Lebensdaten
1869 – 1958
Geburtsort
(Bremen-)Borgfeld
Sterbeort
Bremen
Beruf/Funktion
Kaffeekaufmann
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 136252362 | OGND | VIAF: 80629766
Namensvarianten
  • Jacobs, Johann
  • Jakobs, Johann

Orte

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Zitierweise

Jacobs, Johann, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136252362.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus e. seit 1581 in Borgfeld nachzuweisenden Bauerngeschl.;
    V Daniel (1839–1908), Baumann (Bauer) in Borgfeld, S d. Baumanns Jacob in Borgfeld u. d. Magdalene Hilken aus (Bremen-) Katrepel;
    M Adelheid Behrens (1838–71) aus Borgfeld;
    Bremen 1901 Pauline (Paula) (1874–1950), T d. Friedrich Meyer, Schneidermstr. in Bremen;
    N Walther J. (* 1907), Inh. d. Fa. Joh. Jacobs & Co., 1966-67 Präses d. Handelskammer Bremen.

  • Biographie

    Nach dem Besuch der Borgfelder Dorfschule kam J. als 14jähriger in Bremen in die Kaufmannslehre bei Carl Ferdinand Lahusen, Groß- und Kleinhandel in Kolonialwaren, wo der mit ausgeprägtem Geschmackssinn begabte Lehrling in den Jahren zunehmenden Kaffeegenusses zum Rösten von Kaffeeproben und zu deren Abschmecken herangezogen wurde. Nach abgeschlossener Lehre Handlungsgehilfe in der Firma J. Würdemann, konnte er hier, mit 24 Jahren bereits mit der Prokura bedacht, seine Kenntnisse vermehren. 1895 gründete er eine eigene Kaffee- und Teehandlung, deren Standort in Bremens Altstadt wegen des immer größeren Raumbedarfs mehrfach wechselte. Ein Haus in der Obernstraße, Bremens Hauptgeschäftsstraße, wurde indessen stets gehalten und für die Bedienung der Kundschaft aus der Stadt und ihrer Umgegend bestimmt. Inzwischen war nach der durch den 1. Weltkrieg und durch die Geldentwertung der Folgezeit bedingten Unterbrechung das Kaffeegeschäft, durch den sog. „Bremer Dollar“ und die Rentenmark begünstigt, zu neuer, schneller Blüte gekommen. Die 1927 gegründete Firma Joh. Jacobs & Co. hat, für das Inlandsgeschäft bestimmt, durch eine neue Art der Werbung und durch eine neue Verkaufsorganisation viel dazu beigetragen, daß Bremen im Wettbewerb mit Hamburg zum führenden Kaffeeplatz in Deutschland wurde. Um der rasch wachsenden Nachfrage genügen zu können, ließ J. am jenseitigen Weserufer, in Bremens Neustadt, eine Großrösterei errichten, die, 1934 in Betrieb genommen, in ihrer Einrichtung und ihrer Verbindung mit Einfuhr und Versandhandel stets auf der Höhe der Zeit gehalten, als Gesamtanlage mehrfach erweitert werden mußte. J. teilte sich mit Verwandten in die Führung der Geschäfte. Immer hat er darauf gesehen, daß sein zum Markenartikel entwickelter „Jacobs Kaffee“ auf Qualität hielt. Wenn auch der 2. Weltkrieg Einbußen brachte, darunter Verluste an Haus und Gut in der bombenzerstörten Stadt, es wurde unverdrossen wieder aufgebaut: „Jacobs Kaffee“ wurde zu einem der führenden Markenkaffees in Deutschland, zeitweise mit dem größten Umsatz von allen Marken. J. ist persönlich immer ein schlichter Mann geblieben; jedem Wirken in der Öffentlichkeit war er abhold.

  • Literatur

    Bremer Nachrr. u. Weser-Kurier, beide v. 27.2.1958 (P);
    Brem. Biogr. 1912–62, 1969. - Zur Fam.:
    O. Gerlach, Stammtafel d. brem. Bauerngeschl. Jacobs zu Borgfeld, 1936;
    W. Dehlwes, Das Dorf Borgfeld u. s. Bewohner, 1967, S. 67 f. (P).

  • Porträts

    Ölgem. v. R. Tewes (Bremen, Fa. Joh. J. Jacobs & Co. GmbH.).

  • Autor/in

    Friedrich Prüser
  • Zitierweise

    Prüser, Friedrich, "Jacobs, Johann" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 244 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136252362.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA