Lebensdaten
1878 – 1942
Geburtsort
Wien
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Offizier ; Schriftsteller
Konfession
-
Normdaten
GND: 130146897 | OGND | VIAF: 40475060
Namensvarianten
  • Rudorff, Hans (Pseudonym)
  • Schneller, Karl
  • Rudorff, Hans (Pseudonym)
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Zitierweise

Schneller, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130146897.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Arnold (1846–1911), k. u. k. FML, zuletzt Kdt. d. Festung Komorn (Komárno, Slowakei);
    M Johanna Pirner ( 1887), aus Mainz;
    Wels Marie Elisabeth Haselberger (1889–1974), aus Frankfurt/M.;
    1 S Otto (* 1910), Dipl.-Ing., Min.rat in d. österr. Gen.-postdir.

  • Biographie

    S. besuchte eine Realschule in Wien und seit 1895 auf Wunsch des Vaters die Technische Militärakademie, aus der er 1898 zum Korpsartillerie-Rgt. 8 als Leutnant ausgemustert wurde. Nach Absolvierung der Kriegsschule wurde er in den Generalstab übernommen (1909 Konzeptsoffz. im Reichskriegsmin., 1913 Divisionsgen.Stabschef). Zu Kriegsbeginn als Major im Generalstabskorps Chef des Pressedienstes im k. u. k. Armeeoberkommando (AOK), hatte er die amtliche

    l, täglichen Kriegsberichte zu verfassen und verwandte dabei im Aug. 1914 die später zum geflügelten Wort gewordene Phrase|„Lemberg noch in unserem Besitz“ zur verschleiernden Ankündigung des Rückschlags an der russ. Front. Seit Frühjahr 1915 Leiter der „I(italien)-Gruppe“ des Operationsbüros des AOK, konzipierte S. die Maßnahmen und den Aufmarsch zur Verteidigung der Isonzofront, der Kärntner und der Südtiroler Front. Besonders wurde er zur Planung eines entscheidenden Vorstoßes aus Südtirol im Mai/Juni 1916 gemäß den Ideen des Chefs des Generalstabs, Generaloberst Franz Frhr. Conrad v. Hötzendorf, herangezogen, eine Aktion, die nach anfänglichen Erfolgen fehlschlug. In dieser Zeit förderte er bis zu einem Verbot Ks. Karls das Deutschtum im südlichen Tirol, etwa durch Eindeutschung ital. Ortsnamen. S. wurde im April 1917 Kommandant eines Südtiroler Verteidigungsabschnittes, im August als Oberst Generalstabschef des XIV. (Innsbrucker) Korps an der ital. Front. Bei Kriegsende gehörte S. der österr.-ungar. Waffenstillstandskommission in Villa Giusti bei Padua an, wo er auf raschen Abschluß der Verhandlungen drängte. In das Staatsamt für Heerwesen der Republik Deutschösterreich übernommen, war er 1919 einziger Militärexperte und Offizier in der österr. Friedensdelegation, die den Vertrag von St. Germain abschloß. Obwohl er die Schaffung einer Miliz und den Anschluß an Deutschland anstrebte, mußte er als Leiter der Sektion II des Staatsamtes am Aufbau eines Berufsheeres mitwirken, das Österreich aufoktroyiert worden war. Seit 1924 hatte S. als Leiter der Sektion I im Bundesministerium für Heerwesen für den Grenzschutz zu sorgen, eine schwierige Aufgabe angesichts der Aufteilungs- bzw. Anschlußpläne der Nachbarländer. Wegen Differenzen mit dem seit 1921 amtierenden christlich-sozialen Bundesminister Carl Vaugoin (1873–1949) wurde er am 28.2.1926 in den Ruhestand versetzt, nachdem er noch 1925 zum General befördert worden war.

    S. trat 1926 der Sozialdemokratischen Partei bei, übernahm aber im Unterschied zu seinem Freund Theodor Körner (1873–1957), der ebenfalls in den Ruhestand versetzt worden war, keine Funktion im „Republikanischen Schutzbund“, dem bewaffneten Arm der österr. Sozialdemokratie. Vielmehr wandte er sich verstärkt der Dichtkunst zu und setzte sich in Vorträgen für den Volksstaat und gegen Klerikalismus, für Pazifismus und Beteiligung der Sozialdemokraten an jeder Koalitionsregierung ein. Nach dem Aufstand des Republikanischen Schutzbundes im Febr. 1934 wurde S. acht Monate im „Anhaltelager“ Wöllerdorf festgehalten. 1938 begrüßte er den Anschluß Österreichs an Deutschland.

  • Werke

    Wie es wirklich war, Als Alt-Österr. zusammenbrach, in: Arbeiter-Ztg. v. 22.8.1932, S. 3 f.;
    1916 mancó un soffio, Diario inedito della Strafexpedition dal Pasubio all' altopiano di 7 Communi, 1984, hg. v. G. Pieropan;
    Lyrik:
    Gedichte, 1920;
    Gesichte u. Gestalten, 1925;
    Im ewigen Strom, 1936;
    Gefangenschaft, Ein Buch Sonette, 1978;
    Augenblicke, nicht verweht, 1980;
    Leben u. d. Liebe, 1983;
    Dramen:
    Ahasver, 1982;
    Thermidor, 1984;
    Oktober, 1986.

  • Literatur

    L. Jedlicka, Vom alten z. neuen Österr., 1975;
    A. Magaziner, in: Rentner u. Pensionist, Nov. 1969, S. 15;
    ders., ebd., Nov. 1980, S. 17;
    P. Broucek, Traditionsverständnis u. Zukunftsvisionen in lit. Arbb. österr. Offiziere, in: J. Nautz u. R. Vahrenkamp (Hg.), Die Wiener Jh.wende, 1993, S. 497-521;
    G. Bischof-Németh, K. S., Offz. aus Pflichtgefühl – Dichter aus Leidenschaft, Zum Leben d. Gen. im Kontext seines Schr.tums, Dipl.arb. Wien 2005 (ungedr.);
    ÖBL;
    I. Ackerl u. F. Weissensteiner, Österr. Personenlex. d. ersten u. zweiten Rep., 1992.

  • Autor/in

    Peter Broucek
  • Zitierweise

    Broucek, Peter, "Schneller, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 23 (2007), S. 319-320 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130146897.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA