Johannes
- Lebensdaten
- um 1270 – 1331
- Geburtsort
- Köln
- Sterbeort
- Köln
- Beruf/Funktion
- Dombaumeister in Köln ; Baumeister
- Konfession
- katholisch
- Normdaten
- GND: 136316808 | OGND | VIAF: 80682286
- Namensvarianten
-
- Johannes von Köln
- Johann
- Meister Johann
- Johannes
- Johannes von Köln
- Johann
- Meister Johann
- Köln, Johannes von
- Johann, Meister
- Meisther Johann
- Cöln, Johannes von
- Johann, Meisther
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Johannes
Dombaumeister in Köln, * um 1270 Köln, † 15.3.1331 Köln.
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Genealogie
V Arnold († n. 1296), Dombaumeister in K. (s. ThB);
M N. N.;
- ⚭ 1) Köln vor 1296 Mechtild († vor 1316), T d. Steinmetzen Tilman von Sailecgin u. d. Druda, 2) Köln vor 1320 Katherina († n. 1360), Wwe d. Matthias von Bonn;
7 S, 2 T aus 1) u. a. Friedrich, Benediktiner in St. Pantaleon in K., Johann, Benediktiner in Groß-St. Martin in K., Mechtild, Augustinerin in St. Maximin in K., Nesa, Benediktinerin in Königsdorf b. K., 1 T aus 2). - Wappen: Drei Hammer. -
Biographie
J. war als Nachfolger seines Vaters dritter Dombaumeister in Köln (vor 1308-31). Lebenslauf und Leistung lassen sich nur durch den weiteren Ausbau des Kölner Domchores und dessen Ausstattung erschließen. Als Geselle könnte J. in Straßburg und Freiburg gearbeitet haben; höchstwahrscheinlich war er schon vor 1296 unter seinem Vater beim Kölner Dombau tätig. Engen Kontakt dürfte er auch mit den Dombauhütten in Rouen, Beauvais und Mantes gehabt haben. Während seiner etwa 25jährigen Amtszeit erstanden das Hochgewölbe, das Strebewerk sowie um 1310-15 ein neuer Fassadenplan (Länge 4,05 m) mit einer Dreiportalanlage. Zweifellos hatte J. auch entscheidenden Einfluß auf die innere Ausstattung, so auf die Architekturtabernakel in der Glasmalerei. Als Bildhauer könnte er u. a. an den großen Wasserspeiern sowie am Reliefschmuck des Chorgestühls (1309–11) mitgearbeitet haben. Schon vor Vollendung des Chors (1320) begann er, den Südturm der Fassade, 1325 das südliche Seitenschiff des Langhauses zu bauen. – J. hat in dem durchlichteten Strebewerk und in der schwerelos aufsteigenden (nach seinem Plan im 19. Jh. vollendeten) Westfassade die europ. Kathedralarchitektur zur Kulmination geführt. Bereits zu seinen Lebzeiten strahlten die von ihm geschaffenen Formen weit aus; die erste Stimme der Bewunderung stammt von Petrarca (1333). Eine weltweite Würdigung erfuhr sein Werk seit 1814. Der Kölner Dom wurde insbesondere wegen des Chorstrebewerkes und des Fassadenplanes als das bedeutendste Bauwerk des Mittelalters angesehen (Schlegel, die Brüder Boisserée, Goethe, Friedrich Wilhelm IV.) und, gerade weil er unvollendet geblieben war, zum nationalen Symbol erhoben (Görres). Diese hohe Wertung löste eine Bewegung aus, die 1842 zum Ausbau des Kölner Doms führte. Einen|großen Nachhall hatte der Domchor auch in der Dichtung und der bildenden Kunst des 19. und des beginnenden 20. Jh.
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Literatur
ADB 14;
M. Hasak, Der Dom d. hl. Petrus zu Köln, 1911, S. 101-37;
P. Clemen, Der Dom zu Köln, ²1938;
M. Geimer, Der Kölner Hochchor u. d. Rhein. Hochgotik, 1037;
H. Kauffmann, Die Kölner Domfassade, in: Der Kölner Dom (Festschr.), 1948, S. 101-37;
A. Wolff, Die Fiale unter d. Baldachin, Zur Gesch. d. durchlichteten Fialen am Strebewerk des Kölner Domes, in: Kölner Domblatt 21/22, 1963, S. 143-47;
J. J. Merlo, Köln. Künstler, 1895;
ThB. -
Autor/in
Herbert Rode -
Zitierweise
Rode, Herbert, "Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 557-558 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136316808.html#ndbcontent