Lebensdaten
1866 – 1933
Geburtsort
Braunseifen (Mährisch-Schlesien)
Sterbeort
Freudenthal (Mährisch-Schlesien)
Beruf/Funktion
Bischof von Brünn ; Hochmeister des Deutschen Ordens
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135990742 | OGND | VIAF: 166890411
Namensvarianten
  • Klein, Norbert

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Zitierweise

Klein, Norbert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135990742.html [18.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef, Webermeister in B.;
    M Magdalena Stolz.

  • Biographie

    Nach 2jährigem Theologiestudium in Olmütz (1885–87) trat K. 1887 ins Noviziat des Deutschen Ordens ein (Priesterweihe in Innsbruck 1890, 1892 feierliche Ordensprofeß). Seit 1890 Kooperator, seit 1900 Stadtkaplan an der dem Orden inkorporierten Propsteipfarrei Troppau, wurde er 1902 zum Pfarrverweser der ebenfalls inkorporierten Pfarrei Engelberg und zum Spiritual der dortigen Ordensschwestern bestellt, 1903 zum Propst in Troppau, Vizedechant und bischöflicher Kommissar für die Lehrerbildungsanstalt und die Bürgerschule zurückberufen. Seit 1909 Dechant daselbst, seit 1914 fürsterzbischöflicher Rat und Konsistorialassessor, wurde er 1916 zum 10. Bischof von Brünn ernannt und 1917 in Brünn inthronisiert. Mit dem Untergang der Donaumonarchie schienen das durch den Preßburger Frieden (1805/Artikel XII) und kaiserliches Patent von 1840 begründete, einzigartige Verhältnis des Deutschen Ordens „als ein selbständiges geistlich-ritterliches Institut, jedoch unter dem Bande eines unmittelbaren kaiserlichen Lehens“ sowie der Fortbestand der Ordensgüter in den Nachfolgestaaten besiegelt zu sein. Durch den Rücktritt des Hochmeisters Erzherzog Eugen 1923 und die von ihm am 30.4. bestätigte, großkapitularische Wahl K.s zu seinem Nachfolger – K. hatte bereits seit 1921 als Stellvertreter des im Basler Exil lebenden Habsburgers und als kanonischer Generalvisitator der Priesterkonvente und Schwesternhäuser fungiert und wurde am 27.9.1923 im neuen Meistersitz Freudenthal inthronisiert – konnte der Existenzkrise erfolgreich gesteuert werden. Um sich der Erhaltung des vorher infolge der Bodenreform reduzierten Ordensbesitzes in der Tschechoslowakei und der sich abzeichnenden Umgestaltung des „Deutschen Ritterordens“ in einen rein klerikalen Orden nach den Normen des neuen, kirchlichen Rechtsbuches widmen zu können, resignierte K. am 4.1.1926 freiwillig auf die Brünner Bischofsrechte und zog sich nach Einsetzung seines tschechischen Weihbischofs als Apostolischer Administrator am 15.7.1926 nach Freudenthal zurück. In den bilateralen Verträgen Österreichs mit der Tschechoslowakischen Republik (7.12.1925/Artikel XVIII), mit dem Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen (26.11.1927/Artikel IV) und dem Königreich Italien (22.12.1927/Artikel VII) setzte sich die Auffassung der österreichischen Diplomatie durch, der Deutsche Orden falle als geistlicher Orden nicht unter die Artikel 266, letzter Absatz, und 273 des Staatsvertrags von Saint-Germain. Im Zuge einer Apostolischen Visitation des Gesamtordens (seit 1927) wurden auch die Ordensregeln nach dem Codex Iuris Canonici und unter Ausschaltung des ritterlichen Elementes für die Zukunft umgeändert und von Papst Pius XI. am 27.11.1929 feierlich approbiert. Wegen der Seelsorgsarbeit der Ordenspriester, der karitativen Tätigkeit der Schwestern in eigenen und öffentlichen Spitälern, der Erziehungsarbeit in den Schulen, der Förderung einheimischer Priesterberufe im Freudenthaler Knabenseminar – von K. 1926 geweiht – und der tatkräftigen Unterstützung der katholisch-deutschen Presse fand der Orden fortan bei der Bevölkerung und den staatlichen Stellen – selbst Präsident Thomas G. Masaryk lobte am 16.6.1929 zu Busau in Gegenwart des Hochmeisters die karitative Arbeit des Ordens – wohlwollende Förderung.|

  • Auszeichnungen

    Dr. theol. h. c. (Innsbruck 1917).

  • Literatur

    H. Donath, Die dt. Katholiken in d. Tschechoslovak. Republik, 1934;
    R. Hackenberg, Der Dt. Orden u. d. kath.-soz. Bewegung, in: Ein Leben - drei Epochen, Festschr. f. Hans Schütz z. 70. Geb.tag, hrsg. v. H. Glassl u. O. Pustejovsky, 1971, S. 341-57;
    E. Gruber, Dt.ordenschwestern im 19. u. 20. Jh., Wiederbelebung, Ausbreitung u. Tätigkeit 1837-1971, 1971;
    B. Demel, Der Dt. Orden in Vergangenheit u. Gegenwart u. d. Bedeutung s. Archivs f. d. Gesch. Mährens u. Schlesiens, in: Mähr.-Schles. Heimat 16, 1971, H. 4, S. 324-38, 17, 1972, H. 1, S. 47-59;
    U. Gasser, Die Priesterkonvente d. Dt. Ordens, Peter Rigler u. ihre Wiedererrichtung 1854–97, 1973;
    P. Sladek, Die kirchl. Erneuerungsbewegung b. d. Deutschen in d. 1. Republik, in: Bohemia Sacra, Das Christentum in Böhmen 973-1973, hrsg. v. F. Seibt, 1974, S. 175-208;
    H,|Slapnicka, Die Kirchen in d. Ersten Republik, ebd., S. 333-44;
    M. Turnier u. U. Arnold, Der Dt. Orden v. s. Ursprung b. z. Gegenwart, 1974;
    ÖBL. |

  • Quellen

    Qu.: Wien, Dt.ordenszentralarchiv.

  • Porträts

    Nachweis: im Dt.ordenszentralarchiv.

  • Autor/in

    Bernhard Demel OT
  • Zitierweise

    Demel OT, Bernhard, "Klein, Norbert" in: Neue Deutsche Biographie 11 (1977), S. 746-747 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135990742.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA