Lebensdaten
1891 – 1968
Geburtsort
Düsseldorf
Sterbeort
Freiburg (Breisgau)
Beruf/Funktion
Pharmakologe
Konfession
keine Angabe
Normdaten
GND: 136269702 | OGND | VIAF: 80643607
Namensvarianten
  • Janssen, Sigurd

Objekt/Werk(nachweise)

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Zitierweise

Janssen, Sigurd, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136269702.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Karl (1855–1927), Prof. d. Bildenden Künste in D., Bildhauer (s. Wi. 1928; ThB), S d. Theodor (1826–94), aus Ostfriesland, Zeichner u. Kupferstecher in D., u. d. Laura Hasenclever;
    M Eleonore Pusch;
    Groß-Ov Joh. Peter Hasenclever ( 1853), Maler (s. NDB VIII);
    Ov Peter (1844–1908), Historienmaler (s. ThB);
    Vt Peter (* 1874), Prof. d. Chirurgie in D. (s. Fischer); - ledig.

  • Biographie

    J. nahm 1912 das Medizinstudium in München auf, wechselte 1913 nach Kiel (Physikum 1914) und setzte 1919 – nach Kriegsdienst und Gefangenschaft – das Studium in Düsseldorf fort, um es 1921 in Heidelberg mit dem Staatsexamen abzuschließen. Hier wurde J. Assistent am Pharmakologischen Institut und promovierte 1921 bei Gottlieb mit der Arbeit „Über die Wirkung des Koffeins auf die Dehnbarkeit des isolierten Temporaria- und Esculenta-Muskel“, 1920/21, wechselte dann nach Freiburg über und habilitierte sich 1926 bei P. Trendelenburg in Pharmakologie. Mit diesem ging J. anschließend nach Berlin. Dort erhielt er wenige Wochen später einen Ruf nach Freiburg und übernahm Ende 1927 in Freiburg den Lehrstuhl für Pharmakologie. J.s berufliche Entwicklung, durch die ihm eigenen experimentellen Fähigkeiten, sein breites Wissen und eine kritisch-sachliche Einstellung gefördert, war von Anfang an auf die Forschung ausgerichtet. Seine Dissertation zeigte ebenso wie die Habilitationsschrift („Der Gaswechsel des Skelettmuskels im Tonus“, in: Naunyn-Schmiedebergs Archiv f. experimentelle Pathol. u. Pharmakol. 119, 1927) die enge Beziehung seiner pharmakologischen Arbeiten zur Physiologie. J. entwickelte neue versuchstechnische Wege, die er – stets der Grenzen ihrer Aussagekraft bewußt – vielfältig anzuwenden und zu nutzen verstand. Als Beispiel sei die von ihm zusammen mit H. Rein entwickelte Thermostromuhr genannt, die der experimentellen Kreislaufforschung neue Impulse gab. Neben seinen Hauptarbeitsgebieten, der Hämodynamik und der Wärmebildung der Niere, wandte sich J. auch völlig anderen Themen zu: Sauerstoffverbrauch der Skelettmuskulatur, Wiederaufbau der Kohlenhydrate im Warmblütermuskel, endokrinologische Studien (Hypophysenvorderlappen; Schilddrüse), Untersuchungen über das vegetative Nervensystem und über blutdrucksenkende Wirkstoffe. Die Vielfältigkeit seiner wissenschaftlichen Interessen zeigen die Arbeiten über synthetische Fette, die Pharmakologie der Mistel und andere, seinen Mitarbeitern übertragene Themen. Von seinen Schülern nahmen viele in Hochschule und Industrie leitende Stellungen ein. Als erster Rektor (1945) nach Kriegsende setzte er sich entschieden für die Wahrung der akademischen Rechte gegenüber der franz. Besatzungsmacht ein und legte schließlich sein Amt nieder, das man ihm 1952-53 erneut übertrug; 1947-48 war er Dekan der med. Fakultät. In sein Institut nahm er zugleich das Physiologische Institut auf, dem sein Freund P. Hoffmann vorstand. Als Naturliebhaber nutzte J., vor allem nach seiner Emeritierung, die Photographie als Mittel zur Gestaltung seiner Objekte, hierunter seine berühmt gewordene Iriszucht.

  • Werke

    Weitere W u. a. Arzneiverordnungen z. Gebrauch f. Klinizisten u. prakt. Ärzte. 1930, ²1930 (mit S. Rabow);
    Wirksamer Gehalt d. Handelspräparate d. Hypophysenvorderlappens, in: Klin. Wschr. 9, 1930, S. 1853-55;
    Wirkstoffe d. Mistel, ebd. 20, 1941, S. 311-14;
    Pharmakolog. Beeinflussung d. Durstes, in: Naunyn-Schmiedebergs Archiv f. experimentelle Pathol. u. Pharmakol. 181, 1936, S. 126;
    Durchblutungsveränderungen in d. Niere, ebd. 222, 1954, S. 227 f. (mit R. Engelhorn, K. Görtler, G. Grupp);
    Automatisch registrierendes Bubble-flow-meter, ebd., S. 229;
    Unterss. z. e. automat. registrierenden Bubble-flow-meter, ebd. 261, 1955, S. 575-82;
    Zur Frage d. oralen, enteralen u. intramuskulären Wirksamkeit v. Adenosin u. Adenosintriphosphorsäure, in: Verhh. d. Dt. Ges. f. Kreislaufforschung 16, 1950, S. 261-64 (mit A. Moench).

  • Literatur

    M. Kötter, Festschr. z. 25j. Dienstjubiläum v. Prof. J., 1952 (unveröff.);
    Ludw. Schmidt, in: Arzneimittelforschung 18, 1968, S. 1065 f. (P);
    Pogg. VII a.

  • Autor/in

    Robert Engelhorn
  • Zitierweise

    Engelhorn, Robert, "Janssen, Sigurd" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 344 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136269702.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA