Lebensdaten
erwähnt 1257, gestorben 1280
Sterbeort
Tulln
Beruf/Funktion
Bischof von Passau
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136582990 | OGND | VIAF: 80902583
Namensvarianten
  • Peter
  • Petrus
  • Peter
  • mehr

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Zitierweise

Petrus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136582990.html [20.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Über P.s Herkunft und Werdegang ist nur bekannt, daß er 1257-64 Domherr zu Breslau sowie Hofmeister des mit zahlreichen geistlichen Ämtern und Würden ausgestatteten Piastenprinzen Władisław von Schlesien (um 1237–70) war und diesen auch zum Studium nach Padua begleitete. Als im April 1265 der Passauer Bischof Otto v. Lonsdorf starb, wählte das Domkapitel auf Betreiben Kg. Přemysl Otakars II. von Böhmen zunächst dessen Verwandten Władisław zum Nachfolger. Papst Clemens IV. jedoch übertrug dem Electus einige Monate später das inzwischen ebenfalls vakante Erzbistum Salzburg und providierte am 24. November desselben Jahres mit dem gelehrten Magister P. einen weiteren Parteigänger Přemysl Otakars zum neuen Oberhirten von Passau. Die Bischofsstadt, die kurz zuvor ein Bündnis mit dem böhm. König eingegangen war, erlitt durch die Kriegshändel zwischen diesem und Hzg. Heinrich XIII. von Niederbayern schwere Schäden. 1267 fand sich Přemysl Otakar, u. a. durch Vermittlung P.s, zu einem Ausgleich mit Heinrich bereit. Im Mai desselben Jahres nahm der Bischof an einer unter dem Vorsitz des Kardinallegaten Guido in Wien tagenden Synode teil, die sich u. a. mit Fragen zum Welt- und Ordensklerus beschäftigte und Verordnungen über das Zinswesen und das Verhältnis zu den Juden erließ. Bald darauf reiste P. nach Salzburg, um seinem Metropoliten Władisław am 11. Juni die Priester- und tags darauf die Bischofsweihe zu erteilen. Von neuem eingeschärft und erweitert wurden die Wiener Beschlüsse auf einer Provinzialsynode zu Salzburg im Okt. 1274, bei der P. ebenso anwesend war wie auf dem wenige Monate zuvor abgehaltenen Konzil von Lyon und auf einer von ihm einberufenen Diözesansynode in Passau, was zeigt, daß ihm auch an einer Reform der Geistlichkeit gelegen war. Politisch stand P. – obgleich Přemysl Otakar 1274 zur Verhinderung seines Parteiwechsels eine Temporaliensperre verhängt hatte – mittlerweile auf Seiten des zum König gewählten Rudolf I. von Habsburg und wurde dafür von diesem mit umfassenden Privilegienbestätigungen, etwa dem Innzoll bei Obernberg, belohnt. Auch wurde ihm gestattet, die hochstiftischen Orte St. Polten, Amstetten, Eferding und Mautern zu befestigen. Bleibende Verdienste erwarb P. sich überdies durch die Erbauung der ersten Donaubrücke in Passau.

  • Literatur

    K. Schrödl, Passavia sacra. Gesch. d. Bisthums Passau bis zur Säkularisation d. Fürstenthums Passau, 1879, S. 225-29;
    L. H. Krick, Das ehem. Domstift Passau u. d. ehem. Kollegiatstifte d. Bistums Passau, 1922, S. 200 f., 224;
    R. Samulski, Unterss. üb. d. persönl. Zus.setzung d. Breslauer Domkap. im MA bis z. Tode d. Bf. Nanker (1341), I, 1940;
    J. Oswald, Die Bischöfe v. Passau, Unterss. z. Passauer Bischofskat., in: Ostbair. Grenzmarken 5.1961, S. 7-29, bes. S. 20;
    F.-R. Erkens, Die Stellung d. Bistums Passau im Kräftespiel zw. Bayern. Böhmen u. Habsburg b. Übergang d. babenberg. Länder an Kg. Rudolf I., ebd. 22, 1980, S. 5-21;
    ders., Aspekte d. Passauer Gesch. im 14. Jh.: Das Bistum zw. Habsburg, Witteisbach u. Böhmen u. d. kommunale Bewegung in Passau, ebd. 31, 1989, S. 61-85;
    O. Redlich, Rudolf v. Habsburg, 1965;
    A. Leidl, Die Bischöfe v. Passau 739-1968 in Kurzbiogrr., ²1978, S. 28;
    K. Amann, Die landesherrl. Residenzstadt Passau im spätma. Dt. Reich, 1992, S. 31;
    H. W. Wurster, Das Bistum Passau u. seine Gesch., II, 1996;
    Gesch. d. Stadt Passau, hg. v. E. Boshof, 1999.

  • Autor/in

    Anton Landersdorfer
  • Zitierweise

    Landersdorfer, Anton, "Petrus" in: Neue Deutsche Biographie 20 (2001), S. 226 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136582990.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA