Lebensdaten
1503 – 1561
Geburtsort
Innsbruck
Beruf/Funktion
Glasmaler ; Feldmesser
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 135726018 | OGND | VIAF: 75076223
Namensvarianten
  • Tax, Paul
  • Dax, Paul
  • Tax, Paul

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Zitierweise

Dax, Paul, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135726018.html [24.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Innsbruck 1530 Schw des Hofglasers Urban Delchinger;
    2 S, u. a. Kaspar ( 1565);
    E Paul, Christoph; Urenkel Christoph (* 1622), alle Maler in Innsbruck (s. ThB).

  • Biographie

    D. kam in früher Jugend von Sterzing nach Innsbruck. 1526-29 kämpfte er als Hauptmann der Landsknechte gegen die Franzosen vor Rom und Neapel und wurde ausgezeichnet, wie das Medaillon auf seinem Selbstporträt von 1530, dem einzigen erhaltenen|Bild, beweist. 1529 nahm er an der Türkenschlacht bei Wien teil. Ab 1530 war er in Innsbruck als Maler tätig. Nachdem er schon 1533 für den Hof in Innsbruck gearbeitet hatte, führte er 1536 für die Regierung zwei Gemälde der Stadt Tunis aus und für König Ferdinand eine Gemsenjagd als Geschenk für Herzog Otto Heinrich von Bayern. In diesen Jahren erlernte er die Glasmalerei (Hall in Tirol?) und versah 1537 die Ratsstube, 1538 bis 1540 den Saal und die Paradiesstube der Hofburg mit Glasmalereien. 1539 wurde er Bürger zu Innsbruck. 1540 ätzte er mit anderen Harnische, die Jörg Seusenhofer im Auftrag Ferdinands I. für die Söhne König Franz I. von Frankreich geschlagen hatte. In den folgenden Jahren fertigte er neben Glasmalereien Aufnahmen von Bergwerken bei Kitzbühel an und zeichnete Karten der Landesgrenzen im Achental, bei Brandenberg, Kufstein und in Niederösterreich. Als Hauptmann beteiligte er sich 1546 an der Rückeroberung der Feste Ehrenberg von den Schmalkaldenern und stellte Aufnahmen und Reliefkarten der Festung und ihrer Umgebung her, ebenso von Kufstein. 1550 wurde er von Ferdinand I. zum Hofmaler ernannt. 1551 entwarf er Pläne für die Befestigung der Stadt Glurns im Vintschgau und die Erneuerung der alten Stiftskirche in Innsbruck, für die er ebenso wie für den Ratssaal in Ensisheim (Elsaß) Glasgemälde herstellte. 1555 war er zusammen mit seinen Söhnen bei der Ausmalung des Zeughauses beschäftigt. Nach schwerer Krankheit 1557 malte er 1558 Wappen für die Begräbnisse Eleonoras von Frankreich und Karls V. 1559 lieferte er Pläne für einen Neubau der Burg und eine Friedhofskapelle.

    Nach seinem Tode ist erst über seinen Enkel Christoph wieder Näheres zu erfahren. 1604 restaurierte dieser den Wappenturm Maximilians I., 1612 die Fürstengräber in Stift Stams und führte Aufnahmen von Grenzhäusern und Festungen durch. 1615 wurde er zum Hofmaler Erzherzog Maximilians ernannt und betätigte sich mit Gehilfen an der Ausschmückung des Zeughauses. Das einzige erhaltene, mit Wappen und Beischrift signierte und datierte Fresko, eine Kreuzigung darstellend, wurde 1931 an der Außenwand der Blutskapelle in Seefeld abgedeckt.

  • Literatur

    (auch z. Gesamt-Fam.) D. Schönherr, Btrr. z. Kunstgesch. Tirols VII, Paul D. u. Kaspar, Christoph u. Hans D., in: Archiv f. Gesch. u. Altertumskde. Tirols, 2. Jg., Innsbruck 1865, S. 317-54;
    Die älteste Karte vom Achenthal, in: Mitt. d. Dt. u. Österr. Alpenver., Wien 1880, Nr. 3, S. 96;
    K. Schadlbauer, Qu. üb. Innsbrucker Künstler d. 16. Jh., in: Veröff. d. Mus. Ferdinandeum Innsbruck 20/25, 1940-45, Innsbruck 1947, S. 159-73;
    K. Fischnaler, Innsbrucker Chronik V, ebd. 1929 u. 1934, S. 60-63(P);
    H. Bruner, Die Wappen an u. in d. St. Oswalds-Pfarrkirche auf Seefeld in Tirol, in: Tiroler Anzeiger, ebd., Jg. 24, Nr. 203 v. 5.9.1931, S. 5 f. - Zu E Christoph: F. v. Wieser, Zur Gesch. d. Innsbrucker Wappenturms, in: Zs. d. Ferdinandeums, H. 41, 1897, S. 307-11.

  • Porträts

    Selbstbildnis, 1530 (Mus. Ferdinandeum Innsbruck).

  • Autor/in

    Johanna Felmayer
  • Zitierweise

    Felmayer, Johanna, "Dax, Paul" in: Neue Deutsche Biographie 3 (1957), S. 538-539 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135726018.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA