Dates of Life
1820 – 1911
Place of birth
Wien
Place of death
Schloß Kranichberg (Niederösterreich)
Occupation
Erzbischof von Wien ; Kardinal
Religious Denomination
katholisch
Authority Data
GND: 128447605 | OGND | VIAF: 69981321
Alternate Names
  • Gruscha, Anton Joseph
  • Gruscha, Anton Josef

Places

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Marker Sterbeort Place of death
Marker Begräbnisort Place of interment

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Citation

Gruscha, Anton Joseph, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd128447605.html [28.03.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Joh. Wenzel (1789–1850), Schneider, S d. Anton u. d. Anna Maria Schlenker;
    M Elisabeth, T d. Sattlers Karl Till u. d. Anna Maria Assen.

  • Biographical Presentation

    1851 wurde G. Professor am Wiener Theresianum, 1863 an der Universität Wien, 1878 Apostolischer Feldvikar, 1890 Fürsterzbischof von Wien und 1891 Kardinal. – Er begann als Jungpriester in der christlichen Volksbewegung in Wien 1848. Er kämpfte für die Freiheit der Kirche, nicht aber für die Freiheit der Wirtschaft. G., Anti-Liberaler und Anti-Sozialist, sah im Proletariat seiner Zeit keinen Träger der Zukunft, sondern entlaufene oder entlassene Söhne der „Alten Gesellschaft“. Diese „Abwegigen“ zurückzuholen ins Haus des „Vaters“, in die Werkstatt des „Meisters“, kurz: in eine patriarchalische Ordnung, war sein Sozialprogramm. Dazu veranlaßte ihn Adolf Kolping. G. verpflanzte 1852 Kolpings 1847 in Elberfeld gegründete Gesellen- und Meistervereinigung nach Österreich. Der Zulauf war gewaltig. Auch A. Bebel wurde 1859 vorübergehend Mitglied des katholischen Gesellenvereines in Salzburg und erlebte erstmals soziale Tatbereitschaft, allerdings nicht in der Ausrichtung auf industrielle Gesellschaft. Unter kirchlicher Führung sollte ja im „Kolping-Werk“ die „Alte Gesellschaft“ durch „Väter“ und „Meister“, durch „Familien“ und „Zünfte“ wiedererstehen, vor allem ohne „Parteipolitik“. Abgesehen davon, daß die Kirche keine sozialreformerische Aufgabe besitzt, war dieses Programm nur ein schwaches Mittel für eine Entproletarisierung, jedoch tauglich und erfolgreich, Verproletarisierung zu verhindern. Darin bestand auch das Verdienst des „Wiener Gesellenvaters“ G.

  • Literature

    O. Posch, A. G. u. d. österr. Katholizismus, Diss. Wien 1947 (ungedr.);
    E. Hempfl, Entwicklung d. kath. Gesellenvereine in Österreich, Diss. Wien 1949 (ungedr.);
    F. Bischof, Kardinal G. u. d. soz. Frage, Diss. Wien 1959 (ungedr.);
    BJ 16 (Tl. 1911, L);
    F. Loidl, in: Große Österreicher XV, 1963, S. 90-99 (L, P).

  • Author

    August M. Knoll
  • Citation

    Knoll, August M., "Gruscha, Anton Joseph" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 236 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd128447605.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA