Genealogie

V →Adolf Friedrich Blankenhorn-Löffler (1812–73), Weinbauer, begründete mit seinem B, dem Landtagsabgeordenten →Nikolaus Blankenhorn-Krafft (1810–60), das Weingeschäft „Gebrüder Blankenhorn“, S des Nikolaus und der Marie Elisabeth Fischer;
M Katharina Judith (1811–94), T des Isaak Krafft und der Anna Katharina Löffler;
⚭ 1868 Adolfine, T des Nikolaus Blankenhorn und der Friederike, geborene Blankenhorn;
4 S; 2 T.

Biographie

Nach Studium der Naturwissenschaften in Karlsruhe und Heidelberg (Promotion 1864) erkannte B. bald die Notwendigkeit, den Weinbau auf wissenschaftliche Grundlagen zu stellen. Da er aber die staatlichen Stellen davon nicht überzeugen konnte, gründete er aus eigenen Mitteln Deutschlands erstes Weinbauinstitut, das Önologische Institut B. in Karlsruhe, zog geeignete Fachleute als Mitarbeiter heran und untersuchte zum ersten Mal Fragen des Weinbaues, der Rebenzüchtung, der Schädlingsbekämpfung, Vorgehen gegen die Reblaus sowie Weinbehandlung mit größtem Erfolg. Die Arbeitsergebnisse erschienen in den „Annalen der Önologie“ (1869-83); ferner gab B. die Zeitschrift „Der Weinbau“ (1875-83) heraus, das Organ des deutschen Weinbauvereins, dessen Präsident er 1874 bis 1893 war. 1870 habilitierte er sich in Karlsruhe für das Fach Weinbau, mußte aber seine im In- und Ausland hochgeschätzte Forschungsarbeit aus gesundheitlichen Gründen 1897 abbrechen, wodurch viele Unternehmungen, die ihn ein Vermögen gekostet hatten, wieder verlorengingen. Erst 15 Jahre nach seinem Tod entschloß sich die Regierung, das badische Weinbauinstitut in Freiburg zu errichten, dessen Aufgaben sich ungefähr mit dem deckten, was B. von seiner Anstalt erhofft hatte.

Literatur

K. Müller, in: Bad. Biogrr. VI, 1935, S. 595-97. - Zu Ad. Frdr. B.-Löffler u. Nik. B.-Krafft: Bad. Biogrr. I, 1875, S. 86 f.

Autor/in

Zitierweise

Zinser, Werner, "Blankenhorn, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 286-287 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136312543.html#ndbcontent