Lebensdaten
1869 – 1934
Geburtsort
Fürstenfeldbruck bei München
Sterbeort
Dresden
Beruf/Funktion
Bildhauer ; Goldschmied ; Kunstpädagoge ; Raumausstatter
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 129434388 | OGND | VIAF: 7324357
Namensvarianten
  • Groß, Karl
  • Gross, Karl
  • Groß, Carl
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Zitierweise

Groß, Karl, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd129434388.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Carl (1833–75), Steinmetzmeister in F., S d. Joseph, Schloßverwalter in Mattsies b. Buchloe, dann Bes. d. Wiesmühle b. Mindelheim, u. d. Karoline Hohenadel (T d. Forstmeisters Hohenadel in Ursberg);
    M Anna (1843–1916), T d. Kupferschmiedemeisters Müller in Mindelheim;
    1897 Elise (* 1875), T d. Kaufm. Joh. Christoph Raum u. d. Kath. Margarete Schoberth;
    3 S.

  • Biographie

    G. war Schüler der Kunstgewerbeschule in München, erlernte allgemein das Kunsthandwerk, besonders die Goldschmiedekunst und Bildhauerei, war anschließend bei Goldschmied Fritz von Miller in München bis 1895 als Goldschmied, Ziseleur und Bildhauer tätig und wirkte 1895-98 freischaffend in München. 1898 folgte die Berufung an die Kunstgewerbeschule, später Staatliche Akademie für Kunstgewerbe, in Dresden als Lehrer für Goldschmiedekunst und Architekturplastik (1900 Professor); seit 1914 war er als Nachfolger von W. Lossow Direktor. Da die Auswirkungen der nationalsozialistischen Kulturpolitik sich mit seinen pädagogischen und künstlerischen Zielen nicht vereinbaren ließen, ging er 1933 vorzeitig in den Ruhestand. – Das Werk G. umfaßt das gesamte Kunsthandwerk: Zinngefäße, Gold- und Silberarbeiten, Möbelentwürfe und Zimmereinrichtungen (Dresdner Werkstätten für Handwerkkunst, Hellerauer Werkstätten); Entwürfe für Tapeten, Kamine, Kacheln, farbige Glasfenster, Beleuchtungskörper, Schmuck, Gläser, Bestecke; ferner dekorative Bauplastik, Portale, Schlußsteine, Brunnen, Reliefs, Grabmäler, Schrift; Tierplastik. – G. fußt auf der revolutionären Entwicklung des Kunstgewerbes vom Ende des 19. Jahrhunderts, der Weiterentwicklung des Jugendstils, den er ablehnte und überwand. Im „Ornament unserer Zeit“ ist die „Formgebung an sich die Hauptsache“. Die „Schönheit des soliden Materials“, die „Schönheit der gediegenen Arbeit“ und die „Schönheit der reinen Zweckform“ gehörten zu den Forderungen, die die epochemachende 3. Deutsche Kunstgewerbeausstellung Dresden 1906, die unter wesentlichem Anteile G. durchgeführt wurde, als Grundlage für das neue kunsthandwerkliche Schaffen aufstellte. Sie kennzeichnen die Werke von G. Als Grundlagen seines ornamentalen Schaffens nennt er das Studium der Natur, das Gefühl für dekorative Wirkungen und, als das Wesentlichste, das so Gewonnene organisch in das gegebene Formproblem einzuordnen. Auch muß das Ornament Qualitätsarbeit bleiben. Als Lehrer und Anreger übte G. entscheidenden Einfluß auf das Dresdner Kunstleben vor allem vor dem 1. Weltkrieg aus.|

  • Auszeichnungen

    Dr.-Ing. E. h. (Dresden 1934), 1906 Ehrendenkmünze d. Stadt Dresden, Gründer u. langjähr. Leiter d. sächs. Landesstelle f. Kunstgewerbe, Vorsitzender d. Dresdner Kunstgewerbe-Ver., Mitbegründer u. 1910-33 Vertrauensmann d. Dt. Werkbundes f. Sachsen, Präsidialmitgl. d. Dresdner Jahresschauen, Mitvf. d. Reichsfriedhofsordnung.

  • Werke

    Dresden: Kreuzkirche, Modell für Altar, Kanzel, Beleuchtungskörper (1945 zerstört);
    Sophienkirche, Kronleuchter (1945 zerstört);
    Rathaus, Tafelsilber, silberner Tafelaufsatz, Innungspokale, Wandbrunnen, Wappen etc. (1945 Bauplastik zerstört);
    Kunstgewerbeschule Hauptbau, Ornamentik;
    Ständehaus, großes Majestätswappen;
    Christuskirche Strehlen, Ornamentation. - Kreuzer „Dresden“, Tafelaufsatz;
    Rathaus Chemnitz, Silberner Tafelaufsatz. - Schrr. u. a. |
    Das Ornament, in: Jb. d. Dt. Werkbundes, 1912;
    Architektur-Plastik, o. J. (W, 45 Tafeln eigener W).

  • Literatur

    Dt. Kunst u. Dekoration 1, 1898, sowie Jgg. 3-5, 7, 10, 17;
    Die Kunst 2, 1899, sowie Jgg. 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 18, 24, 26;
    Kunstgewerbebl. NF 11, 1900, sowie 13, 17, 20, 23 f., 26;
    P. Schumann, Dresden, ²1922;
    Dt. Christl. Kunst 30, 1933/34, S. 256;
    Dt. Kunst 71, H. 2, 1934/35;
    ThB;
    Vollmer;
    Rhdb. (P);
    Wi. 1935.

  • Porträts

    Büste v. K. Albiker (Dresden, Hochschule f. Bildende Kunst);
    Bildnis v. M. Feldbauer (Hamburg, Privatbes.).

  • Autor/in

    Fritz Löffler
  • Zitierweise

    Löffler, Fritz, "Groß, Karl" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 142-143 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd129434388.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA