Lebensdaten
um 1373 – 1453
Sterbeort
Hildesheim
Beruf/Funktion
Bruder vom gemeinsamen Leben
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 136047181 | OGND | VIAF: 80457571
Namensvarianten
  • Bruder Gottfried
  • Gottfried
  • Bruder Gottfried
  • mehr

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Zitierweise

Gottfried, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd136047181.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    Familienname u. Herkunft unbekannt.

  • Biographie

    G. war schon um 1400 Kleriker und Laienprediger, sicher seit 1409 Devote, der, nach Johannes Busch, in Visionen das geistliche und weltliche segensreiche Gedeihen der devoten Klöster in Bodeken (Paderborner Diözese) und Sulta (vor Hildesheim) schaute. In Herford war G. als Mitbegründer des Brüderhauses ein Jahrzehnt bis etwa 1426 tätig, dann im Hildesheimer Hause, dort seit 1444 der erste Buchbinder. Der Hildesheimer Rektor Peter Dieburg, Augenzeuge in Herford wie in Hildesheim, berichtet von diesem mittelalterlichen Pietisten: „Hellen Eifers brannte er danach, Menschen zu bekehren und Gottes Ruhm zu mehren durch die Einrichtung von Häusern und Gemeinschaften von Klerikern, Schwestern und durch Reformieren von Klöstern.“ „Er band und schrieb Bücher und unterwies Besucher und Besuchte über den Weg zu Gott und diente allen mit Heilsweisungen, von welchen er viele wußte.“ Dieburg charakterisiert ihn als den eigentlichen Begründer des Hildesheimer Hauses der Brüder vom gemeinsamen Leben durch seine vorbereitende devote Wirksamkeit und Geltung 1426–40, nicht zuletzt bei dem Hildesheimer Bischof, und rühmt von diesem rastlosen Asketen der Devotio moderna: „Er hielt sich bereit, ein neues Haus in Lübeck zu begründen, obschon er fast 80 Jahre alt war.“ Der bleibende asketische, visionäre und jenseitsbestimmte Zug seiner Frömmigkeit unterscheidet ihn von den beiden großen Hildesheimer Rektoren, Bernhard von Büderich und Peter Dieburg. 50 Jahre lang schlichter Devote und Bruder vom gemeinsamen Leben, lebte er von seiner Hände Arbeit und wirkte als Vorbild durch seine deutschen Büchlein und zumal durch seine seelsorgerlichen Heilsräte für conversio und Devotio moderna.

  • Literatur

    E. Barnikol, Stud. z. Gesch. d. Brüder v. gemeinsamen Leben, 1917, S. 77-97, 202;
    H. Nottarp, Die Brüder v. gemeinsamen Leben, in: ZSRGK 32, 1943, S. 384-418, bes. 393 f.;
    R. R. Post, De Moderne Devotie, Amsterdam ²1950;
    B. Windeck, Die Anfänge d. Brüder v. gemeinsamen Leben in Dtld., Diss. Bonn 1951 (ungedr.);
    RGG³ (für Herford ungenau).

  • Autor/in

    Ernst Barnikol
  • Zitierweise

    Barnikol, Ernst, "Gottfried" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 669 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd136047181.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA