Lebensdaten
1853 – 1900
Geburtsort
Hamburg
Sterbeort
Hamburg
Beruf/Funktion
Reeder
Konfession
evangelisch?
Normdaten
GND: 136233597 | OGND | VIAF: 80614429
Namensvarianten
  • Laeisz, Carl Ferdinand
  • Laeisz, Karl Ferdinand

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Zitierweise

Laeisz, Carl Ferdinand, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136233597.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (s. 2);
    - Hamburg 1882 Clementine (1861–90), T d. Kaufm. Rudolf Klée u. d. Clementine Antoniette Walte;
    2 S.

  • Biographie

    In Hamburg und London zum Kaufmann ausgebildet, konnte L. eine ausgedehnte Reise um die Welt unternehmen, bevor er 1877 in die Firma F. Laeisz eintrat. Damals haben ein Jahrzehnt lang drei Generationen der Familie gemeinsam die Geschicke des vor allem im Bereich der Schiffahrt aufstrebenden Unternehmens geleitet. Seit dem Tod des Firmengründers Ferdinand hat L. dann trotz mancher persönlicher Gegensätze zusammen mit seinem Vater den Ausbau der „Flying P-Line“ gefördert. – L.s eigentliche Verdienste lagen indes auf einem anderen Gebiet, wo er sein nautisches und technisches Einfühlungsvermögen, sein Organisationstalent, vor allem aber das ihm nachgesagte glänzende Verhandlungsgeschick einzusetzen verstand. 1887 war im Anschluß an die kaiserl. Botschaft von 1881 das See-Unfallversicherungsgesetz erlassen worden, das den Beginn einer einheitlichen und umfassenden sozialen Seegesetzgebung bezeichnet. Die zur Durchführung der neuen Aufgaben gegründete See-Berufsgenossenschaft, ein berufsständischer Zwangszusammenschluß der Reeder in Form einer Selbstverwaltungskörperschaft unter staatlicher Aufsicht, wählte L. zum Vorsitzenden ihres Vorstandes. In dieser bis zu seinem Tod ausgeübten Funktion hat er die ersten Unfallverhütungsvorschriften für die deutsche Seeschiffahrt (1891) angeregt und mitgestaltet. Auch die weltweit ersten Vorschriften über wasserdichte Schotten für große Passagierdampfer (1896) sowie die Grundzüge der entsprechenden Vereinbarungen auf der späteren Schiffssicherheitskonferenz von 1914 (sog. Titanic-Vertrag, der wegen des Kriegsausbruchs nicht ratifiziert worden ist) entstanden unter seiner maßgeblichen Führung. Überdies veranlaßte L. die Sammlung statistischen Materials über festgestellte Unfallursachen wie auch dessen systematische Auswertung für die Erarbeitung von Freibordvorschriften, die freilich erst 1903 erlassen werden konnten. Die 1894 vertraglich vereinbarte, heute noch bestehende Zusammenarbeit mit dem Germanischen Lloyd, der 1867 in Hamburg gegründeten Schiffsklassifikationsgesellschaft, ist L. ebenso zu verdanken wie die erst 1907 nach jahrzehntelangen Verhandlungen ins Leben gerufene Invaliden- und Hinterbliebenenversicherung der Seeleute. So hat L. trotz seines frühen Todes die Anfänge der See-Berufsgenossenschaft entscheidend mitgeprägt.|

  • Auszeichnungen

    Mitgl. d. hamburg. Bürgerschaft (1892–1900);
    Präses d. Handelskammer (1895–98;
    Ehrenmitgl. d. Institution of Naval Architects.

  • Literatur

    Hamburg. Correspondent u. Hamburger Nachrr. v. 22.8.1900 (Nachruf);
    Jb. d. Schiffbautechn. Ges. 2, 1901, S. 49 f. (P);
    M. Schauseil, Zur Gesch. d. See-Berufsgenossenschaft, 1925 (unzureichend);
    75 J. See-Berufsgenossenschaft 1887-1962, 1962;
    BJ V.

  • Porträts

    zu 1)-3) Ölgem. (Hamburg, Laeisz-Hof).

  • Autor/in

    Gerhard Ahrens
  • Zitierweise

    Ahrens, Gerhard, "Laeisz, Carl Ferdinand" in: Neue Deutsche Biographie 13 (1982), S. 400 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136233597.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA