Lebensdaten
1829 – 1899
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
österreichischer Staatsmann
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135963850 | OGND | VIAF: 80390222
Namensvarianten
  • Falkenhayn, Julius Graf von
  • Falkenhayn, Julius von

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Zitierweise

Falkenhayn, Julius Graf von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135963850.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Eugen (1792–1853), k. k. Gen. d. Kav. (s. Wurzbach IV), S d. Eugen (1761–1826) u. d. Maria Anna Gfn. Veterani-Mallentheim; M Karoline (1802–35), T d. Franz de Paula Gf. v. Colloredo-Waldsee ( 1806), kaiserl. Min. (s. NDB III);
    Ov Joh. Nep. (1801–82), k. k. FML;
    Preßburg 1857 Victoria (1816–1900) verw. Gfn. Keglevich v. Buzin, T d. Ludw. Karl Gf. Folliot de Crenneville (1765–1840), k.k. Gen. d. Kav. (s. NDB V*), u. d. Victoria Freiin v. Poutet (1789–1887); kinderlos.

  • Biographie

    Ursprünglich aktiver Offizier, quittierte F. 1857 den Dienst und gründete in der Nähe von Ischl eine Papierfabrik, die er aber bald wieder als nicht lebensfähig aufgab. Er ließ sich dann in Linz nieder, wo er sich durch sein Wissen in der Volkswirtschaft und Finanzwissenschaft einen guten Ruf erwarb und ab 1867, zuerst im oberösterreichischen Landtag, politisch tätig war. 1871 wurde er Landeshauptmann von Oberösterreich und trat 1879 als Exponent des rechten, konservativen Flügels in das Kabinett Taaffe als Ackerbauminister ein, dem er bis 1893 angehörte. Auch im Kabinett Windisch-Graetz (1893–95) nahm er dieses Ressort wahr. In seine Ära fallen unter anderem das Kommassationsgesetz 1883, das Gesetz über das Höferecht 1889, die Mitwirkung an den Viehseuchengesetzen 1880, 1882, 1892, die Forstgesetznovellen zum Schutz der Wälder, die Karstaufforstung und Wildbachverbauung 1880. Vor allem vermochte er dem immer wieder aufgelösten Ackerbauministerium einen bleibenden Charakter zu verleihen. Seiner ganzen Herkunft nach der konservativ-föderalistischen Partei angehörig – er hat auch in diesem Sinne gegen die Taaffesche Wahlreform opponiert –, unterhielt F. auch enge Verbindungen zu dem christlich-sozialreformatorischen Kreis um K. Freiherr von Vogelsang, dessen Ideen einer berufsständischen Gliederung der Gesellschaft er vielfach teilte. Nach 1895 als konservativer Abgeordneter im österreichischen Abgeordnetenhaus tätig, brachte F., als der Kampf Badenis gegen die Obstruktion daselbst den Höhepunkt erreichte, den Antrag auf eine straffere Geschäftsordnung (lex Falkenhayn) ein. Der Antrag wurde zwar zunächst angenommen, dann aber infolge des erbitterten Widerstandes der Deutschen fallen gelassen, worauf sich F. vom politischen Leben zurückzog.

  • Werke

    Materielle Stud. üb. d. österr. Budget, 1876;
    1868-1877, d. Jahrzehnt d. ersten Ausgleiches …, 1879.

  • Literatur

    G. Kolmer, Parlament u. Vfg. in Österr. II/VI, 1903/10;
    A. Czedik, Zur Gesch. d. k. k. österr. Ministerien 1861–1916, I, 1917, S. 383-86;
    E. Plener, Erinnerungen II, 1921;
    L. Brügel, Gesch. d. österr. Sozialdemokratie, 1922/25;
    W. Klopp, Leben u. Wirken d. Sozialpol. K. Frhr. v. Vogelsang, 1930;
    BJ IV (Tl. 1899);
    ÖBL.

  • Porträts

    Stahlstich v. Th. Hrnčiř, mehrere Lith. u. Phot. (Wien, Nat.bibl.).

  • Autor/in

    Johann Christoph Allmayer-Beck
  • Zitierweise

    Allmayer-Beck, Johann Christoph, "Falkenhayn, Julius Graf von" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 15 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135963850.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA