Lebensdaten
wohl kurz vor 1700 – 1762
Geburtsort
in Frankreich (Paris?)
Sterbeort
Bonn
Beruf/Funktion
Architekt
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133778061 | OGND | VIAF: 38116529
Namensvarianten
  • Leveillé, Michael
  • Leveilly, Michael
  • Leveillé, Michael
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Quellen(nachweise)

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Zitierweise

Leveilly, Michael, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133778061.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    1) Bonn 1722 Anna Maria Seron (1700–42), 2) Bonn 1743 Agnes Gladbach;
    9 S, 6 T aus 1).

  • Biographie

    L. war angeblich Schüler François Blondels d. J. oder Robert de Cottes. Er begegnet zuerst 1717 in Bonn. L. gehörte zu der Gruppe franz. Künstler und Kunsthandwerker, die der Kölner Kf. Joseph Clemens von Bayern nach der Rückkehr aus dem Exil 1715 zur Verwirklichung seiner vom Pariser Hofarchitekten Robert de Cotte entworfenen Bauwerke nach Bonn berufen hatte. Nach dem Tode des Kurfürsten 1723 wurden sie größtenteils wieder entlassen. Spätestens seit 1722 war L. in Bonn ansässig. Seinen beruflichen Aufstieg erlebte er seit 1724 im Dienste des nachfolgenden Kf. Clemens August von Bayern. Bei der Taufe des ersten Sohnes 1722 erscheint L. noch als „designateur“ des Kurfürsten. Anfang 1728 wird er Unterbaumeister genannt; im selben Jahr ist er als Intendant der Gärten bezeugt, 1733 als Oberbaumeister. Zeitweise wohnte L. in Brühl, wo er den Bau der Clemens-August-Schlösser Augustusburg und Falkenlust leitete. Neben seiner Tätigkeit als Hofarchitekt, dem das gesamte kürfürstl. Bauwesen unterstand, arbeitete er für die Stadt Bonn, deren Rathaus er errichtete. Auch führte er Aufträge für Privatpersonen aus. Enge Freundschaft verband ihn mit François de Cuvilliés, dessen Pläne für Schloß Falkenlust er verwirklichte und durch eigene Entwürfe für die Innenausstattung ergänzte. Noch 1750 baute er für den späteren Landgf. Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel eine Gemäldegalerie in Kassel nach Cuvilliés' Entwurf und auf dessen Empfehlung. Beim Bau des berühmten Treppenhauses von Schloß Augustusburg wirkte L. mit Balthasar Neumann zusammen, der zwar die architektonische Idee entwickelte, dem örtlichen Hofbaumeister aber die Kompetenz der Ausführung nicht streitig machte. Obwohl Kf. Clemens August für seine Bauten eine süddeutsch-ital.-wienerisch geprägte Architektursprache bevorzugte, verstand es L., auch franz. Komponenten einzubringen, vor allem in die Innendekoration; über seinen Bruder in Paris hielt er Kontakt mit den dort führenden Baumeistern und Künstlern. Seine frei entworfenen Bauwerke leugnen ebenfalls nicht die franz. Schulung ihres Schöpfers. Hervorzuheben ist seine glänzende Begabung als Zeichner.

  • Werke

    Weitere W Rathaus in Bonn, 1737 f.;
    Priesterseminar in Köln, 1744 ff. (1864 abgebrochen);
    Holzgewölbe d. Kölner Domes, 1748-51 (1842 beseitigt);
    Schloß Arff in Köln-Roggendorf/Thenhoven, 1750-55. -
    Zugeschrieben: Dekorationsentwürfe f. d. Schlösser Falkenlust in Brühl, um 1730, u. Clemenswerth in Sögel-Clemenswerth, um 1738;
    Kapelle b. Schloß Falkenlust (Ausführung f. L. gesichert, 1740);
    Haus Horr in Grevenbroich-Neukirchen, 1738;
    Burg Graurheindorf in Bonn-Graurheindorf, um 1755;
    Koblenzer Tor in Bonn (vielleicht mit François de Cuvilliés, 1751-55).

  • Literatur

    H. Kisky, M. L., in: Bonner Gesch.bll. 15, 1961, S. 315-35 (P);
    ders., Stud. z. Ausstrahlung kurköln. Hofkunst d. 18. Jh. am Niederrhein, in: Ann. d. hist. Ver. f. d. Niederrhein 167, 1965, S. 107-11;
    W. Hansmann, Die Stuckdecken d. Gelben Appartements in Schloß Augustusburg zu Brühl, in: Btrr. z. rhein. Kunstgesch. u. Denkmalpflege (= Die Kunstdenkmäler d. Rheinlandes, Beih. 16), 1970, S. 241-68;
    ders., Das Treppenhaus u. d. Große Neue Appartement d. Brühler Schlosses, 1972 (P);
    ders., Schloß Falkenlust. 1973 (P);
    ders., Baukunst d. Barock, 1978, S. 276-78 (zum Bonner Rathaus);
    K. Bußmann, Die Entwürfe Schlauns, L.s u. a. f. d. Jagdschloß Clemenswerth, in: Joh. Conr. Schlaun, Schlaunstudie I, Textteil, 1973, S. 104-24;
    ThB;
    eigene Archivstudien.

  • Porträts

    Gem., F. Rousseau zugeschr., um 1750 (Bonn, Rathaus);
    Gem. mit Kanoniker Buschman v. F. X. Schweitzer, 1755 (Köln-Roggendorf/Thenhoven, Schloß Arff).

  • Autor/in

    Wilfried Hansmann
  • Zitierweise

    Hansmann, Wilfried, "Leveilly, Michael" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 389 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133778061.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA