Lebensdaten
1850 – 1914
Geburtsort
Thun
Sterbeort
Zürich
Beruf/Funktion
Chemiker ; Milchfachmann
Konfession
reformiert
Normdaten
GND: 127981020 | OGND | VIAF: 37957565
Namensvarianten
  • Gerber, Niklaus
  • Gerber, Nikolaus
  • Gerber, N.
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Zitierweise

Gerber, Niklaus, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd127981020.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    Geschl. vom Hof Vorder-Giebel in Langnau im Emmental stammend;
    V Niklaus (1820–50), Gastwirt „zum Falken“ in Th., S d. Christian ( 1842) vom Hof Habbach;
    M Anna Barbara Steinmann (* 1826);
    Vt Walter (s. 2);
    Laufenburg 1880 Mathilde Theresia (1856–1944), T d. Gastwirts Balthasar Weber u. d. Maria Louise Frey;
    4 S, u. a. Walo Niklaus (1881–1949), seit 1914 Leiter d. väterl. Fa., Rennreiter, Sportflieger (s. Biogr. Lex. verst. Schweizer IV, 1955, S. 107, P), Max (1887 -1949), Pfarrer u. Redakteur d. Wschr. „Der Aufbau“ (s. Tages-Anz. Zürich v. 17.7.1949), Viktor (1891–1949), Chemiker ( 1924 [ 1928] Schauspielerin Gertrud Rosalie Obertimpfler geb. Kempner gen. Traute Carlsen, *1887, ausgezeichnet mit d. Hans-Reinhart-Ring).

  • Biographie

    Der Erziehung G.s nahm sich der Altphilologe G. F. Rettig in Bern an, wo G. die Schulen besuchte und nach versuchter kaufmännischer Lehre 1869 das ersehnte Chemiestudium an der Universität aufnehmen konnte. 1874 promovierte er in Zürich bei V. Merz und W. Weith mit einer Arbeit über das Ditolylamin, die er in Straßburg bei A. von Baeyer zu Ende geführt hatte. Dann widmete sich G. der Milchchemie und ging zur weiteren Ausbildung zu A. Gautier nach Paris, wo er die Unterschiede zwischen Kuh- und Frauenmilch studierte, 1877 nach München, wo er bei M. von Pettenkofer Hygiene hörte und unter C. von Voit Untersuchungen über die Ausnützung von Milch und Milchprodukten anstellte. Seit Juni 1874 war G. in einer mit seinen Oheimen gegründeten Firma praktisch und wissenschaftlich auf dem Gebiete der Milchkondensation und Kindernahrungsmittelfabrikation, bis 1878 in Glockenthal bei Thun und seit 1880 in Little Falls im Staate New York, tätig. 1883 kehrte er in die Schweiz zurück und förderte die Gründung und den Ausbau der milchwirtschaftlichen Organisationen. Als Pionier und Verfechter einer rationellen und hygienischen Milchversorgung der Städte gründete er 1887 in Zürich die erste Molkerei. G. hatte sich schon früh mit Untersuchungsmethoden für Milch und Milchprodukte beschäftigt. Weltbekannt wurde er durch sein Fettbestimmungsverfahren, das er 1892 veröffentlichte. Ausgehend vom Marchandschen Verfahren hatte G. die Idee S. M. Babcocks aufgegriffen, die Milch in graduierten Glasgefäßen mit Schwefelsäure aufzulösen und das Fett auszuzentrifugieren und abzulesen, und diese Methode durch einen Zusatz von Amylalkohol wesentlich verbessert. Seine „Acid-Butyrometrie“ verdrängte bald die älteren Methoden. Die Herstellung und der Verkauf der analytischen Geräte, die durch eine von G. Gärtner konstruierte und von der Firma Hugershoff in Leipzig gebaute Kreisel-Zentrifuge bereichert wurden, führten 1904 mit dem Inhaber der Leipziger Firma zur Gründung der „Dr. N. Gerber's Co. m. b. H.“, Leipzig und Zürich, deren Geräte heute noch vom Zürcher Sitz der Firma den Namen G.s in die Welt hinaustragen.

  • Werke

    u. a. Zur Ernährung d. Kinder u. d. Kindernahrungsmittel, 1875;
    Chem.-Physikal. Analyse d. versch. Milch-Arten u. Kindermehle, 1880;
    Die|natürl. Preservation d. Kuhmilch u. d. Milchverproviantierung d. Zukunft, New York 1883;
    Anleitung z. prakt. Milchprüfung, 1881, ⁵1890, ab ⁶1895 u. d. T.: Die prakt. Milchprüfung, ⁷1900, 111954 (holländ. 1896, franz. 1903, russ.);
    Verbesserungen im schweizer. Molkereiwesen, 1886;
    Die Acid-Butyrometrie als Universal-Fettbestimmungsmethode, 1892, 151902.

  • Literatur

    Chemiker Ztg. 38, 1914, S. 241;
    Schweiz. Milchztg. 40, Nr. 13 v. 13.2.1914 (P) u. 14 v. 17.2.1914;
    Zürcher Wochen-Chronik 16, S. 78 v. 14.2.1914 (P);
    Schweizer Zbl. f. Milchwirtsch. 3, Nr. 8 v. 19.2.1914;
    50 Jahre Schweizer Milchwirtsch., 1937 (P);
    Männer um Martiny, ges. v. K. Nagalhard, 1936, S. 76 (P);
    P. Wieske, Dr. N. G.s Acid-Butyrometrie, 1903 (W, P);
    35 J. Dr. N. Gerbers Co. m. b. H. Leipzig, [1939] (W, P);
    B. Strahlmann, Die Lebensmittelchemie in d. Schweiz, in: Mitt. a. d. Gebiete d. Lebensmittelunters. u. Hygiene 52, 1962, S. 459-82 (P). - Zur Fam.: Hans Gerber, Zähjs Holz us em Aemmetal, Chly öppis vo üsne Vorfahre, 1962.

  • Autor/in

    Berend Strahlmann
  • Zitierweise

    Strahlmann, Berend, "Gerber, Niklaus" in: Neue Deutsche Biographie 6 (1964), S. 253-254 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd127981020.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA