Lebensdaten
unbekannt
Beruf/Funktion
Klavier- und Cembalofabrikanten
Konfession
evangelisch
Normdaten
GND: 123621216 | OGND | VIAF: 72305747
Namensvarianten
  • Neupert

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Zitierweise

Neupert, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123621216.html [26.04.2024].

CC0

  • Biographie

    Seit dem Ende des 19. Jh. zählt die Firma „J. C. Neupert“ international zu den bekanntesten Unternehmen im Bereich des Klavier- und Cembalobaus. 1868 gründete Johann Christoph (1842–1921) in Münchberg (Oberfranken) einen Betrieb für Klavierbau. 1874 übersiedelte er in das größere und verkehrsgünstiger gelegene Bamberg. Nach gründlicher Ausbildung traten die drei Söhne des Gründers in die sich rasch entwickelnde Firma ein. Fritz (1872–1952) übernahm die technische Leitung, Reinhold (1874–1955) die kaufmännische Führung und Julius (1877–1970) die musikalische Beratung und Künstlerwerbung. 1900 wurde eine Filiale in Nürnberg eröffnet, und wenig später kamen weitere in München und Berlin hinzu. Neben der Herstellung von Pianos und Flügeln (seit 1898) begann Johann Christoph schon früh, eine Sammlung historischer Tasteninstrumente zusammenzutragen, die auch die Grundlage für die Pioniertat der Firma bildete: 1906 stellte sie ihr erstes rekonstruiertes Cembalo der Öffentlichkeit vor. In der dritten Generation führte aus jedem Familienzweig ein Sohn die Aufgaben der Väter fort. Nach Eintritt in die Firma in den 20er Jahren und alleinverantwortlich nach kriegsbedingter Pause seit 1945 wurde Hanns (1902–80) für die Entwicklung und den Bau der Instrumente zuständig. Alfred (1900–70) und Arnulf (1904–82) teilten sich in Nürnberg kaufmännische und künstlerische Aufgaben. Vor allem Hanns förderte die Wiedererweckung des Interesses an historischen Tasteninstrumenten in Deutschland und lenkte die Produktion mehr und mehr auf den Bau von Cembali, Spinetten, Clavichorden und Hammerflügeln. Die Firma wurde in „Werkstätten für historische Tasteninstrumente“ umbenannt; auf diesem Gebiet erlangte das Unternehmen Weltruf. Zu den wichtigsten wissenschaftlichen Veröffentlichungen von Hanns zählen „Vom Musikstab zum modernen Klavier“ (1925, verfilmt 1958), „Das Cembalo“ (1933, ⁴1966) und „Das Klavichord“ (1948, ³1977). Die im Laufe der Jahre auf etwa 250 Orginale angewachsene Sammlung historischer Tasteninstrumente wurde 1968 dem Germanischen Nationalmuseum in Nürnberg übergeben und bildet dort den Kern der Musikinstrumenten-Sammlung. Seit 1975 leitet der Sohn von Hanns, Wolf Dieter (* 1937), der sich durch zahlreiche instrumentenkundliche und physikalische Schriften einen Namen gemacht hat, die Firma in der vierten Generation. Neben Neubauten nach historischen Vorbildern werden bei „J. C. Neupert“ vermehrt auch alte Tasteninstrumente nach strengen konservatorischen Richtlinien restauriert.

  • Werke

    H. Neupert, FS 100 J. Neupert, 1968;
    W. D. Neupert, Bambergs Klänge in aller Welt, in: Bamberg heute, H. 2, 1980, S. 33-35;
    W. D. Neupert, Kopie od. Rekonstruktion, in: Ber. üb. d. 8. Symposium zu Fragen d. Musikinstrumentenbaus: Clavichord u. Cembalo, 1988, S. 74-79;
    ders., Physikal. Aspekte d. Cembaloklanges, in: Das Musikinstrument 22, 7, 1971, S. 857-60;
    ders., Zur Frühgesch. d. Hammerflügels, in: Münchener Beethoven-Stud., 1992, S. 79-80.

  • Literatur

    J. H. van der Meer, Die klavierhist. Slg. Neupert, in: Anz. d. German. Nat.mus. Nürnberg, 1969, S. 255-66;
    ders., Histor. Musikinstrumente, in: Das German. Nat.mus. Nürnberg 1852-1977. Btrr. zu seiner Gesch., 1978, S. 814-32. bes. S. 826-29 (L., P v. J. Ch. N.);
    ders., Ein Überblick üb. d. dt. Cembalobau, in: H. Moeck (Hg.), Fünf Jhh. dt. Musikinstrumentenbau, 1987, S. 235-61;
    T. Piller, Den verlorenen Geheimnissen d. Cembalobaus auf d. Spur, in: FAZ v. 24.11.1989;
    C. Dürer, Keine Fabrik – Eine Manufaktur, in: Instrumentenbau, 1992, H. 12, S. 35-40;
    Klimesch (W-Verz. zu H. N., P v. F. u. H. N.);
    MGG;
    Riemann mit Erg.bd.;
    New Grove;
    Das Gr. Lex, d. Musik, hg. v. M. Honegger u. G. Massenkeil, 1981.

  • Autor/in

    Konstantin Restle
  • Zitierweise

    Restle, Konstantin, "Neupert" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 178 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123621216.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA