Lebensdaten
1654 – 1723
Sterbeort
Mylendonck (Niederlande)
Beruf/Funktion
Vertraute der Maria Anna von Pfalz-Neuburg ; Fürstäbtissin des Stifts zu den Engeln in Prag
Konfession
mehrkonfessionell
Normdaten
GND: 135668166 | OGND | VIAF: 72616277
Namensvarianten
  • Wolff von Gudenberg, Marie Gertrude (geborene)
  • Berlepsch, Marie Gertrude Fürstin von
  • Wolff von Gudenberg, Marie Gertrude (geborene)
  • mehr

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Zitierweise

Berlepsch, Marie Gertrude Fürstin von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd135668166.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Adam Herbold (1629–91), S des Otto Wolf von Gudenberg und der Anna Barbara von und zu Buchenau;
    M Anna Cath. (1627–75), T des Johann Friedrich von und zu Buchenau und der Anna Elisabeth von Berlepsch;
    1672 Wilhelm Ludwig von Berlepsch (1639–1676);
    S Sittich Herbold (1673–1712, 1698 Maria Maximil. Gräfin von Stadion), 1693-96 polnischer Gesandter in Madrid, Peter Philipp (1676–1721, Maria Cath., Erb-T des Christoph von Cramm und der Anna Cath. Wolff von Gudenberg), Archimandrit von Messina, verkaufte später diese Würde, heiratete und verscherzte sich damit die Gunst aller Kreise.

  • Biographie

    B. begleitete 1690 Maria Anna von Pfalz-Neuburg, die Gemahlin König Karls II. von Spanien, auf ihrer achtmonatigen Seereise nach Madrid. Als engste Vertraute der jungen Königin bekämpfte sie am Hof den Einfluß der Königin Mutter, die sich für die Erbfolge des bayerischen Kurprinzen einsetzte. Nach deren Tod 1696 beherrschte sie weitgehend den spanischen Hof. Sie vertrat dabei die kaiserliche Partei, ohne allerdings reiche Geschenke und Ehrungen durch den bayerischen Kurfürsten und später durch Ludwig XIV. zurückzuweisen, so daß ihre Haltung nie ganz eindeutig war. Die kaiserliche Partei, die erst sehr spät erkannte, daß die B. in erster Linie an ihre eigene Familie dachte, sparte zunächst ihr gegenüber mit Geschenken. Als man diesen Fehler erkannte, hatte sich die B. bei den maßgebenden Spaniern schon so verhaßt gemacht, daß sich ihr Einsatz für die kaiserliche Partei nur nachteilig auswirkte. Schon 1695 versuchten die spanischen Staatsräte ihre Entlassung durchzusetzen, aber erst nach der Hungerrevolte von 1699 rief sie der Kaiser, der sie von Madrid entfernen wollte, an seinen Hof. 1700 wurde sie, die mit ihren Kindern katholisch geworden war, Fürstäbtissin des Stifts zu den Engeln in Prag. 1709 zog sie sich auf die 1699 erworbene Reichsherrschaft Mylendonck zurück. Zweifellos hat die B. durch ihr unwürdiges Auftreten und ihre Habsucht die Stimmung gegen Habsburg gefördert, man muß ihr aber zubilligen, daß der Wiener Hof alle ihre Warnungen und Ratschläge in den Wind geschlagen hat. Das gilt besonders für den spanisch-französischen Krieg 1697, wo sie, wenn auch vergeblich, in richtiger Einschätzung der Lage um die Entsendung des Erzherzogs Karl mit einem ansehnlichen Truppenkontingent nachsuchte.

  • Literatur

    A. Prinz v. Bayern, Das Ende d. Habsburger in Spanien, 2 Bde., 1929;
    Documentos inéditos referentes a las postrimerías de la Casa de Autria en España, hrsg. v. A. Prinz v. Bayern u. G. M. Gamazo, 5 Bde., 1927–35;
    L. Pfandl, Karl II, 1940.

  • Autor/in

    Adalbert Prinz von Bayern
  • Zitierweise

    Adalbert Prinz von Bayern, "Berlepsch, Marie Gertrude Fürstin von" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 97 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd135668166.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA