Lebensdaten
1923 – 1987
Geburtsort
Tübingen
Sterbeort
Koblenz
Beruf/Funktion
General ; Militärschriftsteller
Konfession
katholisch
Normdaten
GND: 123609372 | OGND | VIAF: 113713084
Namensvarianten
  • Senger und Etterlin, Ferdinand Maria Johann Fridolin von
  • Senger und Etterlin, Ferdinand von
  • Senger und Etterlin, Ferdinand Maria Johann Fridolin von
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Zitierweise

Senger und Etterlin, Ferdinand von, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123609372.html [19.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Frido (s. 1);
    M Hilda v. Kracht;
    Schwebda (Kr. Eschwege) 1946 Ebba (1923–92), T d. Rudolf v. Keudell (1887–1968), auf Schwebda u. Greifenstein (Kr. Heiligenstadt), Major, u. d. Cecile Gfn. v. Keyserlingk (1891–1975);
    3 S Dominik (* 1955), Stefan (* 1956), Botho (* 1956), 1 T Marina (* 1950, Thomas Hamilton-Baillie, * 1949, brit. Major);
    Gvv d. Ehefrau Alexander v. Keudell (1861–1939), Landrat, Präs. d. Landwirtsch.kammer f. Hessen (s. NDB VIII*).

  • Biographie

    Gemäß Familientradition trat der passionierte Reiter S. nach der Primareife 1940 als Offizierbewerber in die Ersatzabteilung des Kavallerie-Rgt. 3 ein. Als Fahnenjunker-Unteroffizier erlebte er 1941 den Beginn des Rußlandfeldzugs. 1942/43 kämpfte er als Zugund Schwadronsführer auch in Stalingrad, von wo er wegen Verwundung ausgeflogen wurde. Als Abteilungs- bzw. Regimentsadjutant 1943/44 wiederum an der Ostfront eingesetzt und u. a. mit dem Dt. Kreuz in Gold ausgezeichnet, mußte ihm infolge schwerer Verwundung im Sommer 1944 der rechte Arm amputiert werden. Bis Kriegsende leistete S. Dienst als Ordonnanzoffizier des Inspekteurs der Panzertruppe beim Oberkommando des Heeres (1944 Oberlt., 1945 Rittmeister). Nach der US-Gefangenschaft absolvierte S. seit 1945 ein Jura-Studium in Göttingen, Zürich und Oxford (1. bzw. 2. jur. Staatsprüfung 1949/53). 1952 wurde er zum Dr. iur. promoviert. Seit 1949 arbeitete S. als Zentralreferent der Auswertungsabteilung beim Bundesamt für Verfassungsschutz.

    1956 wurde S. als Hauptmann reaktiviert (1958 Major). Dem Generalstabslehrgang 1959/60 schlossen sich verschiedene Verwendungen in der Truppenausbildung an. Er war an der Erprobung des neuen dt. Kampfpanzers „Leopard“ beteiligt und wurde mit Studien zur nuklearen Taktik und Heeresplanung beauftragt. Als Kommandeur des Panzerlehrbataillons 94 konnte er 1964–67 den neuen Panzer im Verbandsrahmen führen (1965 Oberstlt.). Ein Lehrgang am NATO-Defence College in Rom qualifizierte S. für weitere Tätigkeiten im integrierten Bereich. So war er bis 1969 zuständig für die Einsatzplanung der Northern Army Group (NORTHAG) mit den ihr unterstellten niederländ., brit., belg. und dt. Heerestruppen. Auf die kurze Kommandeurszeit bei einer Panzerbrigade (1969 Oberst) folgte 1970 eine zweijährige Tätigkeit als Stabsabteilungsleiter im Führungsstab des Heeres im Bonner Verteidigungsministerium. Dort arbeitete der Brigadegeneral (1970) v. a. im Bereich der Heeresplanung und erstellte Konzepte für zukunftsorientierte Waffensysteme. Nach zwei Jahren als Befehlshaber im Wehrbereich V in Stuttgart (1972 Gen.major) wurde S. Kommandeur der 7. Panzergrenadierdivision in Unna, mit der er seit 1976 die auf Vollmechanisierung abzielende Heeresstruktur 4 erprobte. Als Generalleutnant und Kommandierender General führte er 1978/79 das I. Korps in Münster mit etwa 86 000 Soldaten. Den Höhepunkt seiner militärischen Laufbahn erreichte S. 1979 mit der Beförderung zum Viersterne-General, als ihm in weltpolitisch schwieriger Lage die Funktion des Oberbefehlshabers aller NATO-Truppen in Zentraleuropa (CINCENT) übertragen wurde. Weil S. durch die Verlagerung amerik. Truppen in andere Teile der Welt für Europa eine Schwächung der konventionellen Bewaffnung und ein Absinken der Nuklearschwelle befürchtete, forcierte er die Bildung zusätzlicher europ. Reservetruppen und den Aufbau einer Depotkette mit Gerät für amerik. Truppen, die im Krisenfall über den Atlantik herangeschafft werden sollten.

  • Auszeichnungen

    Gr. BVK mit Stern u. Schulterband;
    Ordre nat. de la Légion d'Honneur, Legion of Merit.

  • Werke

    | Der Parteienstaat, Ein Vgl. zw. Weimarer Reichsvfg. u. Bonner Grundgesetz, Diss. masch. Göttingen 1952;
    Panzer d. Bundeswehr u. ihrer Verbündeten, 1958;
    Die dt. Panzer 1926–1945, 1959, ²1968, ³1998 überarb. u. erg. v. F. Kosar, Nachdr. 2002;
    Der Gegenschlag, Kampfbeispiele u. Führungsgrundsätze d. Bewegl. Abwehr, 1959;
    Die dt. Geschütze 1939–1945, 1960, ²1998, Nachdr. 2002;
    Die Panzergrenadiere, Gesch. u. Gestalt d. mechanisierten Inf. 1930–1960, 1961;
    Die 24. Panzer-Division 1939–1945 vormals 1. Kavallerie-Division, 1962, Nachdr. 2004;
    Das kl. Panzerbuch, 1964;
    Die Kampfpanzer v. 1916–1966, 1966, ²1971, Neuaufl. 2001;
    Der sowjet. mittlere Kampfpanzer d. Baureihe T-34 bis T-62, 1970;
    Flugabwehrpanzer, Gesch. u. heutiger Stand, 1978;
    Pionierpanzer, 1976;
    Soldaten zw. Rhein u. Weser, Heeresgesch. in NRW von d. Anfängen d. stehenden Heere bis z. 7. Panzergrenadierdivision d. Bundeswehr, 1980;
    Frido v. S. u. E., in: Correlli Barnett (Hg.), Hitler's Generals, 1989, S. 375–92 (mit Stefan v. S. u. E.);
    Hg.:
    I. G. Andronikow u. W. D. Mostowenko, Die roten Panzer, Gesch. d. sowjet. Panzertruppen 1920–1960, 1963.

  • Literatur

    L Hdb. d. Bundeswehr u. d. Verteidigungsind. 1982/83, 1982 (P);
    W. v. Raven, in: Europ. Wehrkde. 36, 1987, Nr. 2, S. 96 (P);
    C. Range, Die Generale u. Admirale d. Bundeswehr, 1990, S. 162–71 (P);
    Munzinger;
    Qu BA-Mil.archiv, Freiburg (Personalakte, Nachlaß, P).

  • Autor/in

    Wolfgang Schmidt
  • Zitierweise

    Schmidt, Wolfgang, "Senger und Etterlin, Ferdinand von" in: Neue Deutsche Biographie 24 (2010), S. 259-260 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123609372.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA