Dates of Life
1878 – 1942
Place of birth
Arensburg (Insel Ösel)
Place of death
Breslau
Occupation
Politiker ; Jurist
Religious Denomination
evangelisch
Authority Data
GND: 123561485 | OGND | VIAF: 18134392
Alternate Names
  • Freytagh-Loringhoven, Axel August Gustav Johann Freiherr von
  • Freytagh-Loringhoven, Alexander Freiherr von
  • Freytagh-Loringhoven, Axel Freiherr von
  • more

Relations

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Citation

Freytagh-Loringhoven, Axel Freiherr von, Index entry in: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123561485.html [30.04.2024].

CC0

  • Genealogy

    V Léon (1851–1920), auf Pajomis, Landrat, russ. Wirkl. Geh. Staatsrat, S d. Charles (1816–87), auf Pajomis, russ. Wirkl. Geh. Staatsrat u. Generalkonsul, u. d. Nelly Baronesse v. Buxhoeveden;
    M Ella (1858–1938), T d. Karl Sterky, schwed. u. norweg. Min.-Resident b. d. Hansestädten, u. d. Mathilde Moll;
    1) Berlin 1910 Ulla (1884–1922), T d. Majors Erich Frhr. v. Puttkammer u. d. Sophie v. Blücher, 2) Breslau 1933 Luise (1862–1934), gesch. v. Baer, T d. Landrats Gustav Frhr. v. Stackulberg u. d. Marie v. Buhrmeister;
    2 T aus 1).

  • Biographical Presentation

    Kindheit und Jugend F.s wurden durch den Kampf gegen die von Alexander III. eingeleitete Russifizierung des Baltikums bestimmt. Nach einem Studium der Rechte in Dorpat und Absolvierung der Examina wurde er Redakteur der deutsch geschriebenen sehr einflußreichen „Sankt Petersburger Zeitung“. Während der russischen Revolution 1905 war er beim baltischen Selbstschutz. 1910 wurde er Extraordinarius in Jaroslawl, bald danach Ordinarius in Dorpat. 1917 ging er nach Deutschland und erhielt eine Professur in Breslau. Er entfaltete eine rege politische Tätigkeit, in deren Verlauf er 1924 deutschnationaler Reichstagsabgeordneter wurde. Als solcher widmete er sich der Außenpolitik. Sein ausgeprägter Nationalismus machte ihn zum oppositionellen Gegenspieler Stresemanns. Über den späteren Reichsinnenminister Frick wirkte er an der Bildung des Kabinetts des 30.1.1933 mit. Bestrebungen, ihn dort zum Minister zu machen, blieben ohne Erfolg. Zweifellos hätte F. bei aller völkischen Einstellung als Minister nationalsozialistischen Übergriffen gegenüber mehr Festigkeit bewiesen als andere bürgerliche Minister dieses Kabinetts. Obwohl Antisemit, unterließ er zum Beispiel nach 1933 jedes öffentliche Wort gegen die Juden. Als im Sommer 1933 sich keine Möglichkeit der Fortexistenz für die deutschnationale Volkspartei bot, löste er sie in realistischer Erkenntnis der Sachlage auf. In der Folgezeit betätigte er sich, da ihm die Möglichkeit zu echter politischer Wirksamkeit genommen war, als völkerrechtlicher und außenpolitischer Publizist. Solange dies möglich war, wirkte er für eine Verständigung mit England. Im Kriege hielt er es für richtig, daß man sich für sein kämpfendes Vaterland ohne Rücksicht auf die|Frage der Sympathien für das herrschende System einsetze. Der NSDAP oder ihren Gliederungen hat er nie angehört, obwohl er ebenso wie Hugenberg als Vertreter der deutschnationalen Überlieferung im Reichstag blieb und preußischer Staatsrat war. – F. war einer der ausgeprägtesten Vertreter des bürgerlichen Nationalismus in völkischer Ausprägung, der sich bei ihm mit aristokratischem Standesbewußtsein verband.

  • Awards

    Mitgl. d. Ak. f. Dt. Recht u. d. ständigen Internat. Schiedshofes im Haag.

  • Works

    W (z. T. auch russ. ersch.) Die Schuldenhaftung d. Erben nach d. livländ. Rechtsbüchern, 1905;
    Erbenhaftung u. Beispruchsrecht, 1906;
    Der Successionsmodus d. dt. Erbrechts, 1908;
    Die Erbfolge in bäuerl. Grundbesitz nach dt. Recht, Dorpat 1910;
    Rechtsgrundlagen d. geplanten Erbhofstatuts, ebd. 1914;
    Volkszugehörigkeit im bürgerl. Recht u. d. geplante bürgerl. Gesetzbuch, St. Petersburg 1911;
    Gesch. d. russ. Rev., 1919;
    Gesetzgebung d. russ. Rev., 1920;
    Die Entwicklung d. Bolschewismus in s. Gesetzgebung, 1921;
    Die Weimarer Vfg. in Lehre u. Wirklichkeit, 1924;
    Die Satzung d. Völkerbundes, 1926;
    Die Regionalverträge, 1937 (auch franz. Ausg.);
    Das Mandatsrecht in d. dt. Kolonien, 1938;
    Dtld.s Außenpol. 1933–39, 1939, 111943;
    Kriegsausbruch u. Kriegsschuld 1939, 1940;
    Ritterlichkeit im Kriegsrecht, 1941;
    Völkerrechtl. Neubildungen im Kriege, 1941. – Hrsg.: Zs. f. osteurop. Recht, 1934;
    Völkerbund u. Völkerrecht, 1935-38 (mit regelmäßigen Btrr., danach Forts, d. Btrr. bis 1942 in: Europ. Revue).

  • Literature

    I. F. Lehmann, 40 J. Dienst am Deutschtum 1890–1930, 1930 (P);
    DLZ 63, 1943, H. 49/50;
    F. Hiller v. Gaertringen, Die Dt.nat. Volkspartei, in: Das Ende d. Parteien 1933, hrsg. v. E. Mathias u. R. Morsey, 1960, S. 543-652;
    Kürschner, Gel.-Kal. 1940/41;
    Rhdb. (P).

  • Author

    Otto von Sethe
  • Citation

    Sethe, Otto von, "Freytagh-Loringhoven, Axel Freiherr von" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 429-430 [online version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123561485.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA