Lebensdaten
1864 – 1950
Geburtsort
Sankt Petersburg
Sterbeort
Bad Pyrmont
Beruf/Funktion
Polarforscher
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 128750952 | OGND | VIAF: 44604750
Namensvarianten
  • Breitfuß, Ludwig Gottlieb (getauft)
  • Breitfuß, Leonid
  • Breitfuß, Ludwig Gottlieb (getauft)
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Zitierweise

Breitfuß, Leonid, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128750952.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Aus Salzburger Emigrantenfamilie, die in Ostpreußen angesiedelt wurde;
    V Ludwig Jak. (1826–1893), Tuchhändler, S des Daniel Gottlieb, wanderte von Rastenburg nach Petersburg aus, Goldschmied, und der Henr. Amalie Joch;
    M Emma Amalie (1840–1920), T des Gottlieb Dietrich Seldenschloh in Wesenberg aus schwedischer Familie und der Henr. Agathe Freiberg aus Reval.

  • Biographie

    Angeregt durch Thomas Huxleys Buch „On Our Knowledge of the Cause of the Phenomena of Organic Nature“ studierte B. ab 1889 in Berlin Naturwissenschaften, insbesondere Biologie. Während dieser Studienjahre knüpfte er Beziehungen zu bekannten Naturwissenschaftlern und Polarforschern an (u. a. zu Ernst Haeckel, Emil Dubois-Reymond, Karl Chun, Wilhelm von Bezold, Hermann von Helmholtz, Fridtjof Nansen, O. Pettersson, M. Knudsen) und kam durch sie mit der Meeresbiologie und Ozeanographie sowie mit der Polarforschung in Berührung. 1898-1908 war er Mitglied und später Leiter der russischen Murmansk-Expedition, einer Art stationären Unternehmung mit Sitz in Katharinen-Hafen (Kola-Fjord 69°10'N), deren Hauptaufgaben der Fischerei-Biologie gewidmet waren. Noch zur Zarenzeit in leitende Stellung beim Hydrographischen Amt der Kaiserlich russischen Marine berufen, blieb er auch nach der bolschewistischen Revolution bis 1920 in diesem Amt und siedelte 1921 nach Berlin über. Sein Hauptstudienobjekt waren in diesen Jahren die Fragen der sog. Nordost-Passage (der Sibirische Seeweg). In Berlin war B. maßgeblich in der Internationalen Gesellschaft zum Studium der Arktis mit Luftfahrzeugen, Aeroarctic, tätig, ohne in Verbindung mit dem Zoologischen Institut seine Forschungen über Kalkschwämme zu vernachlässigen. Er trieb Geschichte der Polarforschung und verfaßte mehrere Polarberichte im Geographischen Jahrbuch. Bei allen seinen Veröffentlichungen, die die verschiedensten Gebiete umfaßten, kam ihm die Kenntnis der russischen Sprache sehr zustatten. Seine dem Reich vermachte Polarbibliothek befindet sich jetzt einschließlich der Urheberrechte des literarischen Nachlasses in Cambridge.

  • Werke

    Weitere W Die Ergebnisse der wiss. Murman-Expedition f. d. J. 1902–06, 8 Bde., 1903–15;
    Arktis - The Arctic, 1939;
    Das Nordpolargebiet, 1943;
    Autobiogr., redigiert v. E. Herrmann, 1949 (P);
    Die Antarktis, ihre Natur, Erforschung und Walfang, 1949;
    zahlreiche Aufsätze, u. a. üb. Kalkschwämme, Sibir. Seeweg, Fischereiwesen, Eisbrecherexpeditionen, Luftfahrtunternehmungen, in verschiedenen dt., norweg. u. russ. Zss.

  • Literatur

    F. Nusser, in: Dt. Hydrograph. Zs., 1949, S. 226;
    E. Herrmann, Prof. Dr. L. B. zu seinem 50jährigen Poinr-Forschungs-Jubiläum u. seinem 85. Geburtstag (Biogr., W-Verz., P), Vertrieb durch d. Polar-Archiv Kiel, 1949;
    Th. Stocks, in: Petermanns Geogr. Mitt., 1950, S. 216 (W).

  • Porträts

    Phot. (P -Slg. d. Dt. Museums München).

  • Autor/in

    Theodor Stocks
  • Zitierweise

    Stocks, Theodor, "Breitfuß, Leonid" in: Neue Deutsche Biographie 2 (1955), S. 574-575 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128750952.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA