Lebensdaten
1768 – 1838
Geburtsort
Prenzlau (Uckermark)
Sterbeort
Weimar
Beruf/Funktion
Nationalökonom ; Forstwissenschaftler
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 124231225 | OGND | VIAF: 69855767
Namensvarianten
  • Krause, Georg Friedrich
  • Krause, Friedrich
  • Krause, Georg Friedrich
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Zitierweise

Krause, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd124231225.html [25.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Georg (1737–82), Sergeant, dann Zolleinnehmer in Wittstock/Dosse, S d. Georg Gabriel (1703–57), Glashüttenfaktor, dann Amtmann zu Joachimsthal u. Golzow, u. d. Dorothea Kochmann;
    M Anna ( n. 1815), T d. Joachim Frdr. Bluhm, Salzfaktor u. Kontrolleur in P., u. d. Christiane N. N.;
    B Georg (1774–1862), preuß. Oberforstmeister in Frankfurt/Oder 1800–40;
    - Berlin 1799 Henr. Louise Eleonore (1763–1848), Wwe d. Kriegsrats Joh. Gottfr. Berger (1749–95), T d. Carl Frdr. Mollard (1719–1802), Juwelier u. Armeelieferant, u. d. Anna Marie Sohr;
    2 S, 1 T;
    N Max (s. 2).

  • Biographie

    Bis zum frühen Tod des Vaters besuchte K. das Joachimsthalsche Gymnasium in Berlin. Dann gab ihn die Mutter in eine kaufmännische Lehre, aus der er mit 16 Jahren entlief, um sich von der Artillerie anwerben zu lassen, bei der er 1794 Offizier wurde. K. beschäftigte sich intensiv mit Kriegswissenschaft und Topographie und widmete sich besonders mathematischen und zeichnerischen Studien. Er unterrichtete Feldjäger in Mathematik und Forstwissenschaft und wurde dabei vom Chef des Forstwesens, dem Oberlandforstmeister von Bärensprung, gefördert. Nebenbei wandte er sich auch den Staatswissenschaften zu. Als Frucht dieser Beschäftigungen erschienen 1800 sein „Handbuch der mathematischen Forstwissenschaft“ und 1801 ein Aufsatz über die Neuorganisation des Forstwesens in Preußen, die ihm nach seiner Entlassung aus dem Militär die Stelle eines Oberforstrates und Direktors der Forstkartenkammer in Berlin einbrachten. Hier bereitete er Reformen vor, die zwischen 1801 und 1806 zu einigen geglückten Ablösungen von Forstservituten in Ostpreußen geführt haben.

    1809 wurde K. zum Staatsrat und Oberforstmeister ernannt und kam in nähere Verbindung zu dem Kreis der Reformer um Hardenberg, Sack, Scharnhorst und Gneisenau. Er wurde 1813 mit Plänen zur Organisation der Volksbewaffnung betraut und tat sich insbesondere bei der Bildung der schlesischen Landwehr hervor. Aus gesundheitlichen Rücksichten zog er sich 1816 aus dem Staatsdienst zurück, kaufte günstig zwei königliche Domänen in der Nähe von Frankfurt/Oder, verlor sie aber bald wieder aufgrund der ungünstigen wirtschaftlichen Entwicklung. Nach einer vorübergehenden Tätigkeit als Landrat widmete er sich fortan forst- und finanzwissenschaftlichen Problemen, was sich in mehreren „Compendien“ und „Anleitungen“ niederschlug. Diese Schriften machten ihn bekannt und empfahlen ihn nach Wien, wo er sich mit Finanzinstitutionen befaßte und bei der Errichtung der österreichischen Landesbank mitwirkte. Klimatische Gründe bewogen ihn, zunächst nach Erfurt und dann 1833 nach Weimar überzusiedeln. Er wurde mit E. W. Arnoldi, dem Gründer der Gothaer Lebensversicherung, bekannt und war in seinen letzten Lebensjahren deren „Vorstandsdirigent“.

    K. hat viel und vielseitig geschrieben, vornehmlich forst- und finanzwissenschaftliche Arbeiten, die ihn als einen mit den zeitgegenössischen Reformbestrebungen vertrauten, durchaus deren Schattenseiten in Rechnung stellenden Autor ausweisen. Als wesentliche Quelle politischer Unruhen in seiner Zeit und der weitverbreiteten Armut sah er die Verschuldung des landwirtschaftlichen Besitzes an. Er war ideenreich im Ersinnen finanzieller Hilfen, die zur Entschuldung und zur Stärkung der Wirtschaftskraft beitragen sollten. Vom Geist der Freiheitskriege durchdrungen und zugleich pädagogisch engagiert, versprach er sich von staatlichen Initiativen wesentliche Unterstützung bei der Erringung wirtschaftlicher und politischer Selbständigkeit.

  • Werke

    Weitere W Compendium d. niederen Forstwiss., 1806;
    Anleitung z. Abschätzung d. Geldwerthes e. Forstes, 1812;
    Kompendium d. höheren Forstwiss. od. staatswirtsch. Direktion d. Forstwesens, 1. T., 1824;
    Prinzip d. Gegenseitigkeit b. Versorgungsanstalten, 1828;
    Anleitung z. Behandlung d. Mittelwaldes, 1829;
    Versuch e. Systems d. Nat.- u. Staatsökonomie, 2 T., 1830;
    Über d. Gemeinnützigkeit d. Lebens-Versicherungs-Anstalten, 1830;
    Betrachtungen üb. d. Unruhen d. Zeit u. ihre Ursachen, 1831;
    Versuch e. ständ. Vfg. f. ein aus vielen Prov. zusammengesetztes gr. Reich, 1831;
    Worin haben d. Unruhen d. Zeit vorzügl. ihren Grund?, 1832;
    Beschreibung v. Preußen zu d. Atlas v. Preußen, 1832 f.;
    Über d. Ablösung d. Servituten u. Gemeinheiten in d. Forsten, 1833;
    Das Nat.- u. Staatsvermögen u. s. Bildung u. Vergrößerung aus d. Boden u. aus d. gewerbl. Industrie, 1834;
    Über d. Forstgesetzgebung in Dtld., desgl. üb. d. Forstrecht u. Forstpolizei, 1834;
    Der große preuß.-dt. Zollver. in Beziehung auf d. thür. Zollverband, 1834.

  • Literatur

    NND 14, S. 754-65;
    W. Roscher, Gesch. d. Nat.-Oekonomik in Dtld., 1874, ²1924;
    R. Heß, Lb. hervorragender Forstmänner, 1882 (W, L);
    M.-E. Vopelius, Die altliberalen Ökonomen u. d. Reformzeit, 1968 (W, L).

  • Autor/in

    Marie-Elisabeth Hilger
  • Zitierweise

    Hilger, Marie-Elisabeth, "Krause, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 12 (1980), S. 698-699 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd124231225.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA