Lebensdaten
zwischen 1490 und 1500 – nach 1546
Geburtsort
Straßburg
Beruf/Funktion
Medailleur
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133754820 | OGND | VIAF: 70128160
Namensvarianten
  • Hagenauer, Friedrich

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Zitierweise

Hagenauer, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133754820.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V (?) Nikolaus ( 1526/38), Bildhauer (s. NDB VII).

  • Biographie

    Nach ausgedehnter Wanderung kam H. 1525 nach München an den Hof Herzog Wilhelms IV. von Bayern, 1527-32 war er in Augsburg. 1531 hatte er hier Streit mit eingesessenen Zunftgenossen, die Innung beklagte sich, daß er als Bildhauer, Schnitzer und „Conterfetter“ arbeite, obwohl er nicht zu der entsprechenden Zunft gehöre. Nach 1532 ist er in Straßburg, Baden und Schwaben. 1536 befand er sich in Köln beziehungsweise Bonn, wo er bis 1546 nachweisbar ist. H. arbeitete in Holz (Birnbaum und Buchsbaum) Modelle, nach denen Medaillen in Silber und Bronze gegossen wurden. Er schnitt ein Flachrelief mit scharfkantiger Modellierung des Gesichts. Bei einer gewissen Leere der Form war das Bildnis selbst höchst exakt, aber ein wenig schematisch geschnitten. Später erreichte er bei stärkerem Relief eine größere Verinnerlichung der Bildnisse. Der Durchmesser seiner Holzmodelle betrug 62-72 mm, später 43-52 mm oder noch weniger (Signatur: Monogramm aus F. H.). 35 von ihnen sind noch vorhanden, davon 6 in Berlin (Münzkabinett).

    H. fertigte 1525-27 Medaillen von Herzog Wilhelm IV. und Ludwig X., Pfalzgraf Philipp Bischof von Freising (Holzmodell 58,4 mm hoch), von Hofleuten wie Matthias Zaisinger, Kaspar Winzerer und große Holzmedaillons auf das Ehepaar Sebastian und Ursula Liegsalz (München, Bayerisches Nationalmuseum). In die Augsburger Zeit fallen die Porträts auf Anton und Raimund Fugger (1527) und die Darstellung der Liberalitas auf der Rückseite (Berlin, Holzmodell), Matthäus Metzger (1527, Holzmodell), Anna Rechlinger, virgo Augustana (1529, Silber vergoldet) und das feine Bildnis der Margarete Firmian, verheiratete Frundsberg (1529, Blei); in Straßburg porträtierte er in Holz 1522 Johann Huttichius von Idstein und Matthes Pferrer. Eines seiner bekanntesten Stücke ist 1534 das auf Christoph|von Nellenburg (Holzmodell). Die in Köln 1536-46 entstandenen Medaillen spiegeln zum Teil ein Stück deutscher Reformationsgeschichte wider (EB Hermann von Wied, Philipp Melanchthon [1543–46], Martin Bucer, Kaspar Hedio und andere), daneben zeigen sie Kölner Bürger, so den Maler Barthel Bruyn [1539] und Dietrich Hyrt von Coellen (1537, Holzmodell) usw. – H. gilt neben dem Nürnberger Steinschneider M. Gebel als der fruchtbarste Medailleur der deutschen Renaissance.

  • Literatur

    G. Habich, in: Jb. d. preuß. Kunstslgg., 1907, S. 367 ff.;
    ders., Dt. Schaumünzen d. XVI. Jh., 1. T., 1. Bd., 1. H., 1929, S. 76 ff., Nr. 445-671;
    R. Zeitler, Frühe dt. Medaillen 1518–27, in: Figura 1, Stockholm 1951, S. 107-19;
    ThB (L).

  • Autor/in

    Arthur Suhle
  • Zitierweise

    Suhle, Arthur, "Hagenauer, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 482-483 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133754820.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA