Lebensdaten
1866 – 1934
Geburtsort
Alt-Paka (Böhmen)
Sterbeort
Wien
Beruf/Funktion
Nationalökonom
Konfession
katholisch?
Normdaten
GND: 121546470 | OGND | VIAF: 45160209
Namensvarianten
  • Gruntzel, Josef
  • Gruntzel, Joseph
  • Grunzel, Josef
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Objekt/Werk(nachweise)

Orte

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Zitierweise

Gruntzel, Josef, Indexeintrag: Deutsche Biographie, https://www.deutsche-biographie.de/pnd121546470.html [20.04.2024].

CC0

  • Genealogie

    V Josef Grunzel;
    M Anna Sucharda;
    Reichenberg/Böhmen 1898 Rosa (* 1877), T d. Joh. Hrdina u. d. Viktoria Škoda;
    1 S, 2 T.

  • Biographie

    G. begann 1885 an der Wiener Universität mit dem Studium der Staatswissenschaften und der Orientalistik. 1886 ging er an das Collège de France und die Ecole des langues orientales vivantes in Paris und studierte anschließend an der Universität und am orientalischen Seminar in Berlin (1888 Promotion zum Dr. phil. Universität Wien). Kurz darauf beendete er auch seine juridischen Studien, ebenfalls in Wien. 1890 trat G. als Bibliothekar und Redakteur der „Consularberichte“ in den Dienst des kaiserlich und königlichen Handelsmuseums und wurde kurz darauf zum Sekretär des Zentralverbandes der Industriellen Österreichs und des Verbandes der Baumwollindustriellen bestellt. Neben Aufenthalten in Frankreich und Deutschland bereiste er 1887 und 1896 einige Länder in Vorderasien, um sich mit den Sprachen und den wirtschaftlichen Verhältnissen des Orients vertraut zu machen. Fünf Jahre lang war er Fachberichterstatter des Handelsmuseums in der Türkei, in Ägypten, Griechenland und Spanien. Bereits 1888 hatte G. seine publizistische Tätigkeit mit einer Reihe von Abhandlungen in den Sitzungsberichten der Akademie der Wissenschaften, Wien, begonnen. 1898 bewarb er sich schließlich um eine Lehrkanzel für Volkswirtschaftslehre an der zu errichtenden Exportakademie des österreichischen Handelsmuseums. 1908 wurde er als Ordinarius dorthin berufen (Rektor 1921–23, 1925-27, 1931/32). Seine Arbeiten reichen von der Methodologie der Wirtschaftswissenschaften bis zur praktischen Wirtschaftspolitik und von der Finanzwissenschaft bis zur Dogmengeschichte der Nationalökonomie. Insbesondere seine wirtschaftspolitischen Schriften zeichnen sich durch die unmittelbare praktische Erfahrung aus, die G. mit viel Verständnis im Ausland gesammelt hat. Mit Leidenschaft und Energie setzte er sich für die Erfüllung wissenschaftlicher Erkenntnisse durch die Wirtschaftspolitik ein. Als Instrument dazu betrachtete er die von ihm geförderte Exportakademie.

  • Werke

    Die kommerzielle Entwicklung Chinas in d. letzten 25 J., 1891;
    Die Handelsbeziehungen Österreich-Ungarns zu d. Balkanländern, 1892;
    Export-Jb., 1893;
    Statistik d. österr. Baumwollindustrie, 1895;
    Der internat. Wirtsch.verkehr u. s. Bilanz, 1895;
    Die wirtschaftl. Verhältnisse Kleinasiens, 1897;
    Hdb. d. internat. Handelspol., 1898;
    System d. Handelspol., 1901;
    Handelspol., 1910;
    Handels-, Zahlungs- u. Wirtsch.bilanz, 1914;
    Wert u. Preis, Eine theoret. Unters. nach realist. Methode, 1914;
    Staat u. Volkswirtsch., 1916;
    Wirtschaftl. Grundbegriffe, 1918;
    Der Geldwert, Grundsätze f. d. Beurteilung d. Geldentwertung, 1919;
    Grundriß d. Finanzwiss., 1920;
    Die Wirtsch.-ordnung, 1921;
    Geldwert u. Wechselkurs, 1923;
    Theorie d. Volkswirtsch., 1923;
    System d. Handelspol., 1928;
    Allg. Volkswirtsch.lehre, 1929.

  • Literatur

    ÖBL (L).

  • Autor/in

    Richard Kerschagl
  • Zitierweise

    Kerschagl, Richard, "Gruntzel, Josef" in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 231-232 [Online-Version]; URL: https://www.deutsche-biographie.de/pnd121546470.html#ndbcontent

    CC-BY-NC-SA