Lebensdaten
um 1578 – 1665
Geburtsort
vermutlich Walldürn (Odenwald)
Sterbeort
Miltenberg/Main
Beruf/Funktion
Bildhauer
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 128582685 | OGND | VIAF: 30592790
Namensvarianten
  • Juncker, Zacharias
  • Juncker, Zacharias der Ältere
  • Juncker, Zacharias
  • mehr

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Zitierweise

Juncker, Zacharias der Ältere, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128582685.html [26.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    B Hans (s. 1);
    - 1) Miltenberg 8.5.1606 Anna Fürst, 2) Walldürn 19.4.1622 Katharina Keim (od. Kuhn);
    11 K, aus 1) Jakob, aus 2) Zacharias d. J. (um 1622/23-85), Sebastian (* 1644), alle Bildhauer.

  • Biographie

    J. ist vielfach urkundlich bezeugt. Er war eine Reihe von Jahren zunächst in der Bildhauerwerkstatt seines Vaters tätig. Nach seiner Heirat 1606 verlegte er seinen Wohnsitz nach Würzburg, wo er 1608 das Bürgerrecht erwarb. Nach einigen kleineren Arbeiten dürfte dort der nur noch in Resten erhaltene Altar für die Kartause Engelgarten (1610) sein erster größerer Auftrag gewesen sein. Nach seiner Aufnahme als Meister in|die Lucas-Brüderschaft nahm er mehrfach Lehrlinge an, und 1616 ist er als Geschworener dieser Zunft aufgeführt. Der wichtigste Auftrag seines Lebens wurde ihm 1619 zuteil: Die Walldürner übertrugen ihm die Ausführung des Heiligblut-Altars der dortigen Wallfahrtskirche, nachdem sein kurz zuvor verstorbener Vater diese Arbeit zwar übernommen, aber nicht mehr hatte ausführen können, so daß die Witwe den erhaltenen Vorschuß zurückzahlen mußte. Die feinen, flüssig bewegten Alabasterfigürchen, vor allem der Reliefs, präsentieren einen ins Freundliche abgewandelten Manierismus, der sich deutlich von der manchmal derben Kraft seines Bruders Hans abhebt. Der 2mal signierte Altar gibt mit der Datierung „1626“ zugleich das Jahr der Fertigstellung an. Während der Arbeit am Blutaltar wohnte J. in Walldürn. Auf eine Intensivierung der alten Beziehung zu Miltenberg in diesen Jahren weist das Marienaltärchen in der dortigen Pfarrkirche (1624), das an des Bruders Altarrelief der Aschaffenburger Katharinenkapelle in Komposition und Stil anknüpft. Nach 1626 zog die Familie nach Miltenberg und überstand dort den 30jährigen Krieg. Die Arbeiten der späteren Miltenberger Zeit spiegeln die Kargheit der letzten Kriegsjahre wieder, und was in dieser Zeit – vielfach in billigerem Sandstein – an Epithaphien in Lohr, an Skulpturen und dekorativem Beiwerk in Würzburg, Miltenberg und Aschaffenburg entstand, ist meist flüchtiger in der Ausführung und oft leerer in der Form als zuvor. Bei einigen dieser Skulpturen ist die Mitarbeit der Söhne J.s wahrscheinlich.

  • Werke

    Ausführl. Verz. b. Bruhns, s. L z. Gesamtfam., außerdem Johannes d. Täufer, Holzfigur;
    Wirtshausschild „Zum Goldenen Ochsen“, Miltenberg 1647, beide Aschaffenburg, Schloßmus.

  • Literatur

    F. Kempter, Würzburger Bildhauer 1650-1700, Diss. Frankfurt 1924, S. 11, 12, 37 ff.;
    K. Lohmeyer, Die Wallfahrtskirche „Zum Hl. Blut“ in Walldürn, 1929, S. 30-32 (mit Abb.);
    W. Brückner, Zum Walldürner Blutaltar u. s. Meistern, in: Ländl. Kulturformen im dt. Südwesten, Festschr. f. H. Heimberger, 1971, S. 261-83.

  • Literatur

    z. Gesamtfam. L. Bruhns, Würzburger Bildhauer d. Renaissance u. d. werdenden Barocks, 1923 (W);
    Kat. d. Ausstellung „Kunst u. Kultur in Aschaffenburg“, 1938 (W);
    R. Vierengel, Neue archival. Funde z. Biogr. d. fränk. Bildhauerfam. J., in: Aschaffenburger Jb. 3, 1956;
    Kat. d. Ausstellung „Aus 1000 J. Stift u. Stadt“ (Aschaffenburg), 1957;
    ThB.

  • Autor/in

    Ernst Schneider
  • Zitierweise

    Schneider, Ernst, "Juncker, Zacharias der Ältere" in: Neue Deutsche Biographie 10 (1974), S. 659-660 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128582685.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA