Lebensdaten
um 1706 – 1750
Geburtsort
in Schlesien
Sterbeort
Tobitschau (Mähren)
Beruf/Funktion
Bildhauer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 13602923X | OGND | VIAF: 80442774
Namensvarianten
  • Fritsch, Bohumil
  • Fritsch, Bohumil
  • Fritz, Gottfried
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Quellen(nachweise)

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Fritsch, Gottfried, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd13602923X.html [27.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Allgemein, wohl seit Dlabacž (s. L), mit Jos. Ant. Fritz verwechselt, d. ein einziges Mal (Totenbeschauprotokoll d. Stadt Wien v. 17.7.1720, Tod e. Kindes) erwähnt wird.

  • Biographie

    F., einer der bedeutendsten Barockbildhauer in Mähren, ging zuerst bei dem Olmützer Andreas Zonner in die Lehre. Dann bildete er sich weiter an der Wiener Akademie und auf einer mit Unterstützung seines Gönners Armand Anton Freiherr Peterwaldsky von Peterswald unternommenen Italienreise, vor allem in Rom und Florenz, wo die aus der Antike und der Kunst Michelangelos und Berninis gewonnenen Eindrücke maßgebend waren. Er unterschreibt mit „Gottfried F., akademischer Bildhauer“ (Archiv der Akademie der bildenden Künste, Wien 1741, Folio 354-59); in seinem an das Brünner Kapitel gerichteten Schreiben vom 11.9.1745, in dem er sich vergeblich um die plastische Ausschmückung der Brünner Kirche der heiligen Peter und Paul bewirbt, erwähnt F., bei einem Wettbewerb an der Wiener Akademie den goldenen Königspreis erhalten zu haben (Protokoll der akademischen Preise seit 1731, Folio 17). In der älteren Literatur kommt er unter den Schülern Raph. Donners vor. Für seine Tätigkeit in dessen Preßburger Werkstatt spricht vor allem der starke Donnersche Einfluß, den einige seiner Werke verraten, so zum Beispiel eine Engelsfigur im Friedhof von Strilek, die eine direkte Anlehnung an einen der Altarengel der Elemosynariuskapelle in Preßburg ist. Dieser Friedhof mit Gruftkapelle wurde 1730 vom damaligen Besitzer der Herrschaft Strilek, Freiherrn von Peterswald, angelegt, seine plastische Ausstattung (1740) zählt zu den bedeutendsten Arbeiten F.s. Dazu gehören: die 22 Putti der Balustrade, einzeln und in Gruppen, die Symbole der Gegenwart, Zukunft und Anfälligkeit des Lebens vorstellend; 4 dekorative Vasen mit Reliefdarstellungen der Schöpfung, des Engelsturzes, der Hölle und des Jüngsten Gerichtes; einige große Engelsfiguren, weiter die heiligen Wenzel, Cyrill und Method, die aber noch im 18. Jahrhundert in der Pfarrkirche von Tobitschau aufgestellt wurden. Die übrigen Werke F.s dienen der plastischen Ausschmückung mehrerer Altäre: 1739 Hochaltar in der Wallfahrtskirche der Paulaner in Vranov bei Brünn für die Familie Liechtenstein und Hauptaltar in der Schutzengelkirche in Kostelec nad Černými lesy; 1741 Altar für die Paulanerkirche auf der Wieden in Wien (laut Archiv der Wiener Akademie) und Hauptaltar des Doms in Pécs; Altäre für die Pfarrkirche und Sankt Annakirche in Holleschau; für die Rottalsche Familiengruft in Holleschau: 2 Altäre mit Darstellungen (Christus im Garten Gethsemane und Christus am Kreuz) sowie die Stifterportraits in Stukko (Statuen des Grafen Rottal, Jahreszahl 1748, und seiner Gattin).

  • Literatur

    Ch. L. Hagedorn, Lettre à un Amateur de la Peinture…, Dresden 1755;
    A. Prokop, Mgfsch. Mähren etc. IV, 1904, S. 1241, 1247, 1251;
    Nový Slovník československých výtvarných umělču, Prag 1947;
    M. Aggházy, Barockplastik in Ungarn, Budapest 1959;
    G. J. Dlabacž, Künstlerlex. f. Böhmen, Prag 1815;
    ThB (unter Jos. Anton F.).

  • Autor/in

    Zdrawka Ebenstein
  • Zitierweise

    Ebenstein, Zdrawka, "Fritsch, Gottfried" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 627-628 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd13602923X.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA