Lebensdaten
1882 – 1945
Geburtsort
Bonneweg (Luxemburg)
Sterbeort
Velen (Westfalen) (Freitod in britischer Internierung)
Beruf/Funktion
Eisenhüttenmann
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 137519192 | OGND | VIAF: 224151181
Namensvarianten
  • Goerens, Joseph Paul
  • Goerens, Paul
  • Goerens, Joseph Paul

Objekt/Werk(nachweise)

Verknüpfungen

Verknüpfungen auf die Person andernorts

Verknüpfungen zu anderen Personen wurden aus den Registerangaben von NDB und ADB übernommen und durch computerlinguistische Analyse und Identifikation gewonnen. Soweit möglich wird auf Artikel verwiesen, andernfalls auf das Digitalisat.

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Goerens, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd137519192.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Matthias (* 1849), Sämischgerber;
    M Ida Koch (* 1847);
    1) Margit Schiller ( 1918), 2) Cläre Casiraghi;
    1 S (⚔).

  • Biographie

    G. studierte 1899-1903 an der TH Aachen, deren hüttenmännische Fakultät unter Fritz Wüst und Wilhelm Borchers einen besonderen Ruf genoß, wurde dort 1906 Dozent und erhielt 1909 das 2. Ordinariat am Eisenhütteninstitut mit einem Lehrauftrag für physikalische Metallurgie, Materialkunde und Elektrostahlerzeugung. G. „Einführung in die Metallographie“ (1906, ⁸1948, englische und französische Übersetzungen) ist wohl das verbreitetste Werk auf diesem Gebiet geblieben. Die Lehre von den Metallen war kurz zuvor seitens der physikalischen Chemie durch die Lehre vom heterogenen Gleichgewicht befruchtet worden, hatte als experimentelle Hilfsmittel das Thermoelement und die Auflicht-Mikroskopie erhalten, und G. gehörte zu den ersten, die diese Möglichkeiten voll erkannten, weiterbildeten und zu nutzen wußten.

    G. strebte nach der Verbindung von Wissenschaft und Praxis und trat 1917 in die Firma Fried. Krupp ein. Schon ein Jahr später war er dort Abteilungsdirektor und 1923 stellvertretender Direktor. 1929 übernahm er als Mitglied des dreiköpfigen Direktoriums die technische Leitung der Gesamtfirma. Mitten in der Wirtschaftskrise um 1930/31 veranlaßte er weitschauend die Aufstellung eines Zehnjahresplanes für die technische Neugestaltung der Kruppwerke. Dazu gehörten unter anderem der Ausbau des Hüttenwerkes Essen-Borbeck am Wasserweg des Rhein-Herne-Kanals und die Errichtung der Hartmetallfabrik, einer ganz neuartigen Produktionsstätte. Das besondere Interesse von G. galt jedoch nach wie vor dem so wandlungsfähigen Werkstoff Stahl als Gegenstand von Forschung und Prüfung. Freimütiger Gedankenaustausch lag ihm dabei mehr als engherzige Geheimhaltung. Er regte manche Arbeit in den Kruppschen Monatsheften, der technischen Werkszeitschrift der Firma, an und erteilte die Genehmigung zu zahlreichen Veröffentlichungen. Damit wurde er zum Schrittmacher des Publikationswesens auf metallurgisch-technischem Gebiet. Die Werkstoff-Fachleute der deutschen Stahlwerke führte G. im Werkstoffausschuß des Vereins Deutscher Eisenhüttenleute zusammen, der unter seinem Vorsitz 1919-35 eine außerordentliche Entwicklung nahm. Zur Aufnahme eines offenen Gesprächs mit dem Verbraucher wurde 1927 die Werkstofftagung und Werkstoffschau in Berlin veranstaltet; sie war sein Gedanke.|

  • Auszeichnungen

    Carnegie-Medaille d. Brit. Iron and Steel Institute (1912), Dr. phil. h. c. (Münster 1930), Ehrenbürger (TH Aachen 1930), Ehrensenator (TH Aachen 1942).

  • Werke

    Weitere W u. a. Über d. Vorgänge bei d. Erstarrung u. Umwandlung d. Eisen-Kohlenstofflegierungen u. deren Beobachtung auf metallograph. Wege, 1907;
    On the influence of coldworking and annealing on the properties of iron and steel, in: The Iron and Steel Inst., Carnegie Scholarship Memoirs 3, London 1911, S. 320-434;
    Die Eigenschaften d. Edelstähle, in: Stahl u. Eisen 44, 1924, S. 1645-59;
    Wiss. u. techn. Fortschritt, ebd. 54, 1934, S. 749-60 (mit W. Heisenberg);
    Fortschritte d. Eisenhüttentechnik, in: Der Vierjahresplan 3, 1938, S. 365-69.

  • Literatur

    Dt. Bergwerksztg. v. 29.1.1942;
    H. Schottky, P. G. u. d. Metallogr. d. Eisen-Kohlenstoff-Legierungen, in: Techn. Mitt. Krupp, Forschungsberr. 1942, H. 11, S. 187-91 (W);
    E. Herzog, in: Stahl u. Eisen 71, 1951, S. 5 (P);
    Nekrologe aus d. Rhein.-Westf. Industriegebiet, Jgg. 1939–51, 1955, S. 104 f. (P S. 96);
    Neue Ruhr-Ztg. v. 29.1.1962;
    Rhdb. (P);
    Pogg. VI, VIIa.

  • Autor/in

    Hermann Schottky
  • Zitierweise

    Schottky, Hermann, "Goerens, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 524 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd137519192.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA