Lebensdaten
1775 – 1844
Geburtsort
Vegesack
Sterbeort
Vegesack
Beruf/Funktion
Schiffbaumeister
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 136285562 | OGND | VIAF: 80656544
Namensvarianten
  • Lange, Johann

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Zitierweise

Lange, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136285562.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Conrad (1720–81), Schiffszimmermann in V.;
    M Margarethe Alheit Melchers (1734–1802) aus St. Magnus;
    1803 Anna (1785–1867), T d. Schiffbaumeisters Joh. Dietrich Raschen (1754–1806) in St. Magnus u. d. Lübke Vollers;
    5 S, 2 T, u. a. Johann (1804–76) u. Carl (1819–87), Werftbes. in V., Grohn u. Bremerhaven.

  • Biographie

    Nach dem frühen Tode seines Vaters machte L. eine Lehre bei dem Schiffbaumeister Johann Janssen in Vegesack, dessen Werft er 1802 übernahm. 1805 gründete er eine eigene Werft im Vegesacker Hafen. Später erwarb er noch einen zweiten Werftplatz auf hannov. Territorium in Grohn am linken Ufer der Aue. Bis 1816 hatte er bereits ein halbes Hundert Seeschiffe gebaut, darunter zahlreiche Büsen für die Bremer Heringsfischereigesellschaft, deren Bevollmächtigter Friedrich Schröder ihn zu einer technologischen Reise nach England veranlaßte, wo er Werften und Maschinenfabriken besichtigte. Nach der Rückkehr begann L. mit dem Bau der „Weser“, des dritten in Deutschland konstruierten und in Dienst gestellten Dampfschiffes, das er mit einer bei Boulton, Watt & Co. bestellten Niederdruckdampfmaschine ausrüstete. Es versah bis 1833 in Schröders Auftrag einen regelmäßigen Passagierdienst auf der Unterweser. Noch fünf weitere Dampfschiffe für den Flußverkehr entstanden im Laufe der Jahre. Dennoch hielten L. und die Bremer Kaufmannschaft als seine wichtigste Auftraggeberin an der bewährten Segelschiffahrt fest. Bis zu seinem Tode hat L. über 200 größere Segelschiffe hauptsächlich für Bremer Firmen gebaut, außerdem mehrere hundert kleine Boote.

    Als einer der ersten Unternehmer erkannte L. die Bedeutung des neuen Bremer Hafens an der Unterweser für den Schiffbau. 1833, drei Jahre nach der Eröffnung des Hafens, gründete er in Bremerhaven auf der Nordseite der Geeste eine Reparaturwerft, die er nach 1837 mit einem der ersten Trockendocks in Deutschland ausrüstete. L. hat auf seiner Werft bis zu 600 Menschen beschäftigt, eine in der Zeit der Frühindustrialisierung bemerkenswerte Zahl. Wie viele Unternehmer und Techniker des 19. Jahrhunderts betätigte er sich auch auf anderen Gebieten und wirkte u. a. als Reeder, Kaufmann, Baumeister und Konstrukteur. 1841 verlieh ihm der König von Hannover die goldene Verdienstmedaille als einem der größten privaten Arbeitgeber des Königreichs, eine Ehrung, die L. auch ausdrücklich wegen der Einrichtung einer Krankenkasse für sein Personal erhielt. Seine Söhne führten die Werften weiter, bis die Anlagen in Bremerhaven von der Seebeckwerft und die Werften in Vegesack und Grohn vom Bremer Vulkan übernommen wurden, da sie wegen der unterbliebenen konsequenten Umstellung vom Holz- auf den Eisenschiffbau nicht mehr konkurrenzfähig waren.

  • Literatur

    H. Raschen, in: Jb. d. Schiffbautechn. Ges. 8, 1907, S. 427-64 (P);
    G. Bessell, Bremer Vulkan, 1955 (P);
    H. Szymanski, Die Anfänge d. Dampfschiffahrt in Niedersachsen, 1958;
    W. Krawietz, Die wirtsch. Entwicklung d. Schiffbaues an d. Unterweser v. 1850 bis 1960, Diss. Erlangen-Nürnberg 1966;
    D. Peters, Der Seeschiffbau in Bremerhaven v. d. Stadtgründung (1827) b. z. 1. Weltkrieg, Diss. Hannover 1981;
    Brem. Biogr. d. 19 Jh., 1976;
    C. Allmers, in: Nd.sächs. Lb. II, 1954, S. 135-46 (P).

  • Porträts

    Gem., 1842 (Bremen, Focke-Mus.).

  • Autor/in

    Lars U. Scholl
  • Zitierweise

    Scholl, Lars U., "Lange, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 562 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136285562.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA