Lebensdaten
erwähnt 1452, gestorben 1466
Beruf/Funktion
Erzbischof von Salzburg
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135738318 | OGND | VIAF: 35679485
Namensvarianten
  • Burchard von Weisspriach
  • Burchard von Weißbriach
  • Burchard
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Burchard, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135738318.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Burchard v. Weisspriach, aus ritterlichem Geschlecht der Salzburger Lungaus, Erbkämmerer v. Kärnten;
    M Anna v. Lichtenstein-Castelcorn-Karneid.

  • Biographie

    B. wurde als Dompropst (seit 1452) von Friedrich III. mehrfach mit diplomatischen Missionen betraut und auf dessen Verwendung hin von Pius II. zum Kardinalpriester vom Titel SS. Nerei et Achillei erhoben. Eine nach seinem Regierungsantritt ausgeschriebene hohe Weihsteuer rief 1462 einen allgemeinen Bauernaufstand des Salzburger Gebirgslandes hervor, der jedoch unter Vermittlung Herzog Ludwigs des Reichen von Bayern-Landshut friedlich beigelegt wurde. Ein neuerliches Aufflammen im folgenden Jahr blieb lokal beschränkt. In dem Streit zwischen dem Bischof von Brixen, Kardinal Nikolaus von Cues, und Herzog Siegmund von Österreich-Tirol bezog er eine letzterem zuneigende Stellung und ging mit ihm und Herzog Ludwig dem Reichen sogar ein Bündnis ein (1462), in dem sie in einer Geheimklausel erklären, einer Aufforderung von seiten des Kaisers oder Papstes zur Hilfe gegen einen von|ihnen nicht Folge leisten zu wollen. 1463 beteiligte er sich an der Vermittlung zur Beilegung des Zerwürfnisses zwischen Kaiser Friedrich und dessen Bruder, Erzherzog Albrecht VI. B.s Wirken im Innern war erfolgreich, doch blieben viele seiner Pläne infolge seines frühen Todes unausgeführt.

  • Literatur

    ADB III;
    W. Fischer, Personal- u. Amtsdaten d. Erzbischöfe v. Salzburg, 1915, S. 89;
    H. Widmann, Gesch. Salzburgs II, 1909, S. 290-95;
    Mitt. d. Ges. f. Salzb. Landeskde. 92, 1952, S. 77 f.;
    ebenda 68, 1928, S. 97 ff., 77, 1937, S. 49 ff., 82/83, 1943, S. 27 ff.

  • Porträts

    Stifterbilder an Altären (Schloßkapelle Mauterndorf u. Stift Nonnberg in Salzburg).

  • Autor/in

    Herbert Klein
  • Zitierweise

    Klein, Herbert, "Burchard" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 27-28 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135738318.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA

  • Biographie

    Burchard, Erzbischof von Salzburg aus dem innerösterreichischen Geschlechte der Edeln von Weißbriach, gewählt 16. Nov. 1461, 16. Feb. 1466. Die Gunst, welche er bei Papst Pius II. genoß, veranlaßte seine Ernennung zum Cardinal, noch während er Dompropst war und das Erzbisthum noch nicht angetreten hatte; die öffentliche, feierliche Verkündigung zu Rom fand jedoch erst 1462 (31. Mai) statt. Erzbischof B. hatte, zufolge einer starken Besteuerung der Unterthanen, 1462 einen Bauernaufstand im Pongau, Pinzgau und Brixenthale zu bewältigen, was endlich dem Einschreiten des Baiernherzogs Ludwig des Reichen im Herbste d. J. und einer von ihm vermittelten Tagsatzung im friedlichen Wege gelang. Der Aufstand der Holzknechte auf den oberkärtnischen Besitzungen des Hochstiftes mußte jedoch (Frühjahr 1463) mit Waffengewalt (Treffen bei Windisch-Matrei) niedergeschlagen werden. B. spielt eine Rolle in|der Beilegung der Fehde zwischen König Friedrich III. und dessen Bruder Erzherzog Albrecht VI. (Tulner Taidung, Sept. 1463) und als Bevollmächtigter des römischen Stuhles in dem Streite zwischen dem Brixner Cardinalbischof Nic. Cusanus und H. Sigmund von Habsburg-Tirol, als es sich (1461—62) um die Durchführung des päpstlichen Interdictes über Tirol handelte; doch überzeugte sich der Erzbischof bald von der Unmöglichkeit seiner strengen Durchführung. Für die innern Zustände des Salzburger Hochstiftes ist das Landfriedensbündniß Burchards mit Herzog Sigmund von Tirol und Herzog Ludwig dem Reichen von Baiern (6. Oct. 1462), aus Anlaß der oben berührten Unruhen der Bauernschaft, anderseits seine Bergwerksordnung für die Montanwerke im Pongau, Pinzgau und Gasteiner Thale — von einiger Bedeutung.

    • Literatur

      Handschr. Salzburger Chronik (s. o. b. Erzb. Bernhard). Zauner, Chronik von Salzburg, III. S. 117—133. Unpart. Abhandlung von dem Staate des hohen Erzst. Salzburg und dessen Grundverfassung. Fo. o. O. 1770 (v. Kleinmayern).

  • Autor/in

    Krones.
  • Zitierweise

    Krones, Franz von, "Burchard" in: Allgemeine Deutsche Biographie 3 (1876), S. 561-562 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135738318.html#adbcontent

    CC-BY-NC-SA