Mühlberg, Friedrich Christoph
- Lebensdaten
- 1840 – 1915
- Geburtsort
- Aarau
- Sterbeort
- Aarau
- Beruf/Funktion
- Geologe ; Naturwissenschaftler
- Konfession
- konfessionslos
- Normdaten
- GND: 123978130 | OGND | VIAF: 62469258
- Namensvarianten
-
- Mühlberg, Fritz
- Mühlberg, Friedrich Christoph
- Mühlberg, Fritz
- Mühlberg, Friedrich
- Muehlberg, F.
- Mühlberg, Fr.
- Mühlberg, Friedrich Christoph
- Mühlberg, Fritz
- Mühlberg, Friedrich Christof
- Mühlberg, Friedrich Christof
- mehr
Quellen(nachweise)
Literatur(nachweise)
- Katalog des Bibliotheksverbundes Bayern (BVB)
- Deutsche Digitale Bibliothek
- Normdateneintrag des Südwestdeutschen Bibliotheksverbundes (SWB)
- Österreichischer Bibliothekenverbund (OBV)
- Gemeinsamer Verbundkatalog (GBV)
- * Literaturnachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- * Werknachweis in der Neuen Deutschen Biographie (NDB)
- Index Theologicus (IxTheo)
Objekt/Werk(nachweise)
Porträt(nachweise)
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Genealogie
V →August (1800–81), Färberei-Unternehmer aus Breslau, eingebürgert in Muri u. A.;
M N. N. aus d. Schwarzwald;
⚭ 1) Marie Emma Codognari (1847–85), 2) Emilie Sophie Sutermeister (1858–1922);
2 S, 3 T, u. a. →Max (1873–1947), Dr., Geologe, 1927-30 Präs. d. Aargau. Naturforschenden Ges. (s. L). -
Biographie
Nach Absolvierung der Kantonsschule in Aarau studierte M. am Polytechnikum Zürich Naturwissenschaften und promovierte zum Dr. phil. 1866 berief ihn August Keller zum Professor für Naturwissenschaften an die|Aargauische Kantonsschule in Aarau, wo er bis 1911 in Biologie, Mineralogie, Geologie, Mathematik und Chemie unterrichtete. Als Reformer des naturwissenschaftlichen Unterrichts trug M. zum hohen Ansehen der Kantonsschule maßgeblich bei. Seine bahnbrechende Pädagogik setzte das Objekt an die Stelle von Lehrbüchern.
M. war ein von Darwin, Haeckel und den Schweizer Geologen A. Escher und B. Studer geprägter Aufklärer und Anreger. Fast ein halbes Jahrhundert stand er im Zentrum der Aargauischen Naturforschenden Gesellschaft, ebenso lange wirkte er als Konservator des Naturhistorischen Museums. Das 1922 eröffnete Natur-Museum in Aarau birgt M.s außerordentlich reichhaltige naturkundliche Sammlungen. M. verfaßte zahlreiche zoologische, botanische und naturwissenschaftlichpädagogische Schriften. Weitaus die meisten Arbeiten aber sind geologischen Inhalts. M.s Stärken lagen in der Beobachtung, Deutung und praktischen Nutzanwendung. Hauptstudien betrafen die geologische Erforschung des Aargaus und weiterer Teile des Juragebirges im Auftrag der Schweizer. Geologischen Kommission. Er erstattete Gutachten für Private, Gemeinden und Kantone und half dadurch mit bei der Erstellung von Wasserversorgungen, Flußkorrektionen und Entwässerungen, beim Bau von Straßen, Bahnen und Tunneln und beim Kampf gegen Erdrutsche. Die auf zahlreichen Exkursionen gesammelten Beobachtungen fanden ihren Niederschlag in sieben geologischen Karten (1:25 000), die sich durch äußerste Genauigkeit und Klarheit auszeichnen. Wegweisend war auch die Schaffung der „Quellenkarte des Aargaus“ mit Quellenheften aller 233 Gemeinden des Kantons mit vollständigen Angaben über gefaßte und ungefaßte Quellen, laufende Brunnen, Wasserlöcher, Sode und über die Versorgung der Bevölkerung mit Wasser. Zeitlebens beschäftigte ihn auch die Erforschung der Eiszeiten, wobei er 1896 fünf Eiszeiten nachweisen konnte. Damit schuf M. als erster wissenschaftlicher Bearbeiter die systematischen Grundlagen zum Verständnis des eiszeitlichen Geschehens nördlich des Alpenhauptkamms. Gleichzeitig stellte er den regionalen Zusammenhang mit der im bayer. Alpenvorland begründeten traditionellen Abfolge eiszeitlicher Phasen her.
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Werke
u. a. Ueber d. errat. Bildungen im Aargau, 1869, FS z. 500. Sitzung d. Aargau. Naturforschenden Ges., 1869;
Flora d. Aargaus, Standorte u. Trivialnamen d. Gefässkryptogamen d. Aargaus, 1880;
Der Boden v. Aarau, Eine geolog. Skizze, 1896;
Die Wasserverhältnisse v. Aarau, 1896;
FS z. Einweihung d. neuen Kt.schule, 1896;
Der Boden d. Kt. Aargau, 1896;
Sechs geolog. Karten mit Erläuterungen u. zwei Profiltafeln, 1901-15;
Berr. üb d. aargau. Naturhist. Mus. in d. Jberr. d. Kt.schule, 1878-1913;
Präsidialberr. üb d. Aargau. Naturforschende Ges. in deren Mitt., 1878-1913. -
Literatur
M. Muehlberg, in: Verhh. d. Schweizer. Naturforschenden Ges., 1915;
A. Hartmann, in: Jber. d. Aargau. Kt.schule, 1915/16;
NZZ 1915, Nr. 657 u. 663;
E. Bürkner, in: Zs. f. Gletscherkde. 10, 1916/17;
Lb. aus d. Aargau 1803-1953, 1953, S. 387-91 (P);
Biogr. Lex. d. Aargaus 1803-1957, 1958;
Pogg. III, IV. – Zu Max: Verhh. d. Schweizer. Naturforschenden Ges., 127, 1947, S. 260-64;
Mitt. d. Aargau. Naturforschenden Ges. 23, 1950, S. 49-55;
Biogr. Lex. d. Aargaus 1803-1957, 1958. -
Porträts
Sandstein-Büste v. Trudel (Park d. Kt.schule Aarau).
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Autor/in
Hans Peter Müller -
Zitierweise
Müller, Hans Peter, "Mühlberg, Friedrich Christoph" in: Neue Deutsche Biographie 18 (1997), S. 271-272 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123978130.html#ndbcontent