Lebensdaten
1725 – 1794
Geburtsort
Berlin
Sterbeort
Ludwigslust (Mecklenburg)
Beruf/Funktion
Maler
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 130017493 | OGND | VIAF: 72487901
Namensvarianten
  • Lisiewski, Christian
  • Lisiewski, Christian Friedrich Reinhold
  • Lisiewski, Christian
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Zitierweise

Lisiewski, Christian Friedrich Reinhold, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd130017493.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (1674–1751), aus Olesko (Polen), Porträtmaler in B., arbeitete f. d. Hof Friedrich Wilhelms I. (Bildnisse d. Herrscherhauses, d. Generale u. d. „Langen Kerls“), schuf daneben bürgerl. Porträts (s. ThB);
    M Maria Elisabetha ( 1733), T d. Matthias Kahlen, Organist u. Orgelbauer in Stargardt u. Kolberg;
    Schw Anna Dorothea (s. 2);
    - 1759 Henriette Juliane, T d. Ratsbeamten Elias Stöhr in Leipzig;
    3 T (1 früh †), u. a. Friederike Julie (1772–1856), Bildnismalerin (s. ThB), Dorothea (⚭ Georg David Matthieu, s. Gen. 2).

  • Biographie

    Die erste Ausbildung erhielt L. bei seinem Vater. Die zeichnerische Bestimmtheit, die alle seine Werke kennzeichnet, dürfte in dieser Schulung begründet sein. Sie unterscheidet ihn von den Nachfolgern Pesnes, zu denen auch seine Schwester Anna Dorothea gehörte. 1752 wurde L. Hofmaler in Dessau. Von hier aus kam er mit den sächs. Kunstzentren Leipzig und Dresden in Berührung. Anton Raffael Mengs scheint ihn mit der Präzision und Härte seines Stils beeindruckt zu haben. 1755 malte L. in Leipzig das Bildnis des Malers Paul Christian Zink, wie dieser einen Gipskopf betrachtet, befühlt und abzeichnet. Solche Art, plastische Werte zu erfassen, war auch L.s Absicht, so daß das Bildnis programmatischen Charakter beanspruchen darf. Diese von Traditionen des Rokoko sich abwendende Auffassung, die sich in Dessau als einer Pflegestätte des Frühklassizismus gut entwickeln konnte, trug dem Maler die Hochachtung Gottfried Schadows ein. Da L. sehr sorgfältig malte und zum Beispiel für das Reiterbildnis des Fürsten Eugen von Anhalt-Dessau angeblich mehr als 40 Sitzungen benötigte, ist sein Oeuvre nicht sehr umfangreich. Den reichsten Bestand bewahrte ehemals das Dessauer Schloß mit 42 Bildnissen und Medaillons mit figürlichen Szenen nach pompejanischen Vorbildern. 1772 siedelte L. nach Berlin über, wo er bisweilen mit Anna Dorothea zusammenarbeitete, so bei einer Serie von acht großen Bildnissen von Angehörigen des Königshauses für den russ. Hof. Bei solchen gemeinsamen Arbeiten übernahm er die Ausführung der Köpfe und Hände, denen er große Energie des Ausdrucks verlieh. Die Qualität seiner Kunst wurde in Berlin kaum richtig eingeschätzt. Nach dem Tod seines Neffen Georg David Matthieu, der einen ähnlich plastischen Malstil gepflegt hatte, wurde er 1779 dessen Nachfolger als Hofmaler des Herzogs von Mecklenburg-Schwerin in Ludwigslust. Werke von ihm sind noch bis 1791 nachzuweisen. Danach scheint L. wegen Altersschwäche nicht mehr gearbeitet zu haben. Ein Beispiel seiner berühmten, an niederländ. Vorbildern des 17. Jh. orientierten Bildnisse bei Kerzenlicht ist das Selbstbildnis von 1785 in Schwerin. Außer Ölgemälden hat L. auch Pastelle geschaffen. Auch einige Zeichnungen sind bekannt. Seine Erfindungsgabe war nicht sehr groß. In der wahrheitsgetreuen Wiedergabe des Gesehenen lag seine Stärke. Zu Recht wird er von Füßli (1809) „unter die ersten Bildnismaler seines Zeitalters“ gezählt.

  • Werke

    u. a. Albert, Prinz v. Anhalt, 1763 (ehem. Dessau, Hzg. v. Anhalt);
    Franz Balthasar Schönberg v. Brenkenhoff, um 1775 (Berlin, Jagdschloß Grunewald);
    Matthias Leberecht Caspar Gleim, 1778 (Halberstadt, Gleimhaus);
    Hzgn. Ulrike Sophie zu Mecklenburg-Schwerin, 1780;
    Hzg. Friedrich v. Mecklenburg-Schwerin, 1782 (beide Schwerin, Staatl. Mus.);
    Friedrich d. Gr., 1782 (Berlin, Schloß Charlottenburg);
    Leibarzt Benefeld, 1789;
    Rudolf Kaplunger, um 1790;
    Prn. Charlotte Friederike v. Mecklenburg-Schwerin, 1791 (sämtl. Schwerin, Staatl. Mus.).

  • Literatur

    G. Biermann, Dt. Barock u. Rokoko, 1914, S. 248, 445, 512;
    L. Reidemeister, Ein Bildnis Friedrichs d. Gr. v. Ch. F. R. L. u. A. D. Therbusch, in: Zs. f. bildende Kunst 38, 1924/25, S. 74 f.;
    Kat., Malerei d. 18. Jh. im Staatl. Mus. Schwerin, 1954, Nr. 169-81;
    ThB.

  • Porträts

    Selbstbildnis, 1785 (Schwerin, Staatl. Mus.), Abb. b. Biermann, s. L.

  • Autor/in

    Helmut Börsch-Supan
  • Zitierweise

    Börsch-Supan, Helmut, "Lisiewski, Christian Friedrich Reinhold" in: Neue Deutsche Biographie 14 (1985), S. 684 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd130017493.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA