Lebensdaten
1857 – 1930
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Bergmann
Konfession
jüdisch
Normdaten
GND: 131638653 | OGND | VIAF: 18362078
Namensvarianten
  • Gutmann, Max Ritter von
  • Gutmann, Max von
  • Gutmann, Max Ritther von

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Zitierweise

Gutmann, Max Ritter von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd131638653.html [29.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Wilh. Rr. v. G. (österr. Rr.stand 1878, 1826-95), aus ärml. Fam. in Leipnik/Mähren, Mitbes. u. Eigentümer v. Hochöfen, Kohlenbergwerken u. Zuckerfabriken (s. ÖBL), S d. Kaufm. Markus Leopold in Leipnik u. d. Dobresch Spiro-Frankel;
    M Eleonore (1827–67), T d. Handelsmanns Bertold Latzko in Neustadtl/Waag u. d. Nanette Schrötter;
    Halb-Schw Elsa ( 1929 Franz Fürst Liechtenstein, 1853–1938);
    - Emilie, T d. Ernst Hartmann (1844–1911, s. NDB VII) u. d. Helene Schneeberger (1843–98), beide Hofburgschauspieler;
    2 S, 3 T.

  • Biographie

    G. studierte an der TH Wien und an der Montanistischen Hochschule in Leoben. 1883 trat er in die von seinem Vater und seinem Onkel David gegründete Firma „Gebrüder G.“ ein. Die Brüder hatten sich nach einer Reihe von geschäftlichen Mißerfolgen dem Kohlenhandel zugewandt. Sie waren die ersten, die Kohle aus dem preußischen Oberschlesien in Österreich einführten. Sie belieferten die von Wien nach Norden führenden Eisenbahnen, die Zuckerfabriken und Gaswerke der Monarchie und versorgten mit eigenen Fuhrwerken Wien, Brunn und Budapest mit preußischer Kohle, die in Wien viel billiger als in Berlin war. In den 70er Jahren gelang es den Gebrüdern G., die preußische durch die Ostrauer Kohle zu verdrängen, sie erzielten damit eine wesentliche Besserung der österreichischen Handelsbilanz. G. war Gewerke der Witkowitzer Bergbau- und Eisenhütten-Gewerkschaft, die den Familien Rothschild und Gutmann gehörte, und des Steinkohlenbergbaues Orlau-Lazy. Er war Vertreter des Hauses G. in verschiedenen österreichisch-ungarischen, tschechischen und schwedischen Montanunternehmungen und galt in allen Fragen des Bergbaues und der Eisenindustrie als hervorragender, von der Regierung oft befragter Fachmann. G. war Präsident des Industriellenklubs, der Gesamtvertretung der Industrie Österreichs, dessen Gründung auf die Anregung seines Vaters zurückgeht, Präsident des Zentralvereines der Bergwerksbesitzer, Vorsitzender der montanistischen Abteilung des Industrierates und Mitglied des staatlichen Eisenbahnrates, außerdem durch viele Jahre Generalrat der ehemaligen Österreichisch-ungarischen Bank. Er ist oft mit Referaten und wertvollen Arbeiten an die Öffentlichkeit getreten. Besonders bekannt wurden die Vorschläge, die er auf dem internationalen Sozialversicherungskongreß in Rom 1908 zum Thema „Die Internationale Verständigung über die Alters- und Invaliditätsversicherung“ machte. In den Witkowitzer Eisenwerken, die eines der größten Unternehmen des Kontinents waren, wurde 1885 das erste Röhrenwalzwerk in Österreich und in den folgenden Jahren ein neues Gußstahl- und Hammerwerk errichtet. Witkowitz war an erster Stelle am Bau der vier Dreadnoughts beteiligt, deren erster, „Viribus unitis“, 1911 vom Stapel lief. Im 1. Weltkrieg war es das bedeutendste Unternehmen der Rüstungsindustrie Österreich-Ungarns. – Aufs tatkräftigste unterstützte G. alle humanitären Bestrebungen. Er gehörte den Vorständen des Philantropischen Vereines, der Allgemeinen Poliklinik und des Rudolfinerhauses in Wien an.|

  • Auszeichnungen

    Dr. h. c. (TH Aachen u. Montanist. Hochschule Leoben 1927), Mitgl. d. Herrenhauses.

  • Werke

    Über d. Schichtdauer im Ostrau-Karwiner Kohlenrevier, o. J.;
    Ein Rückblick auf d. VII. internal. Arbeiter-Versicherungskongreß in Wien, 1905;
    Ber. üb. d. Subkomitee „Kohle“ d. Spezialausschusses f. d. Reform d. Lokalgütertarifes, 1909.

  • Literatur

    P. Kupelwieser, Aus d. Erinnerungen e. alten Österreichers, 1918;
    Morgenpresse v. 3. u. 5.4.1930;
    Neues Wiener Tagbl. v. 3.4.1930;
    H. Benedikt, Die wirtschaftl. Entwicklung in d. Franz-Joseph-Zeit, 1958;
    Die wirtsch. Entwicklung Österreichs v. d. industriellen Rev. b. z. Ende d. Monarchie, in: 100 J. im Dienste d. Wirtsch., 1961;
    ÖBL.

  • Porträts

    Phot. (München, Dt. Mus., P-Slg. d. Bibl.).

  • Autor/in

    Franz Kirnbauer
  • Zitierweise

    Kirnbauer, Franz, "Gutmann, Max Ritter von" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 347-348 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd131638653.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA