Lebensdaten
1838 – 1919
Geburtsort
Kleve
Sterbeort
Straßburg
Beruf/Funktion
Bischof von Straßburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135944171 | OGND | VIAF: 80374026
Namensvarianten
  • Fritzen, Johann Adolf Wilhelm
  • Fritzen, Adolf
  • Fritzen, Johann Adolf Wilhelm
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Zitierweise

Fritzen, Adolf, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135944171.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Bernhard (1806–68), Architekt, S d. Baumeisters Joh. Peter u. d. Adelheid Nobis;
    M Josephe Bernardine (1814–72), T d. Wilh. Adolph Ebben in Goch u. d. Franziska van Aersen;
    B Alois (1840–1916), Landesrat, Zentrumspol. (Reichstag, preuß. Landtag) (s. Wi. 1912).

  • Biographie

    Nach dem Besuch des bischöflichen Gymnasiums in Gaesdonk studierte F. Theologie in Tübingen und Münster; nach der Priesterweihe (1862) setzte er seine historischen und philosophischen Studien in Berlin und Bonn fort, die er mit der Promotion und der Staatsprüfung abschloß. 1865-73 war er Gymnasiallehrer in Gaesdonk, seit 1874 Erzieher der sächsischen Prinzen Friedrich August (später König) und Max (später Priester und Gelehrter) in Dresden. 1887 berief man ihn als Studiendirektor nach Montigny bei Metz. Die durch die nationalen Spannungen schwierige Neubesetzung des Straßburger Bischofsstuhls wurde nach den Wünschen der Berliner Regierung durch die Ernennung F.s zum Bischof gelöst, dem man einen aus dem Elsaß stammenden Weihbischof (C. Marbach) zur Seite stellte (Bischofsweihe 21.7.1891). F. richtete seinen Sinn vor allem anderen auf rein kirchliche Fragen. Er hat aber die nach deutschem Vorbild erstrebte Gründung einer theologischen Fakultät an der Universität unterstützt und erreichte deren Erhaltung nach dem Übergang des Elsasses an Frankreich. Er wehrte sich mit Erfolg gegen die Verstaatlichung bischöflicher Lehranstalten. Visitationen und öftere Synoden halfen zur Festigung des religiösen Lebens. Unter ihm wurde das Diözesangesangbuch „Psallite“ eingeführt, auch die Katechismen und liturgische Bücher erneuert. Er war ein großer Förderer der Herz-Jesu-Andacht. F. wurde der Veranlasser des Frühkommuniondekrets Pius’ X., das weltweite Wirkung gewann. Die Kirchenchöre und die katholische Presse erhielten durch ihn bedeutenden Auftrieb. Die noch häufigen Simultankirchen des Elsasses suchte er durch Neubauten abzulösen. Das Ende des 1. Weltkrieges brachte die Ausweisung aller Nicht-Elsässer; F. bat um einen Koadjutor; man gab ihm aber Ende Juli 1919 einen Nachfolger unter gleichzeitiger Ernennung zum Erzbischof von Mocissos i.p.i.; nach wenigen Tagen starb F. zurückgezogen im Allerheiligenkloster in Straßburg, allgemein geachtet.

  • Literatur

    F. Reibel. Die Bischöfe v. Straßburg seit 1802, 1958, S. 39-42 (P) L. Pfleger, in: DBJ II, S. 386-88 (L, u. Tl. 1919, L);
    LThK²;
    Enc. Catt.

  • Autor/in

    Wolfgang Müller
  • Zitierweise

    Müller, Wolfgang, "Fritzen, Adolf" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 635 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135944171.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA