Er selbst war noch an den strengen französischen Anlagen in Sachsen geschult, zeigte aber, abgesehen von dem ersten Ahrensburger Plan, später den Übergang zur lockeren englischen Anlage, so 1765 in Wandsbek und 1790 in Knoop und Emkendorf. – H.s Verdienst um einen Fortschritt in der Baukunst besteht darin, daß er die Entwicklung zum zweckmäßigen, wohnlichen Bauen im Schloßbau wies. Er vereinte die heimatliche Tradition mit den Neuerungen des französischen Klassizismus.

  • Werke

    Weitere W Wirtsch.gebäude u. Wohnhäuser in Emkendorf, n. 1791;
    Umbau d. Gutshauses Dt.-Nienhof, 1792-1801;
    Gutshaus Falkenberg b. Schleswig, 1803. -
    Bauzeichnungen in: Gutsarchiv Emkendorf, Landesarchiv Schleswig, Archiv Schloß Ahrensburg, Archiv Knoop.

  • Literatur

    H. Schadendorf, in: Stormarnsche Ztg., Okt. 1933, u. in: Nordelbingen 11, 1935, S. 202 ff., 12, 1936, S. 163;
    V. Thorlacius Ussing, in: Tilskueren, 1933, S. 177 ff.;
    P. Hirschfeld, ebd., 1935, S. 341-55, u. in: Nordelbingen 10, 1934, S. 328 ff., 15, 1939, S. 389 u. 402, 26, 1958, S. 83;
    ders., Herrenhäuser u. Schlösser in Schleswig-Holstein, 1964, S. 204 ff.;
    F. Mißfeldt, in: Nordelbingen 23, 1955, S. 120 ff.;
    N. H. Weinwich, Kunstner-Leks., 1829;
    F. Weilbachs Kunstnerleks. I, 1947, S. 566.

  • Autor/in

    Carl-Heinrich Seebach
  • Zitierweise

    Seebach, Carl-Heinrich, "Horn, Carl Gottlob" in: Neue Deutsche Biographie 9 (1972), S. 630-631 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137634021.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA