Lebensdaten
1743 – 1798
Geburtsort
Lebusa (Niederlausitz)
Sterbeort
Freiberg (Sachsen)
Beruf/Funktion
Bergmaschinenbauer
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 133891852 | OGND | VIAF: 3676275
Namensvarianten
  • Mende, Johann Friedrich
  • Mende, Johann F.

Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Mende, Johann Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133891852.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V N. N., Müller in L., S e. Müllers; – ledig.

  • Biographie

    M., der ursprünglich beabsichtigte, in Leipzig Mathematik zu studieren, erregte bei seinem Bewerbungsverfahren die Aufmerksamkeit des sächs. Generalbergkommissars Friedrich Anton v. Heynitz. Das eingereichte Modell einer von ihm entwickelten Feilenhaumaschine ließ Heynitz M.s außergewöhnliche mechanische Begabung erkennen. Im Bestreben, das sächs. Montanwesen durch eine umfassende Innovationspolitik zu industrialisieren, förderte Heynitz fortan M.s weitere Laufbahn. Bald nach der Einschreibung an der noch jungen Bergakademie Freiberg wurde M. 1767 mit einer Instruktionsreise in den Harz beauftragt. Im Mittelpunkt stand die Erforschung der in Zellerfeld auf einer Grube für die Wasserhaltung eingesetzten Wassersäulenmaschine, die von Georg Winterschmidt konstruiert worden war. Auftragsgemäß fertigte M. nach seiner Rückkehr ein betriebsfähiges Modell an und wurde daraufhin in Freiberg als Kunstmeister eingestellt. 1769 konnte er die erste Wassersäulenmaschine in Sachsen im Betrieb vorführen. Im folgenden Jahr wurde M. zum ersten Kunstmeister für sämtliche sächs. Bergreviere ernannt, 1789 – nachdem er einen Ruf nach Rußland abgelehnt hatte – zum Maschinendirektor und ersten Oberkunstmeister des Landes.

    Entsprechend Heynitz' Strategie sah M. seine wichtigste Aufgabe darin, das Bergmaschinenwesen auf der Grundlage mechanischer Erkenntnisse und nicht mehr allein mittels des handwerklichen Könnens praktisch erfahrener Bergleute weiterzuentwickeln. So schuf er auf zahlreichen Gruben neue Maschineneinrichtungen für Wasserhaltung, Förderung und Bewetterung und führte die Mauerung in Kalk statt der herkömmlichen trockenen Mauerung in den Freiberger Stollen ein. 1788/89 erbaute er das erste Schiffshebewerk im Zusammenhang mit der Errichtung eines Kanals für den Erztransport zur Halsbrücker Hütte, der teilweise unterirdisch geführt wurde und bis 1868 in Betrieb war. Zuvor hatte er u. a. an der Schiffbarmachung der Saale und der Unstrut mit Hilfe von Schleusen mitgewirkt und erstmals die Wasserleitung der Stadt Stolpen mit gußeisernen Röhren versehen.

  • Literatur

    A. F. Wappler, Oberberghptm. v. Trebra u. d. drei ersten sächs. Kunstmeister M., Baldauf u. Brendel, in: Mitt. d. Freiberger Altertumsver. 41, 1905, S. 123-40;
    C. Schiffner, Aus d. Leben alter Freiberger Bergstudenten I, 1935, S. 90-92;
    W. Weber, Innovationen im frühindustriellen Bergbau u. Hüttenwesen, 1976, S. 144-48;
    Jöcher-Adelung;
    Pogg. II.

  • Autor/in

    Werner Kroker
  • Zitierweise

    Kroker, Werner, "Mende, Johann Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 17 (1994), S. 37 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133891852.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA