Lebensdaten
1849 – 1899
Geburtsort
Schweinfurt
Sterbeort
Schweinfurt
Beruf/Funktion
Kugellagerfabrikant
Konfession
lutherisch
Normdaten
GND: 123325900 | OGND | VIAF: 918202
Namensvarianten
  • Fischer, Friedrich

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Zitierweise

Fischer, Friedrich, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd123325900.html [16.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Phil. Moritz (1812–90), Mechaniker, konstruierte 1853, unabhängig von Gottlieb (H. ?) Milius (1844) u. d. Franzosen E. Michaux, für d. „Laufrad“ einen mechanischen Antrieb und schuf dadurch das „Tretkurbelrad“, S d. Gastwirts Gg. Samuel Ernst in Oberndorf b. Sch. u. d. Sophie Louise Christine Gambert in Sch.;
    M Wilhelmine, T d. Jak. Lambinus, Gastwirt u. Fischer;
    Schweinfurt 1889 Alexandra (* 1867), T d. Holzhändlers Andreas Göpfert in Knetzgau;
    1 S (jung †).

  • Biographie

    F. besuchte die Gewerbeschule und erlernte dann in dem damals in Schweinfurt führenden Eisenwerk Reck & Joachim das Schlosser- und Dreherhandwerk. Nach Tätigkeit in auswärtigen Werkstätten fing er in seinem elterlichen Anwesen in Schweinfurt ein Maschinenreparaturgeschäft und einen Handel mit Nähmaschinen an und errichtete eine mechanische Werkstätte, in der er selbst Fahrräder herstellte. Er bemühte sich, das fahrrad durch den Einbau von Kugellagern, die von England gegen teures Geld bezogen werden mußten, zu verbessern. 1883-86 versuchte er, finanziell unterstützt von seinem Teilhaber Osterloh, serienweise Kugeln herzustellen. Er schliff zunächst auf den Rat seines Vaters grobgedrehte Eisenkugeln mittels Schmirgels zwischen zwei Tellerscheiben, wodurch er aber keine gleichmäßig runden Kugeln erhielt. Als ihn deshalb Osterloh verließ, nahm er als neue Mitarbeiter den Kaufmann E. Fries und den Mechaniker Friedrich Wilhelm Höpflinger in sein Geschäft auf. Von letzterem auf das Vorbild der in der Märbelmühle des Handelsmanns Johann Georg Gademann zu Niederwerrn bei Schweinfurt befindlichen Einrichtung aufmerksam gemacht, versah er die Tellerscheiben mit Schleifrillen, wodurch die Kugeln bedeutend verbessert wurden. Aber erst mit Hilfe eines von Höpflinger erfundenen Fräsapparates (sogenannter Kugelkorbs) gelang es ihm schließlich, wirklich sphärisch runde Kugeln herzustellen. Nunmehr dehnte sich das F.sche Unternehmen bald so aus, daß neue Schleifmaschinen beschafft und 1889 größere Fabrikationsräume bezogen werden mußten. Das 1890 erfolgte Ausscheiden von Fries und Höpflinger und die Errichtung eines Konkurrenzbetriebes durch diese waren zwar schwere Schläge für das F.sche Werk, konnten aber seine Aufwärtsentwicklung nicht aufhalten. 1892/93 siedelte F. in die ehemalige Städtische Spinnmühle am Main um, und 1896 errichtete er in der Nähe des Hauptbahnhofs einen Neubau. 1897 wurde das Unternehmen in eine AG umgewandelt. Die wöchentliche Produktion war auf 36 000 Gros gestiegen. F. selbst konnte seinem nun zu einem Großbetrieb angewachsenen Werk noch 2 Jahre vorstehen.

  • Literatur

    Die Wiege d. Schweinfurter Kugel- u. Kugellagerindustrie, o.J.;
    G., Schweinfurt u. s. Industrie, Entwicklung d. Kugel- u. Kugellager-Industrie, in: Schweinfurter Tagbl., Jubel-Nr. v. 1.4.1931 (P);
    R. v. Stadler, Mein Onkel Fritz, der Kugelfischer, zu d. Anfängen d. Kugellagerindustrie in Schweinfurt, ebd., Beil. „Schweinfurter Heimatbll.“, 1951, Nr. 21;
    C. Steinkrauß, Schweinfurt, Industriemetropole Unterfrankens, ebd., Festausg. „1200 J. Bistum Würzburg“, 1952, S. 36;
    Ch. Lingl, Nat. u. Internat. Konkurrenz auf d. Kugellagermarkt, 1935;
    E. Fries, Mein Leben u. Wirken in Schweinfurt, 7 Bde. (Ms., Schweinfurt, Stadtbibl.);
    A. Oeller, Schweinfurter Biogrr. (Ms., im Bes. d. Vf.).

  • Autor/in

    Anton Oeller
  • Zitierweise

    Oeller, Anton, "Fischer, Friedrich" in: Neue Deutsche Biographie 5 (1961), S. 184-185 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd123325900.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA