Lebensdaten
um 1270 – 1331
Geburtsort
Köln
Sterbeort
Köln
Beruf/Funktion
Dombaumeister in Köln
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136316808 | OGND | VIAF: 80682286
Namensvarianten
  • Johannes von Köln
  • Johann
  • Meister Johann
  • mehr

Orte

Symbole auf der Karte
Marker Geburtsort Geburtsort
Marker Wirkungsort Wirkungsort
Marker Sterbeort Sterbeort
Marker Begräbnisort Begräbnisort

Auf der Karte werden im Anfangszustand bereits alle zu der Person lokalisierten Orte eingetragen und bei Überlagerung je nach Zoomstufe zusammengefaßt. Der Schatten des Symbols ist etwas stärker und es kann durch Klick aufgefaltet werden. Jeder Ort bietet bei Klick oder Mouseover einen Infokasten. Über den Ortsnamen kann eine Suche im Datenbestand ausgelöst werden.

Zitierweise

Johannes, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136316808.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Arnold ( n. 1296), Dombaumeister in K. (s. ThB);
    M N. N.;
    - 1) Köln vor 1296 Mechtild ( vor 1316), T d. Steinmetzen Tilman von Sailecgin u. d. Druda, 2) Köln vor 1320 Katherina ( n. 1360), Wwe d. Matthias von Bonn;
    7 S, 2 T aus 1) u. a. Friedrich, Benediktiner in St. Pantaleon in K., Johann, Benediktiner in Groß-St. Martin in K., Mechtild, Augustinerin in St. Maximin in K., Nesa, Benediktinerin in Königsdorf b. K., 1 T aus 2). - Wappen: Drei Hammer.

  • Biographie

    J. war als Nachfolger seines Vaters dritter Dombaumeister in Köln (vor 1308-31). Lebenslauf und Leistung lassen sich nur durch den weiteren Ausbau des Kölner Domchores und dessen Ausstattung erschließen. Als Geselle könnte J. in Straßburg und Freiburg gearbeitet haben; höchstwahrscheinlich war er schon vor 1296 unter seinem Vater beim Kölner Dombau tätig. Engen Kontakt dürfte er auch mit den Dombauhütten in Rouen, Beauvais und Mantes gehabt haben. Während seiner etwa 25jährigen Amtszeit erstanden das Hochgewölbe, das Strebewerk sowie um 1310-15 ein neuer Fassadenplan (Länge 4,05 m) mit einer Dreiportalanlage. Zweifellos hatte J. auch entscheidenden Einfluß auf die innere Ausstattung, so auf die Architekturtabernakel in der Glasmalerei. Als Bildhauer könnte er u. a. an den großen Wasserspeiern sowie am Reliefschmuck des Chorgestühls (1309–11) mitgearbeitet haben. Schon vor Vollendung des Chors (1320) begann er, den Südturm der Fassade, 1325 das südliche Seitenschiff des Langhauses zu bauen. – J. hat in dem durchlichteten Strebewerk und in der schwerelos aufsteigenden (nach seinem Plan im 19. Jh. vollendeten) Westfassade die europ. Kathedralarchitektur zur Kulmination geführt. Bereits zu seinen Lebzeiten strahlten die von ihm geschaffenen Formen weit aus; die erste Stimme der Bewunderung stammt von Petrarca (1333). Eine weltweite Würdigung erfuhr sein Werk seit 1814. Der Kölner Dom wurde insbesondere wegen des Chorstrebewerkes und des Fassadenplanes als das bedeutendste Bauwerk des Mittelalters angesehen (Schlegel, die Brüder Boisserée, Goethe, Friedrich Wilhelm IV.) und, gerade weil er unvollendet geblieben war, zum nationalen Symbol erhoben (Görres). Diese hohe Wertung löste eine Bewegung aus, die 1842 zum Ausbau des Kölner Doms führte. Einen|großen Nachhall hatte der Domchor auch in der Dichtung und der bildenden Kunst des 19. und des beginnenden 20. Jh.

  • Literatur

    ADB 14;
    M. Hasak, Der Dom d. hl. Petrus zu Köln, 1911, S. 101-37;
    P. Clemen, Der Dom zu Köln, ²1938;
    M. Geimer, Der Kölner Hochchor u. d. Rhein. Hochgotik, 1037;
    H. Kauffmann, Die Kölner Domfassade, in: Der Kölner Dom (Festschr.), 1948, S. 101-37;
    A. Wolff, Die Fiale unter d. Baldachin, Zur Gesch. d. durchlichteten Fialen am Strebewerk des Kölner Domes, in: Kölner Domblatt 21/22, 1963, S. 143-47;
    J. J. Merlo, Köln. Künstler, 1895;
    ThB.

  • Autor/in

    Herbert Rode
  • Zitierweise

    Rode, Herbert, "Johannes" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 557-558 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136316808.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Johann: Meister J., Dombaumeister zu Köln, der Sohn und Amtsnachfolger des Meisters Arnold, erscheint zuerst in Urkunden von 1296 und 1299, die ihn jedoch nicht als magister operis, sondern nur als Sohn des Dombaumeisters Arnold bezeichnen. Im J. 1308 ist er zum erstenmal mit dem Titel magister Johannes magister operis majoris ecclesiae coloniensis genannt, so daß ganz wohl Arnold bis dahin gelebt und seinem Amte vorgestanden haben kann. In erster Ehe war J. mit Mechtildis, der Tochter des Steinmetzen Meister Thilmann von Salecgin, verheirathet, die ihm 6 Söhne und 2 Töchter gebar; seine zweite Frau hieß Katharina. Er wurde ein vermögender Mann, der viele Häuser und Renten erwarb und deßhalb an vielen Beurkundungen betheiligt ist. 1330 ist er gestorben und 1331 ist die Oberleitung der Dombauhütte auf Meister Rutger übergegangen. Unter J. war der Steinmetz Meister Arnold als „Poleyr“ und Meister Gerard als Domzimmermann (m. G. carpentarius de summo) thätig. Das Amt des letzteren erforderte gerade zu jener Zeit, wo die höchsten Steigerwerke und der Dachstuhl des Chores anzufertigen waren, eine besondere Tüchtigkeit, und J. und Gerard standen in so nahen freundschaftlichen Beziehungen, daß letzterer, für seinen Todesfall, seine Gattin Clitzia anwies, ihre geschäftlichen Handlungen stets mit dem Freundesrathe Johanns in Einklang zu halten. Dem Meister J. war es beschieden, während seiner mehr als zwei Decennien umfassenden Amtsdauer den herrlichen Tempelbau in seinem Haupttheile zur Vollendung zu bringen. Unter seiner Leitung nämlich schlossen sich im J. 1320 die Gewölbe des neuen Chores und der Erzbischof Heinrich, Graf von Virneburg, der vierte Nachfolger Conrads von Hochstaden, des Grundsteinlegers, vollzog am Tage der hlhl. Cosmas und Damian 1322 die Feier der Einweihung.

    • Literatur

      Schreinsurkunden. Fahne, Diplomat. Beiträge.

  • Autor/in

    J. Merlo.
  • Zitierweise

    Merlo, Johann Jakob, "Johannes" in: Allgemeine Deutsche Biographie 14 (1881), S. 460 unter Johann [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136316808.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA