Lebensdaten
gestorben um 1115
Geburtsort
in der Gegend von Worms
Sterbeort
Altkirch
Beruf/Funktion
Heiliger ; Benediktiner
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 133001407 | OGND | VIAF: 75029595
Namensvarianten
  • Morandus
  • Morandus, Heiliger

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Zitierweise

Morandus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd133001407.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Leben und Wirken des M. sind bisher lediglich aus einer Überlieferung bekannt, deren Ursprung wohl ins 13. Jh. zurückgeht. Nach diesem Zeugnis ging er aus adeliger Familie hervor und wurde zur Erziehung und zum Studium dem Marienkloster in Worms übergeben. Zum Priester geweiht, unternahm M. eine Wallfahrt nach Santiago de Compostela. Bei dieser Gelegenheit kam er in Kontakt mit der Abtei St. Peter und Paul in Cluny, dem wichtigsten Zentrum der mittelalterlichen Klosterreform. Er trat diesem Konvent bei und übernahm die Aufgabe, in der Auvergne die Erneuerung des monastischen Lebens zu fördern.

    Entscheidender Wirkungsort des M. wurde der elsäss. Sundgau. Das Kollegiatstift St. Christophorus in Altkirch, dessen innere Ordnung am Zerfallen war, wurde am 3.7.1105 durch Gf. Friedrich I. v. Pfirt, einen Angehörigen der Stifterfamilie, Abt Hugo von Cluny (1049–1109) zur Aufsicht übergeben. Dieser beauftragte eine Gruppe von Mönchen mit der Einführung der cluniazensischen Lebensform. Da sich mangels deutscher Sprach kenntnisse Schwierigkeiten einstellten, rief man M. zu Hilfe. Ihm gelang es, die geistliche Disziplin zu heben und die Seelsorgetätigkeit zu verbessern. Neben den klösterlichen Aufgaben wirkte er vielfältig zugunsten der Bevölkerung; er schlichtete Streitigkeiten und heilte Kranke. Zu hohem Ansehen gelangt, starb M. um 1115. Die Verehrung dauerte über den Tod hinaus: Seine Gebeine wurden in ein prachtvolles Hochgrab umgebettet; möglicherweise noch im 12. Jh. erfolgte auf Antrag des Bischofs von Basel die Heiligsprechung durch den Papst. Das Cluniazenserpriorat in Altkirch übernahm M. als Patron, es entstand eine Wallfahrt, und es erfolgten Reliquientranslationen u. a. nach Wittenberg und nach Wien. Der Kult des Heiligen (Patron der Winzer und „Apostel des Sundgaus“) erreichte seine Höhepunkte im 15. und im 17. Jh.

  • Literatur

    Acta Sanctorum Junii I, 1695, S. 339-57, ²1867, S. 332-51;
    J. Trouillat, Monuments de l'Histoire de l'ancien Evêché de Bâle I, 1852, S. 218-20, 225 f.;
    F. J. Fues, Der hl. M., 1850;
    E. A. Stückelberg, Die Verehrung d. hl. M., in: Schweizer. Archiv f. Volkskde. 8, 1904, S. 220-23;
    M. Barth, Zur Gesch. d. Kultes v. St. M. d. Sundgauheiligen, in: Archives de l'Eglise d'Alsace 22, 1955, S. 256-58;
    LThK²;
    Bibliotheca Sanctorum IX, 1967, S. 586-88;
    Lex. d. christl. Ikonographie, hrsg. v. W. Braunfels, VIII, 1976.

  • Autor/in

    Markus Ries
  • Zitierweise

    Ries, Markus, "Morandus" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 82 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd133001407.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA