Lebensdaten
1900 – 1978
Geburtsort
Ohmes (Kreis Alsfeld)
Sterbeort
Darmstadt
Beruf/Funktion
Agrikulturchemiker
Konfession
-
Normdaten
GND: 133724697 | OGND | VIAF: 57811345
Namensvarianten
  • Schmitt, Ludwig
  • Schmitt, L.

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Zitierweise

Schmitt, Ludwig, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133724697.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Johannes Nikolaus, Lehrer in Groß-Zimmern;
    M Rosina Rees;
    1) Elisabeth Höbeler, 2) 1926 Margarethe Emilie, T d. Kurt Krieb, Rechnungsdir. in D., u. d. Emilia Bach.

  • Biographie

    S. besuchte die Realschule in Dieburg und die Ludwigs-Oberrealschule (heute Lichtenbergschule) in Darmstadt, legte 1918 das Abitur ab und studierte an der TH Darmstadt Chemie. 1924 wurde er bei dem Anorganiker und Physikochemiker Lothar Wöhler (1870–1952) mit einer physikochemischen Arbeit über das Nernstsche Wärmetheorem zum Dr.-Ing. promoviert. 1925 trat er in den Dienst der Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt Darmstadt, 1932 habilitierte er sich an der TH Darmstadt für das Fach Agrikulturchemie und Bodenkunde (Über d. Einfluß langj. Mineraldüngung auf d. Reaktionszustand d. dt. Böden) und übernahm einen Lehrauftrag für diese Fächer (1940 apl. Prof.). Seit 1933 stellv., seit 1938 Direktor der Landwirtschaftlichen Versuchsanstalt, wurde S. 1943 zum Präsidenten des „Verbandes Dt. Landwirtschaftlicher Untersuchungs- und Forschungsanstalten“ (VDLUFA) gewählt. 1948 initiierte er die Neugründung des Verbandes, den er bis 1967 führte. Während seiner Präsidentschaft gelangte der Verband zu seiner heutigen Bedeutung mit über 100 Hochschulinstituten, Forschungseinrichtungen und Untersuchungsanstalten als Mitglieder.

    S. war ein Verfechter der Mineralstofftheorie Justus v. Liebigs. Er suchte nach geeigneten|naturwissenschaftlichen Verfahren zur Erforschung der Wirkungen unterschiedlicher Düngersorten und Düngeverfahren auf die landwirtschaftliche Praxis. Ein weiteres Hauptarbeitsgebiet bildeten Dauerversuche zur Wirksamkeit sowie zur Wirtschaftlichkeit des Einsatzes von Mineraldünger. Seine Ergebnisse brachten neue Erkenntnisse für den praktischen Einsatz von Mineraldünger und waren wesentlich für die Schaffung einheitlicher Versuchs- und Untersuchungsverfahren. 1966-76 war er Hauptschriftleiter des „Methodenbuches“, das in 16 Bänden die von den Landwirtschaftlichen Untersuchungs- und Forschungsanstalten angewandten Methoden festlegte. Unter seinen zahlreichen Veröffentlichungen wurde v. a. sein Buch „Vom Segen der richtigen Düngung“ (1954, ²1958) weithin bekannt. 1950 war er Mitbegründer der Zeitschrift „Landwirtschaftliche Forschung“, deren Schriftleitung er bis kurz vor seinem Tode innehatte. S. war einer der profiliertesten Vertreter der dt. Landwirtschaftswissenschaft im 20. Jh.

  • Auszeichnungen

    Ehrenpräs. d. VDLUFA (1967);
    Ehrenmitgl. d. Internat. Kali-Inst. Bern (1969);
    Vizepräs. (1950) u. Ehrenmitgl. (1969) d. Internat. Verbandes f. Handelsdünger;
    Präs. d. Internat. Studienges. f. Phosphatfragen, Paris (1952);
    korr. Mitgl. d. Dt. Ak. d. Landwirtschaftswiss. Berlin (1957);
    Liebig-Preis d. Univ. Gießen (1960);
    Goldene Verdienstmedaille d. hess. Landwirtschaftsmin., d. Centre Internat. des Engrains Chimiques (1957) u. d. Dt. Landwirtschaftsges. (DLG, 1963);
    Gr. Kreuz d. Ordens „Civil do Merito Agricola et Industrial“ (Portugal, 1969);
    Silberne Verdienstplakette d. Stadt Darmstadt (1960).

  • Werke

    Weitere W Chem.-biolog. Qualitätsbestimmung v. landwirtschaftl. u. gärtner. Erzeugnissen (Hdb. d. Landwirtschaftl. Versuchs- u. Unters.methodik IV), 1941;
    Die Unters, v. Düngemitteln (ebd. II), 1941;
    Die Kalkdüngung, 1937, ⁴1942;
    Richtlinien f. d. Anstellung v. Düngungsversuchen, 1958;
    100 J. erfolgreiche Düngewirtsch., 1957.

  • Literatur

    F. Schiffer, in: Landwirtschaftl. Forsch. 13, 1960, S. 151 f.;
    O. Siegel, ebd. 31, 1978 (nach S. 290 P);
    Mitt. d. DLG, H. 26, 1960, S. 860;
    Mitt. d. Verbandes Dt. Landwirtschaftl. Untersuchungs- u. Forsch.anstalten (VDLUFA), H. 1, 1978, S. 2-6;
    A. Finck, in: VDLUFA-Schrr.reihe 28/I, 1989, S. 175-79;
    Verz. d. Hochschullehrer d. TH Darmstadt, bearb. v. Ch. Wolf u. M. Viefhaus, 1977;
    Pogg. VII a, VIII;
    Biogr. Hdb. Pflanzenbau;
    Mitt.
    v. Helmut Zarges (Riedstadt), 2005.

  • Autor/in

    Siegfried Müller
  • Zitierweise

    Müller, Siegfried, "Schmitt, Ludwig" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 239-240 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133724697.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA