Lebensdaten
1780 – 1858
Geburtsort
Ždár a. d. Adler (Böhmen)
Sterbeort
Prag
Beruf/Funktion
Uhrmacher ; Mechaniker
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136424112 | OGND | VIAF: 80769785
Namensvarianten
  • Kossek, Josef
  • Kosek, Josef
  • Kossek, Josef
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Orte

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Zitierweise

Kosek, Josef, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136424112.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Förster d. Gf. Kolowrat auf d. Domäne Borohradek;
    M N. N.;
    ⚭ Josepha ( 1867), T d. k. k. Tabakübergebers Johann Strup in Friedberg u. d. Josepha Wenzlin;
    3 T.

  • Biographie

    K. wurde durch einen verwandten Kapuzinerpater nach Brünn und später nach Olmütz gebracht, wo er seine philosophischen Studien vollendete. Im Prämonstratenserstift Seelau studierte er drei Jahre lang Theologie. Als Novize schnitzte er das Porträt des damaligen Prälaten und späteren Olmützer Erzbischofs, Graf Trautmannsdorf, in Alabaster. Daneben verfertigte er als Autodidakt Uhren, die sich durch ungewöhnlich genauen Gang auszeichneten. Diese Tätigkeiten wurden von seiten des Klosters nicht gerne gesehen. Deshalb verließ K. 1809 den Orden, um als Sekretär in die Dienste des Landrechtspräsidenten Graf Auersperg in Prag zu treten. Als dieser 1814 Prag verließ, schlug K. eine ihm vom Oberstburggrafen Franz Graf Kolowrat-Liebsteinský angetragene Stelle aus und bat nur darum, die Uhrmacherkunst in Prag als freies Gewerbe ausüben zu dürfen. Seit 1825 war er an der Prager Sternwarte mit einem Gehalt von ursprünglich 200 Gulden, seit 1842 von 300 Gulden angestellt. Sein Hauptwerk in Prag ist eine astronomische Uhr, eine zweite verfertigte er für die Sternwarte Triest. Für diese Arbeiten erhielt er zusätzlich 3 Jahre lang eine Unterstützung des Unterrichtsministeriums in Höhe von jährlich 800 Gulden. In beiden Fällen handelt es sich um Pendeluhren von besonderer Bauweise mit einer neuen Art des Echappements. Berühmt sind ferner seine Ringuhren und seine Schiffs- oder Längenuhren. K. erfand auch die Aufsetzer für die Zündhütchen bei Perkussionsgewehren. Als erster Uhrmacher Böhmens verwendete er durchbohrte Edelsteine für die Lagerung seiner Uhren und konstruierte eigens dafür einen Bohrapparat. Gemeinsam mit seinem Freund, dem Tonsetzer Tomaschek, konstruierte er Metronome. Er hinterließ eine wertvolle Sammlung von Zeichnungen von Uhren und Uhrenbestandteilen. Längere Zeit hat er auch als Miniaturmaler gearbeitet. Er war Mitglied des böhmischen Gewerbevereines und erhielt auf der böhmischen Industrieausstellung 1829 die Goldene Medaille im Fach der Kunstuhrenerzeugung.

  • Literatur

    Prager Morgenpost, 1858, Nr. 187;
    Bohemia, Prager Untorhaltungs- u. pol. Bl., 1857, Nr. 210, 1858, II, S. 64;
    Wurzbach XII;
    ThB;
    ÖBL.

  • Autor/in

    Gustav Otruba
  • Zitierweise

    Otruba, Gustav, "Kosek, Josef" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 613 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136424112.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA